Junge Philharmonie Erlangen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Junge Philharmonie Erlangen ist ein Sinfonieorchester für Studenten und Berufstätige in der mittelfränkischen Stadt Erlangen. Das Orchester setzt sich aus ca. 100 Mitgliedern zusammen.[1] Es wird als eigenständiges, selbstorganisiertes Orchester geführt. Träger des Orchesters ist der Verein Junge Philharmonie Erlangen e. V., eingetragen in das Vereinsregister des Amtsgerichts Fürth (VR 21114). Das Orchester ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Liebhaberorchester.[2]

Geschichte

Das Ensemble wurde im Herbst 1992 von musikbegeisterten Studenten als Ableger des Collegium Musicum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg gegründet. In den Anfangsjahren leiteten zunächst die Dirigenten Ronald Scheuer und Jochen Grab das Orchester. Von 1997 an wurde die musikalische Leitung von Vladimir Kowalenko übernommen.[3] Nach dessen Ausscheiden im Jahre 2008 schloss sich eine Phase mit semesterweise wechselnden Dirigenten an. Ab 2010 wurde das Ensemble von Gordian Teupke und Mathias Bock (beide Nürnberg) im Wechsel geleitet. Seit 2013 ist Tristan Uth (St. Gallen) neben Gordian Teupke fester Dirigent.[4][1] Zum zwanzigjährigen Jubiläum des Orchesters waren dessen Mitglieder im Schnitt seit knapp zehn Jahren im Orchester. Der überwiegende Anteil der Orchestermitglieder sind inzwischen Berufstätige. Der Frauenanteil unter den Musikern liegt bei zwei Dritteln.[5]

Das Orchester unternahm mehrere Konzertreisen ins europäische Ausland, u. a. nach Russland, Polen, Frankreich und Schweden.

Im Februar 2018 feierte das Orchester unter Leitung seiner Dirigenten Gordian Teupke und Tristan Uth sein 25-jähriges Bestehen mit zwei Konzerten in der Erlanger St. Matthäus-Kirche.[6]

Proben und Konzerte

Das Orchester bestreitet pro Jahr zwei Probenphasen, die sich terminlich an den Vorlesungszeiten orientieren (Probentermin ist der Sonntagabend). Die Konzerte selbst finden jeweils zum Semesterende in der Erlanger Heinrich-Lades-Halle statt.[7] Die Konzertprogramme reichen von klassischen und romantischen Orchesterwerken bis hin zu Tango- und Filmmusik-Kompositionen.[8] In der Regel wird in jedem Programm auch ein Solokonzert aufgeführt, wozu in der Vergangenheit zahlreiche namhafte Solisten verpflichtet werden konnten, darunter:

Unter der Leitung von Tristan Uth spielte die Junge Philharmonie im Februar 2015 die Uraufführung des Tuba-Konzertes UN-T-SO, das der österreichische Komponist Thomas Ludescher dem Solisten Øystein Baadsvik gewidmet hat. Bereits 1995 hatte das Ensemble das Auftragswerk Konzert für Orchester von Gernot Adrion uraufgeführt.

Im Juli 2018 trat das Orchester unter der Leitung der Dirigenten Gordian Teupke und Ronald Scheuer vor 3000 Zuhörern bei der Klassik-Open Air-Veranstaltung Klassik am See auf.[9] Aufgeführt wurden u. a. mit dem Solisten Martin Stadtfeld das Klavierkonzert von Robert Schumann sowie zusammen mit dem Philharmonischem Chor Herzogenaurach, dem Siemens-Chor Erlangen und dem Kinder- und Jugendchor „Die jungen Meistersinger“ die Carmina Burana von Carl Orff. Gesangssolisten des Abends waren Corinna Schreiter, Andreas Weller und Markus Simon.

Sonstiges

Im November 2019 nahm die Junge Philharmonie Erlangen mit sehr gutem Erfolg beim 10. Bayerischen Orchesterwettbewerb teil und erhielt damit eine Option auf die Weiterleitung zum Deutschen Orchesterwettbewerb 2020 in Bonn.[10] Darüber hinaus gewann das Ensemble den Sonderpreis des Bayerischen Rundfunks, der mit einer professionellen Tonaufnahme im BR-Studio München verbunden ist.[11]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Orchesterpapa a. D. – Neue Doppelspitze für die Junge Philharmonie. In: nordbayern.de. 8. September 2015;.
  2. Aktive Mitgliedsorchester des BDLO
  3. Alles rund um das 200-Jahre-Festival. In: schwabach-madders.de. 10. Mai 2014;.
  4. Neuer Dirigent für die Junge Philharmonie Erlangen. Konzert-Premiere für Tristan Uth. In: nordbayern.de. 27. Januar 2015;.
  5. Sabine Kreimendahl: Prägendes Orchester. Junge Philharmonie Erlangen wird 20. Erlanger Nachrichten, 2. Februar 2013, abgerufen am 3. April 2016.
  6. nordbayern.de, Nürnberg, Germany: Zwei Konzerte in Champagnerlaune. (nordbayern.de [abgerufen am 27. Juli 2018]).
  7. Konrad Klek: Musizieren an der Universität. In: Eckart Liebau, Jörg Zirfas (Hrsg.): Schönheit: Traum – Kunst – Bildung. Transcript, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-89942-831-5, S. 199.
  8. Programmarchiv auf der Homepage des Orchesters
  9. nordbayern.de, Nürnberg, Germany: „Klassik am See“ lockt 3000 Besucher. (nordbayern.de [abgerufen am 27. Juli 2018]).
  10. Ergebnisliste Bayerischer Orchesterwettbewerb 2019
  11. Der Bayerische Orchesterwettbewerb 2019 – Ein voller Erfolg. In: BR Klassik. 15. November 2019;.