Kanalschleuse 30
Kanalschleuse 30 Gemeinde Mühlhausen Koordinaten: 49° 12′ 14″ N, 11° 27′ 12″ O
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Einwohner: | 0 (25. Mai 1987) |
Postleitzahl: | 92360 |
Vorwahl: | 09185 |
Die Schleuse 30 im Jahr 2018
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Kanalschleuse 30 ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Mühlhausen im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz.
Lage
Den Gemeindeteil macht die Kanalschleuse 30 des Ludwig-Donau-Main-Kanals mit dem Wärterhaus im Norden Mühlhausens und im Südwesten von Greißelbach aus; er wird amtlich als Einöde bezeichnet.
Geschichte
An den 100 Schleusen des 1843 eröffneten Ludwig-Donau-Main-Kanals gab es 69 Wärterhäuser, die zumeist bis Ende 1840 fertiggestellt waren. Der dort wohnende Wärter und seine Gehilfen waren für die Bedienung, Instandhaltung von einer Schleuse, manchmal auch von bis zu drei oder gar sechs Schleusen verantwortlich. Auch die Pflege des Kanals und seiner Anlagen oblag ihm. Die Wärterhäuser waren nach einem Musterplan gebaut, der je nach Geländesituation etwas abgeändert wurde. Die kleinen Grundstücke um die Wärterhäuser dienten dem Gartenbau und der Kleintierhaltung der Wärterfamilie.[1] Der Kanal wurde 1950 endgültig aufgelassen, die Wärterhäuser waren aber vorerst noch weiter bewohnt.
In den offiziellen Ortschaften-Verzeichnissen des Königreichs Bayern, die die Ergebnisse vorangegangener Volkszählungen aufzeigen, erscheinen die Wärterhäuer noch nicht gesondert. Erst ab dem ersten Verzeichnis nach dem Zweiten Weltkrieg vom Jahr 1950 werden die Kanalschleusen als Gemeindeteile aufgeführt, wenn auch ausdrücklich noch ohne amtlichen Namen, also nur durchnummeriert. Bis zur Gebietsreform in Bayern erscheinen die Kanalschleusen 28 bis 30 als je eigene Gemeindeteile der Gemeinde Wappersdorf. Sie wurden mit Wappersdorf und dem weiteren Wappersdorfer Gemeindeteil Weihersdorf am 1. Januar 1974 nach Mühlhausen eingemeindet, wo sie weiterhin als Gemeindeteile ausgewiesen wurden. Das offizielle Ortschaften-Verzeichnis 1987 weist für die Kanalschleuse 30 keine ständigen Bewohner mehr auf.
Die Kammerschleuse, die Bogenbrücke und das ehemalige Schleusenwärterhaus sind vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als Baudenkmal (D-3-73-146-75) ausgewiesen. Das bereits renovierte Schleusenwärterhaus war etliche Jahre an den Forstbetrieb Allersberg verpachtet und stand seit Ende 2010 leer. Im November 2011 wurde das Haus an Privat verkauft und zu einem Tages-Cafe (Café zur Ludwigslust) ausgebaut.[2] 2018 wurde das Mauerwerk der Kammerschleuse saniert und neue Schleusentore eingebaut, die im Winter 2017/2018 von den Zimmerern der Flussmeisterstelle Neumarkt angefertigt wurden.
Der Kanal wurde dabei für die Arbeiten im Bereich der Schleusenkammer trockengelegt. Hier wurde ein mobiles Absperrbauwerk eingesetzt, das aus einem riesigen Schlauch besteht, der mit Wasser gefüllt wird. Das Schlauchwehr wurde von der Flussmeisterstelle Nürnberg ausgeliehen. die bereits erfolgreich die Technik an der Schleuse 58 Sanierung angewendet hatten.[3]
Einwohnerzahlen
- 1861, 1871, 1885, 1900 und 1925 sind die Schleusen noch nicht als Gemeindeteile Wappersdorfs aufgelistet.[4][5][6][7][8]
- 1950: 6[9]
- 1961: 4[10]
- 1970: 2[11]
- 1987: 0[12]
Siehe auch
Weblinks
- Kanalschleuse 30 in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 13. Februar 2022.
- Café zur Ludwigslust
Einzelnachweise
- ↑ Informationstafel am Kanal
- ↑ www.nordbayern.de, Wohnsitz in reizvoller Umgebung gefällig? (Abgerufen am 1. August 2018)
- ↑ Neumarkt.TV, Die Schleuse 30 des Ludwig-Donau-Main-Kanals wird saniert (Abgerufen am 1. August 2018)
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 711, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 886, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 834 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 870 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 878 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 750 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 554 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 1. Mai 1978. Heft 380 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München Dezember 1978, DNB 790598426, S. 122 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 259 (Digitalisat).