Justinus Ehrenfried Gerhard

Justinus Ehrenfried Gerhard (* um 1710; † 16. Januar 1786) – mitunter auch Justinius Ehrenfried Gerhardt – war ein deutscher Orgelbauer und Gründer der Ostthüringischen Orgelbauerfirma Gerhard.

Gerhard war Schüler des sächsischen Orgelbauers Gottfried Silbermann. Seine Werkstatt befand sich in Lindig. Dorthin war er als junger Mann zugewandert; er heiratete 1741 eine Ortsansässige. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, von denen eine Tochter und ein Sohn das Erwachsenenalter erreichten. Letzterer, Christian August Gerhard, führte die väterliche Werkstatt erfolgreich weiter.

Nachgewiesene Werke

Jahr	Ort	Kirche	Bild	Manuale	Register	Bemerkungen
1735	Engerda	St. Michael		I/P	10
1736	Dienstädt	St. Sebastian				2007 restauriert
1737	Untergneus	Dorfkirche		I/P	9	1997 wiedergeweiht
1746	Freienorla	St. Laurentius		I/P	9
1742	Lindig	Dorfkirche		II/P	17
1744	Leislau	Dorfkirche		I/P	8
1745	Mennewitz	Dorfkirche		I/P	11	Barocker Kammerton; nicht spielbar, Restaurierung bevorstehend (2022)
1749–50	Schlöben	Dorfkirche		II/P	16	Sog. „Novalis-Orgel“
1750–52	Ilmenau	St.-Jakobus-Kirche				Orgel während des Baues durch Brand zerstört.
1733	Altenberga	St. Maria		I/P	14	nicht spielbar
1754	Tautendorf	Dorfkirche		I/P	11	Heute Eichenberg
1755	Weßmar	St.- Michaelis-Kirche
1755	Kleinlöbichau	Dorfkirche		I/P	7
1758	Oelknitz	Dorfkirche		I/P	11
1764	Ziegenhain	Marienkirche		I/P	09	Erweiterungsumbau eines älteren Werkes von 1735
1765	Mörsdorf	Dorfkirche		II/P	17	Orgel stark verändert
1766/67	Bürgel	Stadtkirche St. Johannes		II/P	21	1996 restauriert
1770	Donndorf	Klosterkirche St. Laurentius		II/P	10	nicht spielbar
1770	Lützen					Anschlag zur Reparatur der Orgel
1774	Pillingsdorf	St. Martin		I/P	10
1780	Rüdersdorf	Dorfkirche		II/P	19

Literatur

• Albrecht Dietl: Die Orgelbauerfamilie Gerhard in Ostthüringen. Ein Überblick. In: Thüringer Orgeljournal. Thüringer Orgelsommer, Arnstadt 1994.
• Matthias Schubert & Hans-Martin Striebel: Thüringer Meisterwerke: Die Orgeln der Familie Gerhard. Harfe Verlag Rudolstadt-Schwarza 2017, ISBN 978-3-96140-025-6.