Josef Emanuel Hibsch
Josef Emanuel Hibsch (* 26. März 1852 in Hummel (Homole u Panny), Böhmen; † 4. November 1940 in Wien) war ein Geologe.
Leben
Josef Emanuel Hibsch wuchs in einem bäuerlichen Familienumfeld auf. Mit Abschluss seiner Schulzeit bestand er im Jahre 1871 mit sehr guten Ergebnissen die Reifeprüfung an der Oberrealschule in Leitmeritz.
Hibsch studierte ab 1871 am k.k. Polytechnischen Institut (ab 1872 Technische Hochschule Wien), wo er 1876 die Lehramtsprüfung in Naturgeschichte und Chemie für Oberrealschulen ablegte. Im Verlaufe seiner Studienzeit besuchte er Vorlesungen von Ferdinand von Hochstetter, Andreas Kornhuber und Heinrich Hlasiwetz, arbeitete in deren Instituten und kam als Gasthörer mit Eduard Suess zusammen. Von 1874 bis 1878 war er Assistent bei Andreas Kornhuber.[1]
Von 1878 bis 1880 war er in Pilsen an der Staatsrealschule tätig und von 1880 bis 1914 Professor für naturwissenschaftliche Fächer an der höheren landwirtschaftlichen Landesanstalt, der späteren (ab 1900) Königlich Böhmischen Landwirtschaftlichen Akademie in Tetschen-Liebwerd. Die k.k. geologische Reichsanstalt berief ihn 1880 zum korrespondierenden Mitglied. Er widmete sich insbesondere der geologischen Erforschung des Böhmischen Mittelgebirges. Hibsch schuf die ersten detaillierten geologischen Karten dieser Region.
Funktionen und Ehrungen
- seit 1893: korrespondierendes Mitglied der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen
- seit 1917: korrespondierendes Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften
- 1919 bis 1920: Präsident der Wiener mineralogischen Gesellschaft
- 1919 bis 1921: Lehrauftrag für Mineralogie, Geologie und Petrographie an der Hochschule für Bodenkultur, Wien
- 1930: Ehrendoktor (Doktor der Kulturwissenschaften) der Technischen Hochschule Dresden[2]
- Gründungsmitglied des Volksbildungsvereins von Tetschen[3]
In der einstigen Schule seines Geburtsortes Homole (Hummel) wurde ihm zu Ehren ein kleines Museum eingerichtet.
Schriften
- Die Minerale des böhmischen Mittelgebirges, 1934
- Geologisches Kartenwerk des Böhmischen Mittelgebirges, 1896–1924
Literatur
- Walther Fischer: Hibsch, Josef Emanuel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 104 f. (Digitalisat).
- Hibsch Josef Emanuel. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 311 f. (Direktlinks auf S. 311, S. 312).
- Felix Czeike (Hrsg.): Hibsch (Hiebsch), Josef Emanuel. In: Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 180 (Digitalisat).
Weblinks
- Josef Emanuel Hibsch im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Literatur von und über Josef Emanuel Hibsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Josef Emanuel Hibsch im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
Einzelnachweise
- ↑ Josef Emanuel Hibsch: Erläuterungen zur Geologischen Übersichtskarte des Böhmischen Mittelgebirges und der unmittelbar angrenzenden Gebiete. Freier Lehrerverein des politischen Bezirkes Tetschen, Tetschen 1926, S. V–VI (aus dem Vorwort des Lehrervereins).
- ↑ Technische Universität Dresden, Universitätsarchiv: Verzeichnis der Ehrenpromovenden der TH/TU Dresden.
- ↑ Josef Emanuel Hibsch: Erläuterungen zur Geologischen Übersichtskarte des Böhmischen Mittelgebirges …. Tetschen 1926, S. X (aus dem Vorwort des Lehrervereins).
Personendaten | |
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NAME | Hibsch, Josef Emanuel |
ALTERNATIVNAMEN | Hiebsch, Josef Emanuel; Hibsch, Joseph Emanuel |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Geologe |
GEBURTSDATUM | 26. März 1852 |
GEBURTSORT | Hummel, Böhmen |
STERBEDATUM | 4. November 1940 |
STERBEORT | Wien |