Jorge Pelicano

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Jorge Pelicano bei der Verleihung der Rainbow Awards im Januar 2019

Jorge Pelicano (* 1977 in Figueira da Foz) ist ein portugiesischer Dokumentarfilmer und Fernsehkameramann.

Leben

Pelicano studierte Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit am Polytechnischen Institut von Guarda und arbeitet an seinem Doktortitel an der Universität Coimbra. In erster Linie ist er Kameramann und Reporter, als freier Mitarbeiter bei zahlreichen Produktionen für den Fernsehsender SIC. Doch sein Name wurde in der Öffentlichkeit in Portugal erst durch seine auch im Fernsehen mehrmals gesendeten und als DVDs vertriebenen Dokumentarfilme bekannt.

Seine Dokumentation Ainda Há Pastores? („Gibt es überhaupt noch Schäfer?“) über das harte Leben der Schäfer in der nahezu unberührten Natur der Serra da Estrela errang nach Erscheinen 2006 beim Doclisboa-Filmfestival 2009 zwei Preise[1] und beim CineEco-Filmfestival in Seia drei. Insgesamt bekam der Film 14 nationale und internationale Preise, darunter mit dem Green Award in Turin den bedeutendsten Preis für Umweltfilme.[2] Der Film erlebte, für einen Dokumentarfilm außergewöhnlich, ausverkaufte Kinosäle und hatte 3000 Besucher in den ersten Wochen.[3]

Comboios em Portugal Pare escute olhe.jpg

Auch sein nächster Film 2009 behandelte das entvölkerte Landesinnere und zeigte wieder beeindruckende Naturbilder, doch ist der Ton hier kämpferisch. Schon der Titel Pare, Escute, Olhe („Halte, Höre, Sehe“, ein altes, in Portugal standardmäßig an Bahnübergängen zur Vorsicht mahnendes Verkehrsschild) beinhaltet in seiner Doppeldeutigkeit einen Aufruf. Der Film dokumentiert das Verschwinden der Kleinspurbahn der Linha do Tua in einer noch nahezu unberührten Natur und zeigt dabei sowohl die Geschichte und die verschiedenen Motivationen aller Beteiligten, als auch die Folgen für die zurückgehende und überalterte Bevölkerung des Einzugsgebietes. Auch dieser Film erringt Preise bei verschiedenen Festivals im In- und Ausland. Und auch beim Publikum erfährt der Film wieder großen Zuspruch und ist im ersten Halbjahr 2010 einer der meistgesehenen Filme in Portugal[4].

Auch sein Dokumentarfilm Até Que o Porno Nos Separe von 2018 sorgte für Interesse. Der bewegende Film über die Suche der konservativen Eulália nach ihrem geliebten Ziehsohn, der als Fostter Riviera inzwischen ein erfolgreicher homosexueller Pornostar in Berlin geworden war, gewann eine Vielzahl internationaler Preise und lief mehrmals im zweiten Kanal des öffentlich-rechtlichen Fernsehens RTP.[5]

Filmografie

  • 2006: Ainda Há Pastores?
  • 2009: Pare, Escute, Olhe
  • 2014: Pára-me De Repente O Pensamento
  • 2015: The Last Analog Tree (Kurzfilm)
  • 2018: Até Que o Porno Nos Separe
  • 2018: 4 Caminhos para Fátima (TV-Mehrteiler, 1 Folge)
  • 2019: Tony

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.ionline.pt@1@2Vorlage:Toter Link/www1.ionline.pt (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 12. Februar 2012
  2. www.perspectiva.comunicamos.org, abgerufen am 12. Februar 2012
  3. www.jornaldaguarda.pt, drittletzter Absatz, abgerufen am 12. Februar 2012
  4. www.fica.pt@1@2Vorlage:Toter Link/fica.pt (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 12. Februar 2012
  5. Até Que o Porno Nos Separe in der Internet Movie Database, abgerufen am 12. März 2021