KNDS
| KMW+NEXTER Defense Systems N.V.
| |
|---|---|
.svg) | |
| Rechtsform | N.V. |
| Gründung | 29. Juli 2015 |
| Sitz | Amsterdam  Niederlande
|
| Leitung | Frank Haun (CEO), Philippe Balducchi (CFO) |
| Mitarbeiterzahl | 8270[1] |
| Umsatz | 2,4 Mrd. Euro[1] |
| Branche | Rüstungsindustrie |
| Website | knds.com |
| Stand: 14. Juni 2021 | |
Die KMW+NEXTER Defense Systems N.V. (KNDS) ist eine Holding, mit Sitz in Amsterdam, für die Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann und Nexter.[2] Vor der Gründung bestand das gemeinsame Projekt KANT (KMW And Nexter Together).[3] Auf die KNDS-Holding haben sich beide Unternehmen bei der Vertragsunterzeichnung mit einer 50:50-Beteiligung am 29. Juli 2015 in Paris geeinigt.[4] Eine Allianz der beiden Gruppen unter einer gemeinsamen Holding und dem vorläufigen Arbeitstitel Honosthor N.V. schafft ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von etwa zwei Milliarden Euro, einen Auftragsbestand von rund 6,5 Milliarden Euro, mehr als 6000 Mitarbeitern und Europas Nummer 1 bei Kampfpanzern.[5] Ziel ist die von der ehemaligen deutschen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen gewünschte europäische Entwicklung des für 2030 notwendigen und vorgesehenen Nachfolgers der deutschen und französischen Kampfpanzer.[6] Als Vorbild für diese internationale Zusammenarbeit im Rüstungsbereich gilt die Airbus Group.[7][8]
Vorgeschichte
Schon seit Jahren leidet die deutsche Verteidigungsindustrie unter dem Sparkurs der Bundeswehr. Der Münchner Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) plant deshalb, sich neu aufzustellen und betreibt eine Fusion mit dem französischen Wettbewerber Nexter aus Roanne, nordwestlich von Lyon. In der deutschen Politik stoßen diese Pläne jedoch zum Teil auf Kritik, was KMW-Chef Frank Haun und Nexter-Chef Philippe Burtin nicht daran hindert, an den Plänen einer Fusion festzuhalten.[9] Beide unterzeichneten am 1. Juli 2014 eine Grundsatzerklärung in Paris.[10] Darin wurde zwischen den beiden Rüstungsunternehmen beschlossen, sich bis Frühjahr 2015 unter einer gemeinsamen 50:50-Holding namens KANT zu vereinigen.[11][12] Nexter, das bisher vollständig dem französischen Staat gehört, soll nach einem Vorschlag von zu dieser Zeit Wirtschafts- und Industrieminister Emmanuel Macron privatisiert werden. Das Unternehmen baut den Kampfpanzer Leclerc, während Krauss-Maffei Wegmann den Leopard 2 baut.
Kontroversen
In beiden Ländern werden die Fusionspläne kritisch beobachtet, weil das Panzergeschäft in Europa seit jeher als sehr sensibel behandelt wird. Die französische Partei Front National wehrt sich heftig gegen eine Fusion und lehnt das Projekt entschieden ab.[13] Zum Beispiel in der deutschen SPD befürchtet man, mit der Fusion würde Krauss-Maffei Wegmann zunehmend ein französisches Unternehmen und die auch mit Steuermitteln aufgebaute Technologie würde ins Nachbarland abwandern.[14]
Die deutschen Befürworter sagen aber, dass die Franzosen weniger streng sind, wenn es um Rüstungsexporte geht. Das könnte KMW nach einer Vereinigung für künftige Panzermodelle ausnutzen. Andere sehen zudem die Notwendigkeit für einen neuen Rahmen bei gemeinsamen Operationen der NATO-Länder sowie für die Standardisierung und Vereinheitlichung der Ausrüstung der Armeen.
Einzelnachweise
- ↑ a b KNDS records another successful business year. Pressemitteilung. 14. Juni 2021. KMW+Nexter Defense Systems. Auf KNDS.com (PDF; 146,5 kB, englisch), abgerufen am 2. Februar 2022.
- ↑ Schmutzkampagne gegen Rüstungskonzern: "Sie wissen, wo ich wohne". Auf Spiegel.de, abgerufen am 23. Mai 2015.
- ↑ Le projet KANT ou l’idée d’un Airbus de l’armement terrestre. Auf portail-ie.fr, abgerufen am 22. Mai 2015.
- ↑ Deutsch-französische Rüstungsfusion ist besiegelt (Memento vom 30. Juli 2015 im Internet Archive). Auf Tagesschau.de, abgerufen am 29. Juli 2015.
- ↑ Nexter and KMW sign an alliance. Auf asds-media.com, abgerufen am 23. Mai 2015.
- ↑ Von der Leyen will ab 2030 neue Kampfpanzer kaufen. Auf Neues-Deutschland.de, abgerufen am 25. Mai 2015.
- ↑ Panzerschmiede nach Vorbild von Airbus entsteht. Auf faz.net, abgerufen am 25. Mai 2015.
- ↑ Fruit de l’alliance entre Nexter et KMW, Honosthor est le nouveau leader européen de l’armement terrestre. Auf opex360.com, 16. Dezember 2015 (französisch).
- ↑ Audition de MM. Frank Haun, président-directeur-général de Krauss-Maffei Wegmann, et Philippe Burtin, président-directeur-général de Nexter, sur le projet KANT. assemblee-nationale.fr vom 14. Januar 2015 (französisch)
- ↑ Ein neuer Panzerfabrikant namens Kant. tagesschau.de vom 2. Juli 2014
- ↑ Deutsch-französischer Rüstungskonzern beschlossen, ORF.at vom 2. Juli 2014
- ↑ Spiegel.de: Kraus-Maffei und Nexter wollen fusionieren
- ↑ Privatisation de Nexter et fusion avec le groupe allemand KMW: une faute grave. frontnational.com, vom 10. Februar 2015.
- ↑ SPD gegen Fusion von Panzerherstellern. faz.de, abgerufen am 7. Juli 2015.
Weblinks
- Website des Unternehmens
- Deutsch-französische Panzerfusion ab Herbst. handelsblatt.com vom 23. April 2015
- Nexter, KMW Pursue Land Weapon Venture. defensenews.com vom 21. März 2015 (englisch)
- Panzerdeal: Die drei großen Probleme für KMW und Nexter. wsj.com vom 2. Juli 2014
