Kaiserinmutter

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Maria Fjodorowna als Kaiserinmutter von Russland (1910)

Kaiserinmutter war ein Titel, der der Mutter eines chinesischen Kaisers verliehen wurde. Er war ebenfalls in Österreich-Ungarn sowie als Bezeichnung der Mutter des Russischen Zaren gebräuchlich.

Kaiserreich China

Aussprache: kor., jap., chinesisch 

皇太后

, Pinyin

Húang Tài Hòu

, koreanische Aussprache: Hwang Tae Hu, japanische Aussprache: Kōtaigō Vietnamesische Aussprache: Hoàng Thái Hậu. Von Zeit zu Zeit wurde der Titel auch einer anderen Frau derselben Generation verliehen, während die Frau der vorigen Generation den Titel Kaiseringroßmutter (chinesisch 

太皇太后

, Pinyin

tài huáng tài hòu

) erhielt. Einige Kaiserinmütter dienten als Regentinnen für minderjährige Kaiser. Die meisten berühmten Kaiserinmütter dehnten ihre Kontrolle oft bis ins Erwachsenenalter des Kaisers aus, was in der chinesischen Geschichte manchmal zu Krisen führte. Unter der Nördlichen Wei-Dynastie existierte zudem der Titel Amme-Kaiserinmutter (chinesisch 

保太后

, Pinyin

Bǎo Tàihòu

), welcher der Amme eines Kaisers verliehen wurde. Dieser Titel fußte auf einer Tradition der Xianbei, die der Mutter des Kronprinzen auferlegte, Selbstmord zu begehen. Die Kronprinzen der Nördlichen Wei-Dynastie wurden daher von Ammen aufgezogen und verliehen ihnen, sobald sie den Thron bestiegen hatten, den Titel der „Amme-Kaiserinmutter“. In späteren Zeiten erhielten die Ammen auch den eigentlichen Titel der „Kaiserinmutter“ und hatten oftmals ebenso viel Einfluss wie diese.

Österreich-Ungarn

In der Habsburgermonarchie trugen einige Frauen ebenfalls diesen Titel, auch wenn gleich er eher eine Ehrenbezeichnung denn einem offiziellen Titel gleichkam. Da in den seltensten Fällen die (Stief-)Mütter eines Kaisers ebenfalls den Titel einer Kaiserin trugen, ist hier auch der zutreffendere Begriff Kaiser-Mutter gebräuchlich.[1][2]

Beispiele:

Kaiserreich Russland

Die vorletzte russische Zarin Maria Fjodorowna wurde in der zeitgenössischen Presse ebenfalls als Kaiserinmutter bezeichnet.[3]

Einzelnachweise