Karin Mack
Karin Mack (geb. 1940 in Wien) ist eine österreichische Fotokünstlerin. Sie gehört zur Avantgarde feministischer Kunst der 1970er Jahre.
Leben
Karin Mack war von 1967 bis 1978 als Architekturfotografin tätig und studierte anschließend bis 1988 Kunstgeschichte und Italienisch an der Universität Wien. Sie engagierte sich von 1977 bis 1982 in der Gruppe „Intakt“ (Internationale Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen) für die Verbesserung der Situation von Künstlerinnen. 1994 zog sie in die Niederlande, wo sie bis 2005 lebte. Seit 2008 ist sie Mitglied der niederösterreichischen Foto- und Medieninitiative Fluss und des Künstlerhauses Wien. Sie arbeitet als freischaffende Fotokünstlerin, Autorin und Kuratorin in Wien.[1]
Werk
Zwischen 1975 und 1981 schuf Karin Mack Fotomontagen surrealer Selbstporträts in Schwarz-Weiß, mit denen sie der Frage nach dem Selbst und der weiblichen Identität nachging. Ausgehend von schönen Bildern traditioneller weiblicher Repräsentation in der Werbung erschütterten ihre Montagen falsche Versprechungen. „Zerstörung einer Illusion“ von 1977 wird zu einem der wegweisenden Werke feministischer Fotografie der siebziger Jahre gezählt.[2][3] Margit Zuckriegl, Kuratorin im Museum der Moderne Salzburg, beschreibt Karin Mack als eine der Künstlerinnen der feministischen Avantgarde, „die ihre Themen aus einer ganz persönlichen Innenschau generieren und diese wie in einem poetischen Theater der Selbstereignisse inszenieren“.[4]
In den 1970er Jahren entstanden auch intime Porträts von Künstlern und Mitgliedern der Wiener Gruppe, darunter Hermann Nitsch und Oswald Wiener. Es sind Schnappschüsse von Happenings oder im privaten Rahmen, mit denen Karin Mack als „teilnehmende Beobachterin“ die Kunst- und Kulturszene Wiens dokumentierte.
Ab Mitte der 1990er Jahre widmete sie sich in ihren Fotoserien und Montagen dem Verhältnis Mensch und Natur.
Ausstellungen (Auswahl)
- Einzelausstellungen
- 1985: Die Selbstporträts 1975–1985, Fotogalerie Wien
- 2007: Kunstwege '70. Fotografien von Karin Mack, Wienmuseum (Katalog)[5]
- Beteiligungen
- 2004: Frau im Bild / Gegenpositionen, Museum Moderner Kunst (Passau)
- 2008: Sound of Art, Museum der Moderne Salzburg
- 2008: IntAkt – Die Pionierinnen, Werkschau XIII, Fotogalerie Wien[6]
- 2012: Me, Myself and Them, Gruppenausstellung zum Thema Selbstporträt, Künstlerhaus Wien
- 2012: On Screen – Aktuelle Fotografie aus Österreich, Fotohof Salzburg[6]
- 2014: Experiment Analog. Fotografische Handschriften im Zeitalter des Digitalen, Künstlerhaus Wien[6]
- 2015: Rabenmütter, Lentos Kunstmuseum Linz
- 2015 bis 2017: Feministische Avantgarde der 1970er Jahre. Werke aus der Sammlung Verbund, Wien. Hamburger Kunsthalle; The Photographers’ Gallery, London; Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
- 2018: DIE 90ER JAHRE: Subversive Imaginationen, Wien Museum Startgalerie Artothek (MUSA)
- 2018: Women House, National Museum of Women in the Arts (Washington)
Auszeichnungen
Veröffentlichungen
- Freischwimmen. Zur Geschichte der Internationalen Aktionsgemeinschaft Bildender Künstlerinnen IntAkt, de'A Almhofer &Cie KG, Gumpoldskirchen 2011, ISBN 978-3-901867-30-9
- Nahe Ferne (Bildband), Edition Fotohof, Band 198, Salzburg 2014, ISBN 978-3-902675-98-9
- Wolkenschatten / Dichterlicht. Gedanken zu Island, Bibliothek der Provinz, Weitra 2018, ISBN 978-3-99028-724-8
Literatur
- Margit Zuckriegl: Karin Mack. Im Theater der Selbsteignisse. In: Gabriele Schor (Hrsg.): Feministische Avantgarde. Kunst der 1970er-Jahre aus der Sammlung Verbund, Wien, Prestel Verlag, München 2016, erweiterte Ausgabe, ISBN 978-3-7913-5627-3, S. 123–130
Film
- „Sie ist der andere Blick“, Porträtfilm von Christiana Perschon über fünf österreichische Künstlerinnen der feministischen Avantgarde der 1970er Jahre, die jetzt als arriviert gelten: Renate Bertlmann, Linda Christanell, Iris Dostal, Lore Heuermann, Karin Mack und Margot Pilz. Produktion: Christiana Perschon 2018 (Kinofilm, Farbe und Schwarz/Weiß, 88 Minuten).[8][9]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Biografie Karin Mack, in: Gabriele Schor (Hrsg.): Feministische Avantgarde. Kunst der 1970er-Jahre aus der Sammlung Verbund, Wien, Prestel Verlag, München 2016, erweiterte Ausgabe, ISBN 978-3-7913-5627-3, S. 460
- ↑ Priscilla Frank: 8 Radical, Feminist Artists From The 1970s Who Shattered The Male Gaze, The Huffingtonpost, 24. Oktober 2016
- ↑ Five Photographs That Formed the Feminist Avant-Garde, AnOther Magazine, 5. Oktober 2016
- ↑ Margit Zuckriegl: Karin Mack. Im Theater der Selbsteignisse. In: Gabriele Schor (Hrsg.): Feministische Avantgarde. Kunst der 1970er-Jahre aus der Sammlung Verbund, Wien, Prestel Verlag, München 2016, erweiterte Ausgabe, ISBN 978-3-7913-5627-3, S. 123
- ↑ Kunstwege '70. Fotografien von Karin Mack, 17. Oktober 2007 bis 18. November 2007, Wienmuseum.at (Memento des Originals vom 13. September 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c Karin Mack: Exhibitions, Photogaphie Now
- ↑ Der Standard, 1. August 2016
- ↑ „Sie ist der andere Blick“, Viennale 2019
- ↑ Dominik Kamalzadeh: "Sie ist der andere Blick": Österreichs Kunst-Pionierinnen im Dienste der Freiheit, Der Standard, 7. Mai 2019
Personendaten | |
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NAME | Mack, Karin |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Fotokünstlerin |
GEBURTSDATUM | 1940 |
GEBURTSORT | Wien |