Karl Breiling

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Karl Breiling (* 17. März 1909 im Stadtteil Mannheim-Neckarau; † 29. November 1984 in Mannheim) war ein ehemaliges Mitglied der SPD und des Mannheimer Stadtrats. 1933 und 1934 war er Teil des Mannheimer Widerstands gegen den Nationalsozialismus, weshalb man sich an ihn als Widerstandskämpfer erinnert.

Leben

Karl Breiling wurde am 17. März 1909 im Mannheimer Stadtteil Neckarau als Sohn eines Emaillierers geboren. Nachdem er als junger Mann in der Volksschule gelernt hatte und entlassen wurde, begann er 1923 eine Lehre als Former bei der Joseph Vögele AG in Mannheim und trat im selben Jahr sowohl der Gewerkschaft als auch der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) bei. 1926 war er sogar zeitweise Vorsitzender der SAJ und trat ein Jahr später auch der SPD bei, übernahm 1929 den Vorsitz der SPD-Zahlstelle Neckarau und gründete ein Jahr darauf die Arbeitsgemeinschaft junger Sozialdemokraten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er in den Gründungsvorstand des SPD-Kreisverbandes gewählt, gehörte diesem zwar nur ein Jahr an, schaffte es allerdings trotzdem ein Jahr später auf Platz 8 der SPD-Vorschlagsliste für die Wahl in den ersten Mannheimer Gemeinderat, wo er mit dato 47 Jahren das jüngste Fraktionsmitglied war.[1] 1953 schied Karl Breiling wieder aus dem Gemeinderat aus und wurde sowohl Redakteur der Neckarauer Zeitung als auch Mitbegründer und Vorsitzender der Mannheimer Abendakademie GmbH, übernahm 1954 den Vorsitz im SPD-Ortsverein Neckarau bis 1960 und wurde 1959 in den Bezirksbeirat Neckarau als SPD-Mitglied gewählt, dem er bis zu seinem Tod angehörte.

Karl Breiling verstarb am 29. November 1984 in Mannheim. Er war römisch-katholisch und wohl auch verheiratet.

Aktivität im Mannheimer Widerstand

Karl Breilings Aktivität als Widerstandskämpfer bezieht sich im Wesentlichen auf die Jahre 1933 und 1934. Während Georg Reinhold, der damalige Landesvorsitzende der SPD Baden mit Sitz in Mannheim, das Land geflohen hatte, in Straßburg einen Exilvorstand gründete und eine Widerstandsbewegung durch die Herstellung von Aufklärungsschriften und sozialdemokratischen Nachrichtenblättern organisierte,[2] stellte sich Karl Breiling als Verbindungsmann und Kurier zwischen dem SPD-Exilvorstand und der Mannheimer Widerstandsbewegung zur Verfügung. Das eingeschleuste Informationsmaterial wurde unter anderem in Neckarau zur Weiterverteilung deponiert.

Karl Breiling gehörte zudem zu den Männern und Frauen, die gleich nach dem Zweiten Weltkrieg den demokratischen Neuanfang in Angriff nahmen.

Ehrungen

Karl Breiling wurde mit der Schillerplakette der Stadt Mannheim ausgezeichnet.

1979 wurde er mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der BRD geehrt.

Quellenverzeichnis

  1. Bild: Marchivum Mannheim, KF038483
  2. Marchivum Mannheim unter Stichwort "Karl Breiling"
  3. E. Matthias und H. Weber (Hrsg.): Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Mannheim 1984, S. 152.
  4. Der Mannheimer Gemeinderat 1945-1984. In: Marchivum Mannheim. Mannheim 1984, S. 29.

Einzelnachweise

  1. Der Mannheimer Gemeinderat 1945–1984. In: Marchivum Mannheim. Mannheim 1984, S. 29.
  2. E. Matthias und H. Weber (Hrsg.): Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Mannheim 1984, S. 152.