Ingrid Kögel-Knabner

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Ingrid Kögel-Knabner (* 3. Dezember 1958 in Bayreuth) ist eine deutsche Bodenkundlerin und derzeit Ordinaria für Bodenkunde an der TU München. Ihre Arbeit befasst sich unter anderem mit dem Kohlenstoff im Boden.

Leben

Nach dem Abitur 1978 nahm Kögel-Knabner ein Studium der Geoökologie in Bayreuth auf, welches sie als erste Absolventin dieses Studiengangs weltweit mit dem Diplom abschloss. Danach arbeitete sie über organische Substanz in Waldhumusformen bei Wolfgang Zech (* 1937) und wurde 1987 in Bayreuth promoviert. Dort habilitierte sie sich auch im Jahr 1992 über Zusammensetzung und Bildung der organischen Bodensubstanz. Im gleichen Jahr wurde sie Professorin an der Ruhr-Universität Bochum. Im Jahr 1995 folgte sie Udo Schwertmann auf dem Lehrstuhl für Bodenkunde an der TU München, den sie bis heute innehat. Von 2009 bis 2015 war sie Mitglied in Senat und Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), seit 2012 ist sie Mitglied im Bioökonomierat[1], einem unabhängigen Beratungsgremium der Bundesregierung, neben weiteren Aufsichts- und Leitungstätigkeiten für die TU München, DFG[2], und Helmholtz-Gemeinschaft[3]. Sie ist verheiratet mit dem Mathematiker Peter Knabner.

Werk

Ingrid Kögel-Knabner ist Autorin von über 250 peer-reviewed Publikationen der Bodenwissenschaften und ist Thomson Reuters highly cited researcher 2015 und 2016.[4] Sie ist Mitautorin mehrerer Ausgaben des deutschen Standardlehrbuchs Lehrbuch der Bodenkunde von Fritz Scheffer und Paul Schachtschabel und ist Hauptherausgeberin von Geoderma,[5] neben der Mitgliedschaft im Herausgebergremium einer Reihe weiterer internationaler Fachzeitschriften. Ihre Arbeiten haben die Grundlage gelegt für ein besseres Verständnis von Dynamik und Stabilisierung organischer Bodensubstanz. Abweichend von bisherigen Vorstellungen zeigte sie die Stabilisierung insbesondere von Polysacchariden und Proteinen, leicht abbaubaren wichtigen Bestandteilen der Pflanzenreste. Ihre aktuellen Arbeiten zu organo-mineralischen Verbindungen, die insbesondere die Bedeutung nanoskaliger Eisenoxide für die Stabilisierung betonen, sind wegweisend für ein Verständnis auf molekularer Ebene der Bildung organo-mineralischer Komplexe in Böden. Sie hat den Weg für eine transzdisziplinäre Ausrichtung der Bodenwissenschaft geebnet.[6]

Bei der Verleihung des Umweltpreis der Bundesstiftung Umwelt 2019 an Kögel-Knabner wurde ihr Wirken mit folgenden Worten gewürdigt: „Ihre exzellente Forschung stellt die immense Bedeutung des Bodens als Wasser- und Nährstoffspeicher, Lebensspender, Schadstofffilter und Garant für die Welternährung heraus. Ein Meilenstein sind dabei neue Erkenntnisse zur Kohlenstofffixierung im Boden die weltweit das Klimasystem beeinflusst.“[7]

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Home. In: biooekonomierat.de. Abgerufen am 30. September 2016.
  2. DFG-Senatskommission für Agrarökosystemforschung. Abgerufen am 30. September 2016.
  3. Helmholtz Gemeinschaft Advisory Board : Mitglied 2008-2013. Abgerufen am 30. September 2016.
  4. Thomson Reuters highly cited scientists. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 5. Dezember 2016; abgerufen am 30. September 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hcr.stateofinnovation.thomsonreuters.com
  5. Geoderma The Global Journal of Soil Science. Abgerufen am 30. September 2016.
  6. Laudatio Duchaufour Medaille. Abgerufen am 30. September 2016.
  7. Deutscher Umweltpreis 2019: Einzelwürdigung Bodenforscherin Prof. Dr. Ingrid Kögel-Knabner. Abgerufen am 27. Oktober 2019.
  8. IAS der TUM (Memento des Originals vom 2. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tum-ias.de
  9. Boku. Abgerufen am 9. Oktober 2016.
  10. Philippe Duchaufour Medal 2015. Abgerufen am 30. September 2016.
  11. Von Arabistik bis Neurologie: Bayerische Akademie der Wissenschaften wählt 20 neue Mitglieder. Bayerische Akademie der Wissenschaften, 22. März 2017, abgerufen am 11. April 2017.