Karel Scheinpflug

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Karel Scheinpflug (vor 1929)

Karel Scheinpflug (* 28. Dezember 1869 in Schlan (Slaný), Österreich-Ungarn; † 5. Mai 1948 in Mariánské Lázně (Marienbad)) war ein tschechischer Schriftsteller und Journalist.

Familie

Karel Scheinpflug ist ein Sohn des Unternehmers Scheinpflug in Schlan (Slaný) in Böhmen und leitete nach der Matura die Metallwarenfabrik des Vaters, einen Familienbetrieb. Er war verheiratet; seine Ehefrau starb früh. Von ihren Kindern sind der Sohn Karel Scheinpflug, ein promovierter Rechtsanwalt, und die Schauspielerin und Schriftstellerin Olga Scheinpflugová (1902–1968) bekannt, die im Jahr 1935 den Schriftsteller Karel Čapek (1890–1938) heiratete.

Leben als Schriftsteller und Journalist

Bereits während der Zeit als Leiter des väterlichen Betriebes in Schlan war Karel Scheinpflug schriftstellerisch tätig und veröffentlichte im Jahre 1898 den ersten Gedichtband INRI.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs 1919 und dem Verkauf der Metallwarenfabrik in Schlan wurde Scheinpflug Journalist in Prag, von 1919 bis 1927 Mitarbeiter der Zeitung Národní listy, 1927 Chefredakteur der Agentur Centropress, 1928 bis 1938 Mitarbeiter der Zeitung Lidové noviny und der Zeitschrift Přítomnost. Er schrieb unter den Pseudonymen En avant, Modrovous und Gwynplaine. Als Schriftsteller veröffentlichte er Gedichte, Theaterstücke, Reiseberichte und Romane mit teils romantischen und auch sozialkritischen Themen, die Probleme im Zusammenleben der Menschen zur Darstellung bringen, die vor dem Untergang der Monarchie Österreich-Ungarn im Jahr 1919 und dem Ende der ersten Republik der Tschechoslowakei 1939 durch die Zerschlagung der Tschechoslowakei in Böhmen lebten.

Scheinpflug war von 1927 bis 1948 Vorsitzender des Verbandes tschechischer und slowakischer Schriftsteller und Komponisten.

Schriften

Neben dem Eintrag im ÖBL eine Bibliographie in den Sebrané spisy (Gesammelten Werke), Band 1945 bis 1948.

Literatur

  • J. Opelik: Scheinpflug, Karel. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 10, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1994, ISBN 3-7001-2186-5, S. 69 f. (Direktlinks auf S. 69, S. 70).
  • Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder, herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum von Ferdinand Seibt, Hans Lemberg und Helmut Slapnicka, Band III (N – Sch), Oldenbourg Verlag. München 2000. Karel Scheinpflug und Olga Scheinpflugova verehelichte Capek Seite 625, mit weiteren Quellenangaben, ISBN 3-486-55973-7 und Karel Capek ebenda Band I (A – H) Seite 181, herausgegeben von Heribert Sturm, München Wien 1979, ISBN 3-486-49491-0.
  • Eckhard Thiele: Karl Capek, Biographie in Reclams Universal-Bibliothek Band 1257, 1. Auflage 1988, Karl Scheinpflug Seite 184, 190 und 214; Karl Scheinpflug junior, Seite 300, Olga Scheinpflugova, zahlreiche Textstellen von Seite 29 bis 319, Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig. ISBN 3-379-00350-6.

Weblinks