Jowat

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Jowat SE

Rechtsform Europäische Gesellschaft
Gründung 1919
Sitz Detmold, Deutschland
Leitung Klaus Werner Kullmann, Ralf Nitschke, Christian Terfloth
Mitarbeiterzahl ca. 1.250 (2019)[1]
Umsatz ca. 330 Mio. Euro (2019)[2]
Branche Chemie
Website www.jowat.com
Firmensitz in Detmold

Die Jowat SE ist ein Unternehmen mit Sitz in Detmold, das weltweit Klebstoffe für den industriellen Einsatz produziert und vertreibt.

Geschichte

Jowat wurde 1919 von Johannes Watzlawczik in Breslau gegründet. Sein Schwiegersohn Georg Lobers trat 1932 als mitverantwortlicher Geschäftsleiter in die Firma ein. Nach Watzlawcziks Tod im Jahr 1938 übernahm sein anderer Schwiegersohn Heinrich Frank den zweiten Platz in der Geschäftsleitung. Als es 1945 infolge des Zweiten Weltkriegs zu der Neuaufteilung Deutschlands kam, siedelte sich die Firma in Detmold in der Nähe der holzverarbeitenden Industrie an.

Jowat heute

In Deutschland gibt es zwei Produktionsstätten, ein Werk am Stammsitz in Detmold und einen Betrieb in Elsteraue bei Leipzig. Darüber hinaus bestehen drei verbundene Produktionsgesellschaften, nämlich die Jowat Swiss AG in der Schweiz, die Jowat Corporation in den USA, sowie die Jowat Malaysia.

Eine weltweite Vertriebsstruktur über Tochtergesellschaften mit eigenem Außendienst, sowie zahlreichen Partnerfirmen, gewährleisten anwendungstechnische Unterstützung vor Ort. In den letzten Jahren erreichte Jowat nach eigenen Angaben Wachstumsraten von 10 Prozent pro Jahr. Mit über 1.200 Mitarbeitern wurde 2019 ein Umsatz von über 330 Millionen Euro erzielt.[3]

Seit März 2015 ist Jowat eine SE. Die Begründung liegt darin, dass fortschreitende Internationalisierung auch die Geschäftstätigkeit der Jowat-Unternehmensgruppe prägt und dass über 75 % der Konzernumsatzerlöse außerhalb Deutschlands erzielt werden. Knapp die Hälfte der rund 1.200 Mitarbeiter ist in weltweit agierenden Produktions- und Vertriebsgesellschaften tätig.[4]

Anwendungsbereiche

  • Holz- und Möbelindustrie
  • Papier- und Verpackungsindustrie
  • Bauindustrie und tragende Holzkonstruktionen
  • Polstermöbel-, Matratzen- und Schaumstoffindustrie
  • Grafische Industrie und Buchbinderei
  • Fahrzeugbau, Automobil- und Automobilzulieferindustrie
  • Technische Textilien und Textilindustrie
  • Sonstige industrielle Anwendungen inklusive Montage[1]

Vertrieb

Umweltmanagement

Die Unternehmensgruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, das Kleben nachhaltiger zu gestalten. Hierfür besteht die Möglichkeit, an zwei Stellschrauben anzusetzen: Auf der einen Seite natürlich der Klebstoff selbst und auf der anderen Seite der Klebeprozess. Das Unternehmen achtet auf den sorgsamen Umgang mit Ressourcen und arbeitet an umweltverträglichen Produktinnovationen. Produkte auf Basis erneuerbarer Inhaltsstoffe sind in diesem Zusammenhang nur ein Beispiel. Auch eine geringere Verarbeitungstemperatur der Schmelzklebstoffe schont durch verminderten Energieverbrauch wertvolle Ressourcen. Bereits seit Anfang der 2000er Jahre arbeitet Jowat an der Entwicklung alternativer Technologien zur Produktion von PUR-Schmelzklebstoffen ohne GHS-Gefahrstoffkennzeichnung. Das Unternehmen arbeitet nach zertifizierten Qualitäts-, Umwelt- und Energienormen (DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO 14001, DIN EN ISO 50001).[5]

Gesellschaftliches Engagement

Seit 1995 zeichnet Jowat erstklassige Arbeiten in der Klebstoff-Forschung aus. Der im zweijährigen Rhythmus vergebene Preis ging 2020 an Dr. Paulina Sierak.[6]

Literatur

  • Erich Kittel: Heimatchronik des Kreises Lippe (= Sonderveröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe. Band 28). 2. Auflage. Archiv für deutsche Heimatpflege GmbH, Köln 1978, S. 553–555.

Einzelnachweise

  1. a b c Jowat im Überblick, abgerufen am 4. Mai 2021.
  2. [1], abgerufen am 4. Mai 2021.
  3. Das Jowat-Magazin 2/2011 (Memento des Originals vom 18. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jowat.com.pl (PDF; 3,8 MB), abgerufen am 26. Juli 2012.
  4. Verpackungs Rundschau, abgerufen am 19. März 2015.
  5. [2], abgerufen am 30. Juni 2021.
  6. [3], abgerufen am 30. Juni 2021.

Koordinaten: 51° 57′ 12,7″ N, 8° 53′ 13,7″ O