Julius Strnadt
Julius Strnadt (* 23. Dezember 1833 in Schwertberg, Oberösterreich; † 5. November 1917 in Graz) war ein (ober-)österreichischer Politiker, Historiker und Kulturförderer.
Leben
Strnadt wurde als Sohn eines k.u.k. Verzehrungssteuerkommissärs im oberösterreichischen Schwertberg geboren.[1] Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien wurde er erst Beamter an verschiedenen gemischten Bezirksämtern, danach ab 1877 Bezirksrichter in Rohrbach in Oberösterreich und ab 1881 in Kremsmünster.[1]
Bedeutung erlangte Strnadt erst später als konservativer Abgeordneter des Großgrundbesitzes im oberösterreichischen Landtag.[1] Hier initiierte er 1896 die Gründung des oberösterreichischen Landesarchives[1] und setzte sich stark für eine finanzielle Förderung des Symphonikers Anton Bruckner ein.
Als Historiker leistete Strnadt Bedeutendes auf dem Gebiet der oberösterreichischen Landes- und Herrschaftsgeschichte. Seine Arbeiten zum oberösterreichischen Bauernkrieg von 1626 und sein Historischer Atlas des Landes Oberösterreich begründeten seinen Ruf als einen der bedeutendsten Landeshistoriker Oberösterreichs.
Werke
- Der Bauernaufruhr im Mühlviertel in den Jahren 1594–1597. Ein Beitrag zur Geschichte dieses Bauernkrieges. Mit einem Kärtchen der Pfarreintheilung des Mühlviertels, 1600. In: XVIII. Jahresbericht des Museums Francisco-Carolinum in Linz. Linz 1858, S. 179–220 (zobodat.at [PDF]).
- Versuch einer Geschichte der passauischen Herrschaft im oberen Mühlviertl, namentlich des Landgerichtes Velden bis zum Ausgang des Mittelalters. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Jahrgang 20, Linz 1860, S. 73–288 (zobodat.at [PDF]).
- Peuerbach. Ein rechts-historischer Versuch. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Jahrgang 27, Linz 1868, S. 1–634 (zobodat.at [PDF]).
- Der Bauernkrieg in Oberösterreich. Nach 275 Jahren seinen lieben Landsleuten erzählt von einem Oberösterreicher. Wels 1903; Neudruck, Linz 1925.
- Das Land im Norden der Donau. In: Archiv für österreichische Geschichte. Band 94, 1905.
- Historischer Atlas der österreichischen Alpenländer. 1. Abteilung: Die Landgerichtskarte, 1. Lieferung: Oberösterreich, 6 Blätter, 1 : 200.000, Wien 1906.
- Das Land zwischen Traun und Enns. In: Archiv für österreichische Geschichte. Band 94, 1907.
- Hausruck und Attergau. In: Archiv für österreichische Geschichte. Band 95, 1908.
- Innviertel und Mondseeland. In: Archiv für österreichische Geschichte. Band 99, 1912.
- Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer. Die Landgerichtskarte, 1. Lieferung, Wien 1906, S. 7–25; 2. Ausgabe, Wien 1917, S. 77–182.
Würdigung
In Linz ist der Strnadtweg nach ihm benannt.[2]
Literatur
- Georg Grüll: Julius Strnadt. Leben und Werk. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Jahrgang 7, Linz 1953, S. 327–334 (ooegeschichte.at [PDF]).
Weblinks
- Biografie zu Julius Strnadt auf dem Server des Bundeslandes Oberösterreich.
- Nachlass Strnadt Julius. In: landesarchiv-ooe.at. Oberösterreichisches Landesarchiv, abgerufen am 3. März 2020.
- Georg Grüll: Nachlass Strnadt. Oberösterreichisches Landesarchiv, Linz 1950, 64 Seiten (PDF; 278 kB auf landesarchiv-ooe.at; mit ausführlicher Biographie Strnadts).
- Bibliografie zur oberösterreichischen Geschichte. Suche nach 'Julius Strnadt'. In: ooegeschichte.at. Virtuelles Museum Oberösterreich
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Strnadt, Julius |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Historiker und Politiker, Landtagsabgeordneter |
GEBURTSDATUM | 23. Dezember 1833 |
GEBURTSORT | Schwertberg |
STERBEDATUM | 5. November 1917 |
STERBEORT | Graz |