Kaltenbach (Gemeinde Bad Traunstein)

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Kaltenbach (Dorf)
Ortschaft Kaltenbach
Katastralgemeinde Kaltenbach
Kaltenbach (Gemeinde Bad Traunstein) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Zwettl (ZT), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Zwettl
Pol. Gemeinde Bad Traunstein
Koordinaten 48° 25′ 29″ N, 15° 8′ 10″ OKoordinaten: 48° 25′ 29″ N, 15° 8′ 10″ Of1
Höhe 830 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 80 (1. Jän. 2022)
Fläche d. KG 2,72 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 07004
Katastralgemeinde-Nummer 24237
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
80

BW

Kaltenbach ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Bad Traunstein im Bezirk Zwettl in Niederösterreich und liegt im Quellgebiet der Großen Krems. In dem östlichen Bereich der Ortschaft mündet der Burgbach in die Große Krems.

Siedlungsentwicklung

Zum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Kaltenbach insgesamt 22 Bauflächen mit 8.897 m² und 1 Gärten auf 81 m², 1989/1990 gab es 22 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 47 angewachsen und 2009/2010 bestanden 35 Gebäude auf 56 Bauflächen.[1]

Geschichte

Aus der Zeit der Antike und des Frühmittelalters sind in der Gegend des Ortes Kaltenbach keine Spuren der Kelten, Römer, Markomannen, Langobarden, Awaren und der Slawen zu finden. Lediglich zwei unerforschte Wüstungen[2] ohne namentliche Zuordnung befinden sich im nordöstlichen Bereich der Katastralgemeinde, die wahrscheinlich ein Relikt des Dreißigjährigen Krieges sind.[3]

Der Name des Ortes mit der Endung auf "bach" sowie die Parzellierung der Ackerflächen deuten auf eine Besiedlung im frühen 11. Jahrhundert[4] im Rahmen der Kolonisierung des Waldviertels unter der Herrschaft der Babenberger hin.

Die Anlage des Ortes erfolgte als Straßendorf ohne wesentliche Einflussnahme einer Herrschaft.

Die erste urkundliche Erwähnung als Chaltenpach erfolgte in einem Kaufbrief am 25. Oktober 1321 (Heinrich III von Lonsdorf verkaufte die Gült für das Gebiet der Ortschaften Langschlag, Biberschlag, Gürtelberg, Spielberg, Klein Göttfritz und Kaltenbach an Alber(o) von Streitwiesen).[5]

Weitere urkundliche Eintragungen:

  • Im Jahr 1330 stiftet Bernhard von Chaltenbach zu seinem und seiner verstorbenen Frau Kunigunde Seelenheil dem Kloster Zwettl einen Geldbetrag. Dieser Geldbetrag wurde in den Kauf zweier Lehen investiert. Aus dem Michaelidienst (Mietzins) erhielten am Tag nach Elisabeth (20. November) die Herren und Brüder in beiden Refektorien und beiden Siechenhäusern des Klosters eine Pitanz aus einem Fisch in Brot.[6]
  • Die Brüder Wilhelm und Wolfgang von Rogendorf treffen am 12. Oktober 1510 eine Vereinbarung über die Teilung der Einkünfte aus den Besitzungen u. a. in Kaltenbach und dem Ruegarsteich.[7]

In der Zeit der Leibeigenschaft hatten die Grundherrschaften Rappottenstein (Amt Langschlag) und Ottenschlag (Amt Spielberg) Besitzungen in Kaltenbach.

Nach der Entstehung der Ortsgemeinden 1850 war Kaltenbach ein Teil der Gemeinde Spielberg und wurde mit 1. Jänner 1968 ein Teil der Großgemeinde Traunstein (heute: Bad Traunstein)[8].

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in Kaltenbach ein Gastwirt, ein Schuster und einige Landwirte ansässig. Zudem gab es ein Sägewerk.[9]

Bodennutzung

Die Katastralgemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. 124 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 143 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 122 Hektar Landwirtschaft betrieben und 144 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 113 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 147 Hektar betrieben.[1] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Kaltenbach beträgt 26,1 (Stand 2010).

Einzelnachweise

  1. a b BEV: Regionalinformation 31.12.2018 auf bev.gv.at (online)
  2. Urmappe Gemeinde Kaltenbach in N.Oesterreich VOMB. 1823, abgerufen am 20. Juli 2021.
  3. Alois Plesser: Heimatkunde des politischen Bezirkes Pöggstall. Otto Neugebauer, Zwettl 1928, S. 152 und 239/240.
  4. Nachlass Heinrich Weigl, NÖ Landesarchiv, Signatur: NL Weigl Heinrich N 222/38
  5. https://www.noela.findbuch.net/php/view.php?link=5374412055726bx2199
  6. Urkunde 1330 II 02 Stift Zwettl. In: Bischöfliches Ordinariat St. Pölten (Hrsg.): Geschichtliche Beilagen zum St.Pöltner Diözesan-Blatt. Band 13. St. Pölten 1951, S. 127.
  7. Kodex blau Nr. 361 Staatsarchiv Wien. In: Bischöfliches Ordinariat St.Pölten (Hrsg.): Geschichtliche Beilagen zum St.Pöltner Diözesan-Blatt. Band 9. St.Pölten 1911, S. 198/199.
  8. LGBL. NÖ. Nr. 468/1967
  9. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 303