Kölschhausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kölschhausen
Gemeinde Ehringshausen
Koordinaten: 50° 37′ 55″ N, 8° 23′ 52″ O
Höhe: 200 m ü. NHN
Fläche: 6,21 km²[1]
Einwohner: 759 (30. Jun. 2017)[1]
Bevölkerungsdichte: 122 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 35630
Vorwahl: 06440
Lage von Kölschhausen in Ehringshausen

Kölschhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Ehringshausen im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Geografie

Der Ort liegt am Rande des Gladenbacher Berglands, östlich der 354 m hohen Koppe mit dem gleichnamigen Naturschutzgebiet. Am östlichen Ortsrand fließt die Lemp. Der Kernort Ehringshausen befindet sich etwa 4 Kilometer südlich von Kölschhausen.

Geschichte

Die Ortschaft wird erstmals im August 1253 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Altenberg als Culshusen erwähnt.[2] Kölschhausen war sowohl als Filiale des Kirchspiels als auch als Dorf im Gerichtsbezirk des Centgerichts dem nahegelegenen Dillheim zugeordnet. Gleichzeitig befand sich im Ort ein Vogtgericht. Nachdem die Reformation im Jahr 1566 das Dorf erreicht hatte, bildete Kölschhausen ein eigenes Kirchspiel mit fünf Filialkirchen.

Kölschhausen gehörte zum Amt Greifenstein, das Teil der Grafschaft Solms-Braunfels war. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Untere Dilltal preußisch und der Bürgermeisterei in Aßlar zugeordnet. Am 1. April 1884 wurde im Ort eine Posthilfstelle für die Beförderung von Ehringshausen nach Altenkirchen eingerichtet.

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden zum 1. Januar 1977 die Gemeinden Ehringshausen, Breitenbach, Daubhausen, Katzenfurt, Kölschhausen und Niederlemp kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Ehringshausen zusammengeschlossen.[3][4] Für Kölschhausen wurde wie für alle nach Ehringshausen eingegliederten Gemeinden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet. Sitz der Gemeindeverwaltung blieb Ehringshausen.

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Kölschhausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[5][6]

Einwohnerentwicklung

Kölschhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2017
Jahr  Einwohner
1834
  
329
1840
  
350
1846
  
422
1852
  
411
1858
  
380
1864
  
373
1871
  
396
1875
  
407
1885
  
443
1895
  
418
1905
  
446
1910
  
471
1925
  
525
1939
  
528
1946
  
653
1950
  
694
1956
  
680
1961
  
669
1967
  
655
1970
  
680
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
729
2014
  
775
2017
  
759
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: bis 1970[5]; Gemeinde Ehringshausen[1]; Zensus 2011[8]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[5]

• 1885: 318 evangelische, ein katholischer, 10 jüdische Einwohner
• 1961: 588 evangelische (= 87,89 %), 77 katholische (= 11,51 %) Einwohner

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

Kölschhausen besitzt einen Kindergarten, eine Freiwillige Feuerwehr und ein Ortsgericht.

Verkehr

Südlich von Kölschhausen befindet sich die Anschlussstelle Ehringshausen der Bundesautobahn 45. Die L 3052 führt von Leun kommend nach Hohenahr. Im Ort zweigt die K 388 nach Breitenbach und Bechlingen ab.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmäler

siehe Liste der Kulturdenkmäler in Kölschhausen

Freizeit

Seit 1997 besteht ein „Natur- und Heimatkundlicher“ Rundwanderweg in Kölschhausen mit einer Gesamtlänge von etwa sieben Kilometern.

Weblinks

Commons: Kölschhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Gemeinde Ehringshausen und Ortsteile. In: Webauftritt. Gemeinde Ehringshausen, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2019.
  2. Gemeinde Ehringshausen - OT Kölschhausen@1@2Vorlage:Toter Link/www.ehringshausen.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, DNB 770396321, OCLC 180532844, S. 290.
  5. a b c Kölschhausen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 249 (Online bei google books).
  8. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  9.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!