Karl Friedrich von Holtzendorff
Karl Friedrich Holtzendorff, ab 1767 von Holtzendorff, (* 17. August 1764 in Berlin; † 29. September 1828 ebenda)[1] war ein preußischer Offizier, zuletzt Generalleutnant.
Leben
Herkunft
Karl Friedrich war der Sohn des 1767 in den Adelsstand erhobenen Georg Ernst Holtzendorff und dessen Frau Louise Dorothea Röber.
Militärkarriere
Nach seiner Erziehung im elterlichen Hause, u. a. durch August Friedrich Wilhelm Crome, trat Holtzendorff am 11. März 1778 in das Feldartilleriekorps der Preußischen Armee ein. Sein erstes Gefecht war in Trautenau im Bayerischen Erbfolgekrieg. 1781 wurde er Sekondeleutnant des 1. Fuss-Artillerie-Regiments. 1787 wurde er zur reitenden Artillerie versetzt. 1790 wurde im von Friedrich Wilhelm II. eine Präbende des Domcapitels von Camin verliehen. Während der zweiten Polnischen Teilung wurde er nach 1794 nach Polen geschickt. Nach dem Gefecht von Wawriczow am 26. August 1794 wurde er mit den Orden Pour le Mérite geehrt. 1797 wurde er Premierleutnant und schon 1798 wurde er zum Stabskapitän befördert.
1805 wurde er nach Hildesheim verlegt. Im Feldzug von 1806 wurde er bei Halle verwundet und kam nach der Genesung mit 180 Artilleristen nach Danzig. Dort wurde er Kommandant auf dem Hagelsberg und dann Major. Er nahm dann an der Verteidigung Danzigs teil.
1809 wurde er zum Kommandeur der reitenden Gardeartillerie und im Oktober Brigadier der gesamten reitenden Artillerie. 1813 wurde er von Breslau nach Kolberg versetzt und Kommandeur der Artillerie in Korps des Generals von Bülow. Im Gefecht bei Möckern erwarb er sich das Eiserne Kreuz II. Klasse.
Nach dem Waffenstillstand erfolgte seine Ernennung zum Oberstleutnant. Nach der Schlacht bei Großbeeren wurde er mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet. Auch in der nachfolgenden Schlacht bei Dennewitz führte er die Artillerie hervorragend und wurde zum Generalmajor befördert.
In der Schlacht von Ligny kurz vor Waterloo wurde er verwundet und am 2. Oktober 1815 mit dem Eichenlaub zum Pour le Mérite ausgezeichnet. Ab 1816 war er Kommandeur sämtlicher Artillerie in Frankreich und wurde mit dem Roten Adlerorden II. Klasse ausgezeichnet. Nach dem Friedensschluss wurde er Brigade-Chef der Garde-Artillerie und der 2. und 3. Feld-Artillerie-Brigade. Im Jahre 1818 erfolgte seine Ernennung zum Generalleutnant. Im Jahre 1820 wurde er Chef der 2. Division in Danzig. 1825 erhielt er den Roten Adlerorden I. Klasse mit Eichenlaub und wurde Generalinspekteur des Militärerziehungs- und Bildungswesens der Armee.
Familie
Holtzendorff war seit 11. Oktober 1791 mit Charlotte Leopoldine Wilhelmine, geborene von Boyen (1769–1848) verheiratet. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor:
- Karoline Wilhelmine (* 21. August 1792; † 2. Februar 1853) ∞ Leopold Rudolf von Puttkamer (1797–1868), später preußischer General der Infanterie
- Juliane Friederike Aurora Edilie (* 1794)
- Karl Wilhelm Ernst (* 1795)
- Friedrich Julius (1797–1797)
- Leopoldine Henriette Agnes Ernestine (* 1798) ∞ Karl von Pritzelwitz, Hofmarschall der Prinzen Friedrich von Preußen
- Johannette Luise Rosalie (* 1801) ∞ Ferdinand von Carlowitz (1788–1832)[2], preußischer Offizier
- Berta Cäcilie Hermine (* 29. Juli 1805) ∞ Leopold Rudolf von Puttkamer (1797–1868), später preußischer General der Infanterie
Literatur
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 4, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], DNB 367632799, S. 71–75, Nr. 1238.
- Richard von Meerheimb: Holtzendorf, Karl Friedrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 15 f.
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adels-Lexicon. Leipzig 1836, S. 430 ff. (Digitalisat)
- Louis von Malinowsky, Robert von Bonin: Geschichte der brandenburgisch-preussischen Artillerie. Band 1, Duncker und Humblot, Berlin 1840, S. 219. (Digitalisat)
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Holtzendorff, Karl Friedrich von |
KURZBESCHREIBUNG | preußischer Generalleutnant |
GEBURTSDATUM | 17. August 1764 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 29. September 1828 |
STERBEORT | Berlin |