Brau und Brunnen

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Brau und Brunnen AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1972
Auflösung 2004
Sitz Dortmund, Deutschland Deutschland
Branche Getränkeherstellung und -vertrieb

Die Brau und Brunnen AG war ein deutscher Getränkekonzern mit Sitz in Dortmund. Er entstand 1972 durch Zusammenschluss der Schultheiss-Brauerei und der Dortmunder Union-Brauerei. Bis zur Umbenennung 1988 in Brau und Brunnen AG hieß das Unternehmen Dortmunder Union-Schultheiss Brauerei AG. Entgegen einigen anderen Quellen war Berlin nie Sitz der Konzern-Hauptverwaltung, sondern immer nur pro forma mit „Dortmund/Berlin“ angegeben worden. Anfang der 70er war nach dem Zusammenschluss der Dortmunder und Berliner Braustätten zwar ein Umzug der Hauptverwaltung nach Berlin angedacht worden, doch er wurde aus Kostengründen verworfen.

Bis in die 1990er-Jahre war Brau und Brunnen mit einem Absatz von über 15 Millionen Hektolitern der größte deutsche Getränkekonzern, allerdings sank bis 1999 der Absatz alkoholischer Getränke stetig.[1] Ein weiterer Grund für die wirtschaftlichen Probleme der Brau und Brunnen AG lag darin, dass man im Jahre 1994 die Marke Jever zusammen mit der Bavaria-St. Pauli-Brauerei zu einem Preis von circa 800 Millionen D-Mark kaufte, der Marktwert aber später nur auf etwa 250 Millionen D-Mark beziffert wurde. Bereits 1995 schloss die Brau und Brunnen AG das Geschäftsjahr mit einem Minus von 180 Millionen D-Mark ab.[2] Durch Fusionen und Übernahmen entstanden andere Getränke-Großkonzerne, die Brau und Brunnen unter Druck setzten. 1999 war das Unternehmen bereits auf Rang 4 der deutschen Getränkeproduzenten abgerutscht und schrieb dauerhaft rote Zahlen.[3]

Die geplante Sanierung durch Stellenabbau scheiterte, da eine gleichzeitig angestrebte Fusion mit der Schörghuber Unternehmensgruppe vom damaligen Hauptaktionär, der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG, verhindert wurde.[4] Anfang 2002 kündigte Cadbury Schweppes das mit Brau und Brunnen betriebene Joint Venture Berliner Kindl, die Hamburger Apollinaris & Schweppes GmbH.[5] In der Folge konnten die Verluste aus der Biersparte nicht mehr durch Gewinne im Geschäft mit Erfrischungsgetränken kompensiert werden, im Jahr 2003 wurden daher Verhandlungen mit mehreren Interessenten über einen Kauf des Unternehmens geführt.[6] Im Jahr 2004 wurde der Konzern durch Ankauf des Aktienpakets der HypoVereinsbank durch den Oetker-Konzern für 220 Millionen Euro Teil der Radeberger Gruppe.[7]

Brauereien und Biermarken

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Haus Kölscher Brautradition, Kölsch-Marken der Radeberger-Gruppe
  • Haus Kölscher Brautradition GmbH,[9] Köln
  • Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei GmbH, Berlin
    • Berliner Pilsner
    • Schultheiss: Schultheiss Pilsener, Schultheiss Lager Schwarz, Schultheiss Diät Bier (bis 2006 auch Schultheiss Original Berliner Weisse, Schultheiss Berliner Mix Weisse)
  • Leipziger Brauhaus zu Reudnitz GmbH, Leipzig
    • Reudnitzer: Reudnitzer Pilsner Premium, Reudnitzer Export, Reudnitzer Heller Ur-Bock, Reudnitzer Schwarzbier, Reudnitzer Diät-Bier, Reudnitzer Weihnachtsbier, Reudnitzer Naturtrüb
    • Sternburg: Sternburg Pilsener, Sternburg Export, Sternburg Schwarzbier, Sternburg Diesel, Sternburg Radler, Sternburg Doppelkaramel, Sternburg Hefeweizen
  • Tivoli brands & drinks GmbH, Dortmund
    • Dr. Q, Schwatz!
  • Tucher Bräu GmbH, Nürnberg
    • Tucher Bräu: Tucher Hefe Weizen hell, Tucher Hefe Weizen dunkel, Tucher Kristall Weizen, Tucher Hefe Weizen leicht, Tucher Urfränkisch dunkel, Tucher Original Urbräu, Tucher Übersee Export, Tucher Lorenzi Bock hell, Tucher Reifbräu Alkoholfrei, Tucher Bajuvator Doppelbock, Tucher Pilsener, Tucher Pilsener Diät, Tucher Pilsener Light, Zirndorfer
    • Hasen-Bräu Brauereibetriebsgesellschaft GmbH, Augsburg
      • Hasen-Bräu Extra, Hasen-Bräu Urhell, Hasen-Bräu Pilsener, Hasen-Bräu Weißer Hase, Hasen-Bräu 33dry

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Umsatz bei Brau und Brunnen erneut rückläufig. In: Berliner Zeitung, 18. Juni 1999
  2. Bremme-Pils: der letzte Schluck ist genommen … In: Wuppertaler Rundschau, Nr. 4 (25. Januar 1997), S. 1/3.
  3. Fett statt Muskeln. In: Der Spiegel. Nr. 31, 2003 (online).
  4. Der Chef gibt auf. In: Spiegel Online, 13. Dezember 2000
  5. Schlecht eingeschenkt. In: Manager Magazin, 19. April 2002
  6. Jever Verkauf erst 2004. In: Focus Money, 21. August 2003.
  7. Der Pudding-Doktor wird Deutschlands Bierkönig. In: Spiegel Online, 13. Februar 2004
  8. Bremme-Pils: der letzte Schluck ist genommen... In: Wuppertaler Rundschau, Nr. 4 (25. Januar 1997), S. 1.
  9. haus-koelscher-brautradition.de
  10. Kölsch-Net.de – Gilden
  11. Kurfürsten-Kölsch zum 31. Dezember 2011 wurde die Produktion eingestellt abgerufen am 1. Dezember 2012