Kabinett René IV

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Das Kabinett René IV wurde am 11. Juni 1989 auf den Seychellen von France-Albert René von der Fortschrittsfront des seychellischen Volkes SPPF (Seychelles People’s Progressive Front/Front Progressiste du Peuple Seychellois) gebildet. Bei den Präsidentschaftswahlen vom 9. bis 11. Juni 1989 war er einziger Kandidat und wurde mit 37.703 Stimmen (96,1 Prozent) wiedergewählt, während 1.486 Wähler (3,8 Prozent) gegen ihn stimmten. Die Wahlbeteiligung lag bei 91,5 Prozent. Das Kabinett René IV löste das Kabinett René III ab und blieb bis zum 23. Juli 1993 im Amt. Im Anschluss wurde das Kabinett René V gebildet.

Am 24. Juni 1991 schlossen sich fünf Oppositionsparteien auf ihrer Exiltagung zur Vereinigten Demokratischen Bewegung zusammen und forderten Präsidenten René zur Abhaltung eines Referendums über die Einführung eines Mehrparteiensystems auf. Zwischen dem 23. und 26. Juli 1992 fand auf den Seychellen eine Wahl für eine Verfassungskommission statt. Dies waren die ersten Mehrparteienwahlen seit dem Putsch von 1977, bei dem die Progressive Front der Seychellen als Einheitspartei eingesetzt wurde. Die Kommission wurde durch proportionale Vertretung mit einer Schwelle von 5 % gewählt, um einen der 22 Sitze zu gewinnen. Bei diesen Wahlen erhielt die SPPF von Präsident René 24.538 Stimmen (58,4 Prozent) und 14 der 22 Sitze in der Verfassungsgebenden Versammlung, während die Sozialdemokratische Partei SDP (Seychelles Democratic Party) des früheren Präsidenten James Mancham 14.150 Stimmen (33,7 Prozent) und acht Sitze bekam. Andere Parteien wie die Seselwa Party (1.829 Stimmen, 4,4 Prozent), die Partei der Nationalen Allianz (National Alliance Party, 672 Stimmen, 1,6 Prozent), die Bewegung für Demokratie (Seychelles Movement for Democracy, 322 Stimmen, 0,8 Prozent) oder die Nationalpartei (Seychelles National Party, 259 Stimmen, 0,6 Prozent) scheiterten jedoch an der Sperrklausel von fünf Prozent.

Am 15. November 1992 fand auf den Seychellen ein Verfassungsreferendum statt. Obwohl die vorgeschlagene neue Verfassung von 21.965 der Wähler (54,61 Prozent) unterstützt wurde, wurde die für die Annahme erforderliche Schwelle von 60 Prozent nicht erreicht. Anschließend wurde eine zweite Verfassungskommission gebildet und ein zweiter Entwurf im folgenden Jahr einem Referendum unterzogen. Am 18. Juni 1993 fand dieses zweite Verfassungsreferendum statt. Nachdem die neue Verfassung überarbeitet worden war, wurde sie zum zweiten Mal öffentlich zur Abstimmung gestellt und erhielt die Zustimmung von 73,9 Prozent der Wähler.

Kabinettsmitglieder

Dem Kabinett René IV gehörten zwischen dem 11. Juni 1989 und dem 23. Juli 1993 folgende Mitglieder an:

Text der Überschrift
Amt Amtsinhaber Anmerkung / Amtszeit
Präsident France-Albert René 11. Juni 1989 – 23. Juli 1993
Minister für Verwaltung und Arbeitskräfte Joseph Belmont Juni 1989 – Juli 1993
Minister für Landwirtschaft und Fischerei Jeremie Bonnelame Juni 1939 – Juli 1993
Minister für Gemeindeentwicklung Esme Jumeau Juni 1989 – Juli 1993
Minister für Verteidigung, Recht und Rechnungsprüfung France-Albert René Juni 1989 – Juli 1993
Bildungsministerin Simone Testa Juni 1989 – Juli 1993
Minister für Beschäftigung und Soziales William Herminie Juni 1989 – Juli 1993
Finanzminister
August 1992: Minister für Finanzen und Information[1]
James Alix Michel Juni 1989 – Juli 1993
Gesundheitsminister Ralph Adam
Ralph Adam
Juni 1989 – Dezember 1989
Juni 1990[2] – Juli 1993
Ministerin für Information, Kultur und Sport
August 1992: Minister für Kommunalverwaltung, Kultur und Sport
Sylvette Frichot Juni 1989 – Juli 1993
Ministerin für Planung und Auswärtige Angelegenheiten
Februar 1993: Ministerin für Umwelt, Wirtschaftsplanung und Auswärtige Angelegenheiten[3]
Danielle de St. Jorre Juni 1989 – Juli 1993
Minister für Tourismus und Transport Jacques Hodoul
France-Albert René
Juni 1989 – Februar 1992[4]
Januar 1993[5] – Juli 1993
Geschäftsführender Direktor der Zentralbank
Februar 1992: Gouverneur der Zentralbank
Guy Morel
Aboo Ameruddy
Juni 1989 – Februar 1992
Februar 1992 – Juli 1993

Hintergrundliteratur

  • Seychellen seit 1948, in: Der große Ploetz. Die Enzyklopädie der Weltgeschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, S. , ISBN 978-3-525-32008-2, S. 1931 f.

Weblinks

Einzelnachweise