Karl Buchheim

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Karl Arthur Buchheim (* 27. März 1889 in Dresden; † 24. August 1982 in München) war ein deutscher Historiker und Philosoph.

Leben und berufliche Laufbahn

Buchheim wurde 1889 als Sohn des Postbeamten Arthur Buchheim und dessen Ehefrau Nanny Buchheim (geb. Joly) in Dresden geboren. Nach dem Reifezeugnis 1908 studierte Buchheim bis 1913 Geschichte, Deutsch und Latein bei Wilhelm Wundt, Wilhelm Stieda, Emil Jungmann, Georg Witkowski, Ernst Windisch und Max Heinze[1] an den Universitäten Jena, Bonn und Leipzig. Er wurde bei Karl Lamprecht zum Dr. phil. promoviert mit der Arbeit Die Stellung der Kölnischen Zeitung im vormärzlichen rheinischen Liberalismus.

Seit dem Beginn seiner Studienzeit 1908 war er Mitglied der Sängerschaft zu St. Pauli Jena,[2] nach seinem Wechsel nach Leipzig auch der Leipziger Universitäts-Sängerschaft zu St. Pauli.[3] 1915 wurde er im Kriegseinsatz an der Ostfront verletzt.

Von 1919 bis 1934 war er Studienrat in Freiberg. Von 1934 bis 1945 lebte er in der „Inneren Emigration“.

1942 trat er aus der evangelischen Kirche aus und wurde Katholik. Er hatte Kontakte zum Widerstand um Carl Friedrich Goerdeler. Im Anschluss daran war er bis 1945 freier Schriftsteller und Verlagsleiter.

Er war Mitbegründeter der Demokratischen Partei Deutschlands (DPD) und der Christlich Demokratischen Union (CDU) in Leipzig. Für letztere wurde er Stadtverordneter und von 1946 bis 1950 Mitglied im Sächsischen Landtag. Außerdem war er Privatdozent an der Universität Leipzig.

Dort wurde er Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig.

Im Jahr 1950 wurde er Professor für Geschichte an der Technischen Universität München. In jener Stadt starb er 1982.

Privates

Karl Buchheim ist Vater von Hans Buchheim.

Schriften

  • Das messianische Reich: Über den Ursprung der Kirche im Evangelium, 1948, Kösel-Verlag
  • Suleika: Vom Ewigen in der Liebe. Kösel, 1948
  • Wahrheit und Geschichte, Leipzig, Hegner-Verlag, 1935, Kösel-Verlag, 1950.
  • Logik der Tatsachen. Vom geschichtlichen Wesen der Schöpfung. Leipzig, Hegner 1937.
  • Geschichte der christlichen Parteien in Deutschland, München 1953.
  • Die Weimarer Republik. Das Deutsche Reich ohne Kaiser, München 1978. ISBN 978-3-453-48033-9.
  • Das Deutsche Kaiserreich 1871–1918: Vorgeschichte, Aufstieg, Niedergang, 1969, Kösel-Verlag
  • Militarismus und ziviler Geist: die Demokratie in Deutschland, 1964, Kösel
  • Ultramontanismus und Demokratie. Der Weg des deutschen Katholizismus im 19. Jahrhundert. München 1963.
  • Der historische Christus: Geschichtswissenschaftliche Überlegungen zum Neuen Testament. Kösel-Verlag, 1974 ISBN 978-3-466-41003-3

Literatur

  • Karl Buchheim, Udo Wengst (Bearb.): Eine sächsische Lebensgeschichte. Erinnerungen 1889–1972. Oldenbourg, München 1995, ISBN 3-486-56156-1.
  • Helmut Zenz: Buchheim, Karl. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 24, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-247-9, Sp. 373–376.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Karl Buchheim: Die Stellung der Kölnischen Zeitung im vormärzlichen rheinischen Liberalismus, S. 286.
  2. Karl Buchheim, Udo Wengst (Bearb.) Eine sächsische Lebensgeschichte. Erinnerungen 1889–1972. Oldenbourg, München 1995, S. 27
  3. Paul Meißner (Hrsg.): Alt-Herren-Verzeichnis der Deutschen Sängerschaft. Leipzig 1934, S. 128.