KZ Uštica

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Das Konzentrationslager Uštica (serbokroatisch Koncentracioni logor Uštica, Концентрациони Логор Уштица; Logor Uštica, Логор Уштица), war im Unabhängigen Staat Kroatien (NDH) ein speziell für Roma konstruiertes Konzentrationslager, das die Bezeichnung „Zigeunerlager“ erhielt.[1][2] Es wurde während des Zweiten Weltkriegs im heutigen kroatischen Dorf Uštica nahe Jasenovac errichtet und zwischen 1942 und 1945 von den kroatisch-faschistischen Ustascha betrieben.[1][2]

Geschichte

Am 8. Mai 1942 deportierten die Ustascha die serbisch-orthodoxe Bevölkerung des Dorfes Uštica in das KZ Jasenovac und KZ Stara Gradiška, von wo einige weiter in das KZ Sajmište deportiert wurden.[1] Die Häuser und Grundstücke der deportierten Serben wurden anschließend in Stacheldraht eingezäunt und so in ein Konzentrationslager umgewandelt, welches anschließend für Roma gedacht war, für die es keinen Platz im Lager III gab, dem sogenannten Lager Ciglana, das zum Lagerkomplex des KZ Jasenovac gehörte. Daneben wurden auch einige Serben im KZ Uštica gefangen gehalten, die während einer Offensive der jugoslawischen Partisanen auf die von den Ustascha besetzte Region Kozara von dort aus deportiert wurden. Einige Internierte des Lagers wurden nach Donja Gradina als Zwangsarbeiter geschickt. Dort wurden viele auf schrecklichste Weise ermordet, andere wurden im Lager selbst getötet. Heute erinnert eine Gedenktafel an die verübten Kriegsverbrechen, die sich ausschließlich auf 21 Gräber von internierten Roma bezieht.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d jusp-jasenovac.hr: Uštica (englisch)
  2. a b Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 9: Arbeitserziehungslager, Ghettos, Jugendschutzlager, Polizeihaftlager, Sonderlager, Zigeunerlager, Zwangsarbeiterlager. C.H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-57238-8, S. 327.