Karl-Dieter Opp

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Karl-Dieter Opp (* 26. Mai 1937 in Köln) ist ein deutscher Soziologe. Opp ist emeritierter Professor an der Universität Leipzig.

Leben und Werk

Nach dem Abitur 1957 absolvierte Opp eine kaufmännische Lehre bei den Ford-Werken in Köln. Es folgte ein Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre, Rechtswissenschaften, Wirtschaftspädagogik und Soziologie[1] an der Universität zu Köln. 1967 Promotion bei René König in Köln. Ab 1967 war Opp Assistent am Soziologischen Seminar der Universität Erlangen-Nürnberg, wo er sich 1970 habilitierte. 1971 wurde er Professor für Soziologie an der Universität Hamburg. 1991–1992 hatte er die Theodor-Heuss-Professur an der New School for Social Research in New York inne. Seit 1993 ist Opp Professor für Soziologie an der Universität Leipzig (seit 2002 Emeritus). 2007 wurde Opp Affiliate Professor an der University of Washington (Seattle). Opp übernahm folgende Gastprofessuren (Auswahl):

Opp war Fellow am Netherlands Institute for Advanced Study (NIAS) 1976/1977 und an der Russell Sage Foundation 1996/1997, und Academic Visitor am Nuffield College der Universität Oxford.

Opp ist stark vom individualistischen Ansatz beeinflusst. In diesem Sinne entwickelte er u. a. die Theorien abweichenden Verhaltens und politischer Partizipation weiter.

Schriften (Auswahl)

  • Methodologie der Sozialwissenschaften. Einführung in Probleme ihrer Theorienbildung und praktischen Anwendung. 7. Auflage, Springer VS, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-658-01910-5.
  • Die enttäuschten Revolutionäre. Politisches Engagement vor und nach der Wende. Leske und Budrich, Opladen 1997, ISBN 3-8100-1599-7.
  • Die Entstehung sozialer Normen. Ein Integrationsversuch soziologischer, sozialpsychologischer und ökonomischer Erklärungen. Mohr, Tübingen 1983, ISBN 3-16-944670-3.
  • Individualistische Sozialwissenschaft. Arbeitsweise und Probleme individualistisch und kollektivistisch orientierter Sozialwissenschaft. Enke, Stuttgart 1979, ISBN 3-432-90511-4.
  • Theorie sozialer Krisen. Apathie, Protest und kollektives Handeln. Hoffmann und Campe, Hamburg 1978, ISBN 3-455-09226-8.
  • Abweichendes Verhalten und Gesellschaftsstruktur. Luchterhand, Neuwied 1974, ISBN 3-472-72601-6.
  • Verhaltenstheoretische Soziologie. Eine neue soziologische Forschungsrichtung. Rowohlt, Reinbek 1972, ISBN 3-499-21019-3.

Literatur

  • M. Funke-Schmitt-Rink: Opp, Karl-Dieter, in: Wilhelm Bernsdorf/Horst Knospe (Hgg.): Internationales Soziologenlexikon, Bd. 2, Stuttgart ² 1984, S. 635.
  • Ein nicht vorhersehbarer Lebenslauf?, in: M. Jungbauer-Gans und Ch. Gross, Hrsg., Soziologische Karrieren in autobiographischer Analyse, Wiesbaden 2010, S. 75–94.
  • Rational Choice: Theoretische Analysen und empirische Resultate: Festschrift für Karl-Dieter Opp zum 70. Geburtstag, hrsgg. von A. Diekmann, K. Eichner, P. Schmidt und Th. Voss, Wiesbaden 2008.
  • Wolbring, T. (2014). Kontinuität und Wandel wissenschaftlicher Positionen, Karl-Dieter Opps Methodologie und Handlungstheorie. In N. Braun, J. Müller, A. Nassehi, I. Saake, & T. Wolbring, Hrsg., Begriffe - Positionen - Debatten. Eine Relektüre von 65 Jahren Soziale Welt (S. 111–124). Baden-Baden: Nomos.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Annette Treibel: Einführung in soziologische Theorien der Gegenwart. Leske + Budrich, Opladen 2000, ISBN 3-8252-8070-5. S. 100