Josbach

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Josbach
Koordinaten: 50° 54′ 45″ N, 8° 59′ 52″ O
Höhe: 258 (250–273) m
Fläche: 8,38 km²[1]
Einwohner: 364 (2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35282
Vorwahl: 06425

Josbach [ˈjɔsbaχ] ist einer von sechs Ortsteilen der Stadt Rauschenberg im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Geographie

Der vom gleichnamigen Josbach durchflossene Ort liegt an der Bundesstraße 3 zwischen Marburg und Kassel.

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Josbach erfolgte unter dem Namen Iazbach im Jahr 1197.[1] Weitere Erwähnungen erfolgten unter den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Jaspach (350 und 1364), Jospach (1490), Joysbach (1512) und Joßbach (1522).

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen genehmigte die Landesregierung mit Wirkung vom 31. Dezember 1971 den freiwilligen Zusammenschluss der Stadt Rauschenberg und der Gemeinden Albshausen, Bracht, Ernsthausen, Josbach, Schwabendorf und Wolfskaute im damaligen Landkreis Marburg zu einer Stadt mit dem Namen Rauschenberg.[3] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Seit 2006 ist der Ort ins Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen eingebunden. Im Dezember 2010 startete die Nahwärmeversorgung von über 30 Genossenschaftsmitgliedern durch die Biogasanlage des Aussiedlerhofes Staffel. Josbach trägt damit den Titel "Bioenergiedorf".

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Josbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Josbach 366 Einwohner. Darunter waren 3 (0,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 63 Einwohner unter 18 Jahren, 150 zwischen 18 und 49, 75 zwischen 50 und 64 und 81 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 144 Haushalten. Davon waren 36 Singlehaushalte, 33 Paare ohne Kinder und 57 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 87 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[9]

Einwohnerzahlen

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1502: 11 Männer
• 1570: 24 Ackerleute, 31  Einläuftige
• 1577: 37 Hausgesesse
• 1629: 4 Dienste, 9 Einläuftige (landgräflich)
• 1681: 13 hausgesessene Mannschaften
• 1747: 37 Hausgesesse
• 1838: Familien: 52 nutzungsberechtigte, 23 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 38 Beisassen
Josbach: Einwohnerzahlen von 1784 bis 2011
Jahr  Einwohner
1784
  
302
1800
  
?
1834
  
561
1840
  
630
1846
  
593
1852
  
577
1858
  
531
1864
  
476
1871
  
423
1875
  
414
1885
  
385
1895
  
396
1905
  
376
1910
  
358
1925
  
415
1939
  
426
1946
  
668
1950
  
612
1956
  
473
1961
  
485
1967
  
450
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
366
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[9]

Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1861: 241 evangelisch-lutherische, 68 evangelisch-reformierte, ein römisch-katholischer, 12 anderes christliche-konfessionelle, 38 jüdische Einwohner.
• 1885: 349 evangelische (= 90,65 %), 2 katholische (= 0,52 %), 34 jüdische (= 8,83 %) Einwohner
• 1961: 456 evangelische (= 94,02 %), 24 katholische (= 4,95 %) Einwohner

Erwerbstätigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1784: Erwerbspersonen: 1 Wagner, 1 Schreiner, 2 Schmiede, 2 Schneider, 1 Zimmermann, 8 Leineweber, 1 Schuhmacher, 2 Wirte, 2 Musikanten, 2 Müller, 2 Branntweinbrenner, 2 Lohnschäfer, 14 Tagelöhner(-innen), 23 Vorspänner
• 1838: Familien: 32 Ackerbau, 12 Gewerbe, 23 Tagelöhner
• 1961: Erwerbspersonen: 122 Land- und Forstwirtschaft, 82 Produzierendes Gewerbe, 17 Handel und Verkehr, 25 Dienstleistungen und Sonstiges

Vereine

Neben dem Gesangverein 1879 Deutsche Eiche, der Freiwilligen Feuerwehr und dem Schützenverein gibt es die Gitarrengruppe, die Blechmusikgruppe, die Josbächer Flöhe, den Verschönerungsverein und den Jugendclub.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Josbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 15. Januar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Kritik an neuer Kita-Trägerschaft. In: Oberhessische Presse. Abgerufen am 28. November 2021.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 2, S. 47, Punkt 50 Abs. 2 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  4. Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Stadt Rauschenberg, abgerufen im September 2021.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  6. Georg Landau: Beschreibung des kurfürstenthums Hessen. T. Fischer, Kassel 1842, S. 370 (online bei HathiTrust’s digital library).
  7. Die Zugehörigkeit des Amtes Rauschenberg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  8. a b Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 79 (online bei Google Books).
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 30 und 70;.

Weblinks