KEKK Kabarett & Engagierte Kleinkunst

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Helmuth von der Vogelweide auf der KEKK-Bühne 1971

Im April 1971 gründete der Student Helmut Wagner (1945–1995), der sich Helmuth von der Vogelweide nannte, die Schwabinger Kleinkunstbühne KEKK Kabarett & Engagierte Kleinkunst im Saal der legendären Gaststätte 'Witwe Bolte' in der Amalienstraße 87 hinter der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität.

Von Anfang an waren Christian Eckardt, Rolf Dieter Preller und Ralph Schicha mit dabei; noch im selben Jahr kamen Klaus Irmscher und Hanns Meilhamer dazu – alle kaum älter als 20 Jahre. Sie führten die Brettl-Tradition Schwabings fort und boten mit überwiegend eigenen Werken vor allen Dingen gleichaltrigen Studenten eine Alternative zu etablierten Kabarettbühnen.

Bereits einen Monat nach der KEKK-Gründung schrieb Jürgen von Hollander am 27. Mai 1971 in der Süddeutschen Zeitung über das neue 'Kabarett im Hinterhaus': "In den nicht so ordentlichen Kabaretts ist der nicht so ordentliche Geist Schwabings mehr zu Hause als in den ordentlichen. Welch ein Freude also: Es ist wieder ein nicht so ordentliches Kabarett da." Der zunehmende Erfolg ließ die Veranstaltungen von einem auf drei Abende pro Woche anwachsen; das Bayerische Fernsehen rückte mit einem Aufnahmeteam an.

Aber im März 1972 wurde KEKK heimatlos: die 'Witwe Bolte' samt Saal im Hinterhaus musste dem Bau der Amalienpassage weichen. Nach einem Umweg über Haidhausen landete KEKK im Herbst 1972 wieder in einem Hinterhof in Uni-Nähe: der Gabelsberger Brauerei. Inzwischen hatte sich das KEKK-Ensemble um Jürgen Uter und Heinz Spengler erweitert und konnte nun eine erstaunliche Programmvielfalt aus den eigenen Reihen bieten: politische und satirische Lieder und Texte, bayerischen Hintersinn, Parodien und Sketche.

Im Mai 1974 zog KEKK zum letzten Mal um: in den 'Fäustlegarten' in der Kaiserstraße 67 in Schwabing. Diese etwas dubiose Wirtschaft, die nur an den Veranstaltungsabenden vom KEKK-Publikum im Hintersaal gut besucht war, wurde 1976 von Henry Heppel und Wolfgang Ettlich übernommen und als Heppel & Ettlich schnell zu einer florierenden Szene-Kneipe; KEKK feierte zu diesem Zeitpunkt sein fünfjähriges Bestehen.

1977 wurde dem KEKK-Ensemble der Schwabinger Kunstpreis verliehen als Repräsentanten von genuinem Schwabing, wie Hans-Reinhard Müller, der damalige Intendant der Münchner Kammerspiele, dem Team in seiner Laudatio bescheinigte.

Aber die Stamm-Crew zerbröckelte: Helmuth von der Vogelweide, Hanns Meilhamer, Ralph Schicha und Jürgen Uter schieden noch 1977 aus. Neue Mitglieder kamen dazu: Holger Paetz, Josef Wittmann, Sigi Aldenhoff; später Ecco Meineke und viele andere, bis sich KEKK Anfang der 1990er Jahre endgültig auflöste.

Heppel & Ettlich existierte bis Ende Juli 2009 als Theaterkneipe. Als Privattheater führt es den Spielbetrieb im Drugstore in der Feititzstraße weiter.

Neben den Mitgliedern des KEKK-Ensembles traten viele weitere Künstler als Gäste auf bzw. gaben Gastspiele im KEKK wie z. B. Christof Stählin, Jörg Hube, Sigi Zimmerschied und Georg Ringsgwandl.

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