Kärntner Jägerschaft

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Schloss Mageregg, Hauptsitz der Kärntner Jägerschaft

Die Kärntner Jägerschaft ist die Interessenvertretung der Kärntner Jägerinnen und Jäger. Der Hauptsitz liegt im Schloss Mageregg, wobei Außenstellen in den Kärntner Bezirken einen Teil der Organisation übernehmen.

Die Organisation ist verantwortlich für alle Kärntner Jagdscheinbesitzer und erfüllt sowohl eine politische Beratungsfunktion wie auch eine Weiterbildungsfunktion und eine Verwaltungsfunktion. Ihr Motto lautet: „Jagd ist Verantwortung, Jagd ist Freude.“[1]

Jägerhof Schloss Mageregg

Aufgrund der großen Initiative des damaligen Landesjägermeisters Werner Knaus erwarb die Kärntner Jägerschaft mit Kaufvertrag vom 27. April 1967 den Gesamtbesitz. In den nächsten zwei Jahren erfolgte unter Landesjägermeister Werner Knaus auch eine großzügige Renovierung und die völlige Neugestaltung der Innenräume. Zwei Jahre später wird das Schloss am 14. Juni 1969 als "Jägerhof Schloss Mageregg" feierlich für seine neuen Bestimmung eingeweiht. Weitere umfangreiche Renovierungen des Schlosses erfolgten 1986 unter Landesjägermeister Gerhard Anderluh und 2001 unter Landesjägermeister Ferdinand Gorton.[2]

Jagdprüfung

Eine weitere wichtige Aufgabe der KJ ist die Abnahme und Verleihung des Jagdscheins, der in Form einer theoretische und praktischen Prüfung mehrmals im Jahr von fachkundigen Personen aus der Prüfungskommission abgenommen wird.

Die Prüfung beinhaltet mehrere Themenfelder: Jagdrecht, Waffen- und Schießwesen, Jagdbetrieb, Wildkunde, Hege, Verhütung von Wildschäden und Kärntner Naturschutzrecht sowie eine ausreichende Vertrautheit mit der Handhabung von Jagdwaffen.

Die Prüfungsvorbereitungskurse werden in externen Lehrgängen angeboten. Die Jagdprüfung in Kärnten gilt als die schwerste ihrer Art in ganz Österreich, sie wird auch "Grüne Matura" genannt.

Jagdgebiete

Die Kärntner Jägerschaft unterscheidet in zwei Kategorien von Jagden, Gemeindejagden und Eigenjagden. Da die Jagd in Österreich mit Grund und Boden verbunden ist, bilden Eigenjagden mit einem Mindestausmaß von 115 Hektar jagdbarer Fläche die ursprünglichste Form. Diese sind im Besitz von Großgrundbesitzern, welche ihr Jagdrecht selbst ausüben dürfen. Die restlichen Flächen werden von den Gemeinden zu Gemeindejagden zusammengefasst. Alle 10 Jahre findet eine Jagdgebietsfeststellung statt, bei der neu entstandene Flächen neu zugeordnet, beziehungsweise verlorene Flächen wegkommen. Die nächste findet im Jahr 2020 statt.

Organisation

Der Vorsitzende der Kärntner Jägerschaft als Landesjagdverband ist der Landesjägermeister. Er ist in dieser Funktion das jagdliche Oberhaupt der Kärntner Jäger, gefolgt von den einzelnen Bezirksjägermeistern. Die Wahl des Landesjägermeisters und seines Vorstands wird von 256 Landesdelegierten aus 8 Bezirken und 133 Hegeringen gewählt. Derzeitiger Landesjägermeister ist Walter Brunner, die letzte Wahl war im Jahr 2019.

Parallel zur repräsentative und interessenpolitischen Tätigkeit des Landesjägermeister, gibt es auf Verwaltungsebene einen Verwaltungsdirektor (vormals Landesgeschäftsführer).

Im Jahre 2020 beendete die Geschäftsführerin Freydis Burgstaller-Gradenegger ihr Angestelltenverhältnis. Ihr Nachfolger ist Mario Deutschmann. Zurzeit befindet sich die Kärntner Jägerschaft in einem Rechtsstreit mit Burgstaller-Gradenegger.[3]

Bisherige Landesjägermeister von Kärnten

Name Amtszeit Auszeichnung
Werner Knaus 19??–1971 Ehrenlandesjägermeister
Gerhard Anderluh 1971–1992 Ehrenlandesjägermeister
Dietrich Senitza 1992–1999 Ehrenlandesjägermeister
Ferdinand Gorton 1999–2019 Ehrenlandesjägermeister
Walter Brunner seit 2019

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kärntner Jägerschaft. Abgerufen am 3. Dezember 2019.
  2. Historie des Jägerhofs Schloss Mageregg. Abgerufen am 31. März 2020.
  3. Von Wolfgang Fercher | 06 02 Uhr, 09 Jänner 2020: Wegen Kündigung: Ex-Geschäftsführerin klagt die Kärntner Jägerschaft. 9. Januar 2020, abgerufen am 29. Januar 2021.