Julius Theodor Baedeker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Julius Theodor Baedeker

Julius Theodor Baedeker (auch Bädeker) (geboren am 18. Dezember 1814 in Witten; gestorben am 26. März 1880 in Iserlohn) war ein deutscher Buchhändler und Verleger.

Leben

Julius Baedeker war der Sohn des Apothekers Friedrich Wilhelm Justus Baedeker (1788–1865)[1] und von Amalia Friederika Arnoldina (Friederike) Sybel (1786–1866). Seine Ausbildung als Buchhändler machte er bei W. Langewiesche in Iserlohn. 1837 trat er als Einjährigfreiwilliger seinen Dienst an. Für kurze Zeit war er Student an der Universität Halle, um Geschichte und Philosophie zu hören.

Er war der Neffe von Gottschalk Diedrich Baedeker und führte nach dessen Tod 1841 dessen Firma in Essen bis zum 1. Januar 1844 weiter, bis dessen Söhne Eduard (1817–1879) und Julius Baedeker Inhaber wurden.[2] Am 1. November 1843 gründete er in Elberfeld die „Buch- und Kunsthandlung Julius Baedeker“. Neben dem Verlag gab der die „Elberfelder Zeitung“[3] und „Blätter für weibliche Bildung“[4] heraus.[5] 1845 stand er in Verbindung mit Moses Hess und Friedrich Engels.

Am 13. Juni 1845 heiratete er Bertha Carolina Hermina Obertüschen (1824–1856). Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: Maria Emilia (Emmy) Baedeker (geb. 1846), Hugo Friedrich Johann Baedeker (1847–1904), Paul Baedeker (geb. 1851) und Franz Julius Baedeker (geb. 1855). Er war Mitglied der Freimaurerlogen Hermann zum Lande der Berge in Elberfeld seit 1845 und Zur Deutschen Redlichkeit in Iserlohn seit 1853. Johann Jakob Kruse unterstützte Julius Baedeker ab 1847 bei der Herausgabe der Zeitung „Iserlohner Wochenblatt“.[6]

Sein Sohn Hugo Baedeker wurde Mitinhaber des Verlags „Julius Baedeker“ in Iserlohn und später in Leipzig. Julius Theodor Baedeker starb am 26. März 1880 in Iserlohn. Er wurde auf dem Hauptfriedhof Iserlohn begraben.

In der Datenbank Kalliope sind Briefe von ihm mit den Standorten an Wilhelm von Kaulbach, Carl Joseph Anton Mittermaier, Ludwig Elbers, Robert von Schlagintweit, Friedrich Wilhelm Thiersch, Heinrich Kruse, Adalbert Kuhn, Justus von Liebig, Friedrich Albert Lange und Hans Vaihinger nachgewiesen. 

Nach ihm ist die Baedeker-Straße in Witten und Iserlohn benannt.

Auswahl verlegter Werke

Literatur

  • Otto August Schulz: Allgemeines Adreßbuch für den deutschen Buchhandel, den Antiquar-, Colportage-, Kunst- Landkarten- und Musikalien-Handel sowie verwandte Geschäftszweige. Band 12. Otto August Schulz, Leipzig 1850, S. 6. Digitalisat
  • Julius Theodor Baedeker. Ein Lebensbild, dargestellt zur Erinnerung an das 50jährige Bestehen der im Jahr 1843 von ihm begründeten Buchhandlung. Leipzig 1893.
  • Karl Friedrich PfauBaedeker. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 46, Duncker & Humblot, Leipzig 1902, S. 180–182.
  • Bernhard Koerner: Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien. Band 12, Görlitz 1906, S. 19.
  • Bernhard Koerner: Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien Band 17, Görlitz 1910, S. 212.
  • Wilhelm Schulte: Westfälische Köpfe. 300 Lebensbilder bedeutender Westfalen. Aschendorff, Münster 1977. ISBN 3-402-05700-X, S. 14.
  • Julius Theodor Baedeker. In: Markante Köpfe aus dem Märkischen Kreis. Lebensdaten bedeutender Persönlichkeiten aus Iserlohn mit Stadtteilen Letmathe, Hennen und Sümmern. Veröffentlichungen des Heimatbundes Märkischer Kreis. Mönnig 1997, ISBN 3922885896. (Mit Bild)[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Siehe den Nachruf auf ihn im Journal für Ornithologie 1866. online
  2. Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker.
  3. Elberfelder Zeitung erschien von 1845 bis 1848.
  4. H. H. Friedländer, Richard Schornstein (Redakteure): Blätter für weibliche Bildung. Band 1. Julius Bädeker, Elberfeld 1848, Band 2. Julius Bädeker, Elberfeld und Iserlohn 1849.
  5. Otto August Schulz.
  6. Johann Jakob Kruse. Stadtarchiv Iserlohn
  7. „Das Neueste ist, daß Heß und ich vom 1. April an bei [Moritz] Thieme & [Gustav] Butz in Hagen eine Monatsschrift ‚Gesellschaftsspiegel‘ herausgeben und darin die soziale Misére und das Bourgeoisie-Regime schildern werden.“ (Friedrich Engels an Karl Marx 20. Januar 1845. Marx-Engels-Werke. Band 27, S. 15.)
  8. Siehe auch: Baedeker hinterließ Spuren als Verleger. Seite 3 und 4. (Memento des Originals vom 24. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wochenkurier.de