Judith Steinhäuser

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Judith Steinhäuser (* 1965[1], nach anderen Quellen 1968[2], in Ost-Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin, Kabarettistin und Synchronsprecherin.

Leben

Judith Steinhäuser wurde mit sechs Jahren Mitglied der Begabtengesangsklasse der Komischen Oper Berlin. Dort wirkte sie als Kind und Jugendliche in über 30 Opern, Operetten und Musicals mit. Sie war unter anderem die 1. Elfe im Britten’schen Sommernachtstraum und Tevjes Tochter Sprinthze in Der Fiedler auf dem Dach. Von 1984 bis 1988 absolvierte sie ihre Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin.[2][3] Ihr Studium beendete sie als „Diplom-Schauspielerin“.[2][3]

Sie hatte anschließend zahlreiche Theaterengagements, unter anderem am Berliner Ensemble (1985–1988), an der Staatsoperette Dresden (1985), am Renitenztheater Stuttgart (1985) und am Maxim Gorki Theater (1986–1988).[2][3] 1988 und 1989 gastierte sie als Schauspielerin und Kabarettistin am Potsdamer „Kabarett Obelisk“.[2][3]

Nach der „Wende“ ging Steinhäuser unter anderem im Jahr 1990 mit dem Euro-Studio Landgraf auf Theatertournee, spielte unter der Regie von Wolfgang Spier an der Komödie am Kurfürstendamm (1991) und gastierte mehrere Jahre bei der Lach- und Schießgesellschaft.[2]

Mehrfach war Steinhäuser ab 2005 beim „Theatersommer Netzeband“ in Brandenburg zu Gast. 2012 verkörperte sie dort den Mephisto in Faust I und II, 2013 spielte sie den Luftgeist Ariel in Shakespeares Spätwerk Der Sturm; 2015 war sie der Titelheld in Richard III.[4][5][6][7] Ab 2005 war sie außerdem regelmäßig mit dem Euro-Studio Landgraf unterwegs, so als Patientin in Der Zauberberg und als in die Jahre gekommene Varieté-Künstlerin Guste Kiepert in Der blaue Engel.[8][9][10]

2016 trat sie beim „Seefestival Wustrau“ in dem Musical Spatz & Engel auf.[11] Im Oktober 2017 gastierte sie im Tiyatrom, dem Türkischen Theater in Berlin-Kreuzberg, in der Uraufführung des Theaterstücks Shalom-Salam-wohin?, eine Produktion des Deutsch-Jüdischen Theaters.[12]

Seit Ende der neunziger Jahre stand Steinhäuser, meist in Nebenrollen, in verschiedenen Kino- und Fernsehproduktionen vor der Kamera. In dem TV-Film Ein Job (1998) von Regisseur Christian Görlitz war sie die dralle Russin Raisa Gnedenko an der Seite von Erika Skrotzki und Markus Graf. In der Tragikomödie Silvi (2013) war Lina Wendel ihre Filmpartnerin.[13] Im ZDF-Krimi Kommissarin Heller: Hitzschlag (Erstausstrahlung: Januar 2016) war sie neben Karolina Lodyga als russische Haushaltshilfe und mütterliche Freundin zu sehen. In dem Filmdrama Fucking Berlin (2016) verkörperte sie die „Puffmutter“ Anja, die in einer Berliner Plattenbausiedlung ein Privat-Bordell betreibt. Im November 2018 ist Steinhäuser in der ZDF-Serie Die Spezialisten – Im Namen der Opfer in einer Episodenrolle zu sehen; sie spielte die alternde Prostituierte Kerstin Lange, die als Zeugin befragt wird.[14]

Steinhäuser ist außerdem seit 2016 als Synchronsprecherin für Kinofilme und TV-Serien tätig. Sie war bisher in fast 80 Synchronrollen zu hören. Sie lieh ihre Stimme unter anderem Meg Foster, Agam Darshi, Rachel House und Toks Olagundoye.

Sie spricht außerdem Hörbücher, Werbespots und ist als Werbedarstellerin (unter anderem für die ING Diba) tätig. Steinhäuser lebt in Berlin[2][3], im Prenzlauer Berg.

Filmografie

Synchronisation (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Profil von Judith Steinhäuser bei der Schauspielagentur Neidig.
  2. a b c d e f g Judith Steinhäuser. Vita und Profil bei CASTFORWARD. Abgerufen am 31. Oktober 2018.
  3. a b c d e Judith Steinhäuser. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 31. Oktober 2018.
  4. Mehr Rockstar als Gelehrter. MOZ.de vom 5. August 2012. Abgerufen am 31. Oktober 2018.
  5. Theatersommer Netzeband beginnt am Freitag. In: Märkische Allgemeine vom 27. Juni 2013. Abgerufen am 31. Oktober 2018.
  6. „Richard III.“-Premiere in Netzeband. In: Märkische Allgemeine vom 5. August 2015. Abgerufen am 31. Oktober 2018.
  7. Die Macht weniger wert als ein Pferd – Zum Abschluss der Shakespeare-Trilogie beim Theatersommer Netzeband wird »König Richard der Dritte« gespielt. Infoportal WELTEXPRESS vom 12. August 2015. Abgerufen am 31. Oktober 2018.
  8. Thomas Manns "Zauberberg" als Bühnenfassung im Amberger Stadttheater: Exkursion durch Lust, Liebe, Krankheit, Tod. Kritik bei onetz.de. Abgerufen am 31. Oktober 2018.
  9. Tingeltangel vor rotem Taft. Kritik. In: Neue Westfälische vom 21. März 2012. Abgerufen am 31. Oktober 2018.
  10. „Der blaue Engel“ als berührende Charakterstudie im Herner Kuz. Kritik bei WAZ.de vom 10. Januar 2014. Abgerufen am 31. Oktober 2018.
  11. Spatz und Engel. Besetzung und Produktionsdetails bei Musicalzentrale.de. Abgerufen am 31. Oktober 2018.
  12. 3. Kapitel von Shalom-Salam-wohin? uraufgeführt. Teltower Stadt-Blatt vom 12. Oktober 2017. Abgerufen am 31. Oktober 2018.
  13. Judith Steinhäuser. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 31. Oktober 2018.
  14. Die Spezialisten - Im Namen der Opfer | Bon(n) appétit (Memento vom 7. November 2018 im Internet Archive). Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz des ZDF. Abgerufen am 31. Oktober 2018.