Karl Goldschmidt
Datei:F. Quincke Nachruf 1926 auf K. Goldschmidt.pdf Karl Bernhard Goldschmidt (* 11. Oktober 1857 in Berlin; † 5. Januar 1926 in Seeheim[1]) war ein deutscher Chemiker und Unternehmer, er war Mitinhaber der von seinem Vater Theodor Goldschmidt gegründeten Chemischen Fabrik Goldschmidt.
Leben und Wirken
Karl Goldschmidt studierte Chemie und Mineralogie an den Universitäten zu Berlin, Leipzig und Göttingen. Darauf folgte 1881 die Promotion an der Universität Heidelberg bei Robert Wilhelm Bunsen. 1882 trat er als promovierter Chemiker in die Leitung der väterlichen Fabrik in Berlin ein und führte sie ab 1888 gemeinsam mit seinem Bruder Hans Goldschmidt. Der Firmensitz wurde 1889 von Berlin nach Essen verlegt. 1898 wurde Karl Goldschmidt Mitglied der Essener Handelskammer.
Gemeinsam mit dem Chemiker Josef Weber entwickelte er 1905 ein Entzinnungsverfahren von Weißblech. In einer Denkschrift vom 15. Februar 1907 gab er die Anregung zur Einführung der Akademischen Kurse Essen sowie den Anstoß zur Errichtung der Höheren Handelsschule. Er galt als sozial denkender Unternehmer, dem die Belange seiner Mitarbeiter wichtig waren. So gründete er eine eigene Betriebskranken- und Pensionskasse und baute ein Erholungsheim für seine Belegschaft. Er gewährte der Belegschaft Sozialleistungen, erwartete dafür aber im Gegenzug, dass sie von gewerkschaftlichen Aktivitäten Abstand hielt. Zudem errichtete er Stiftungen für wohltätige Zwecke.
1922 übergab Karl Goldschmidt nach über dreißig Jahren gemeinsamer Firmenleitung mit seinem Bruder Hans Goldschmidt die Leitung an einen seiner beiden Söhne, Theo Goldschmidt, und zog sich auf seinen Alterssitz in Seeheim zurück, wo er 1926 starb und im Familiengrab beigesetzt wurde.
Goldschmidt war ein Mäzen des Essener Museum Folkwang. So verdankt die Stadt ihm und seinem Bruder Hans die beiden Villen an der Bismarckstraße in Essen, in denen die städtischen Sammlungen und später das Museum Folkwang ihren Sitz hatten.[2]
Ehrungen
Am 13. Mai 1910 wurde Karl Goldschmidt der Titel des Preußischen Kommerzienrates verliehen.
Literatur
- Walter Däbritz, Barbara Gerstein: Goldschmidt, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 609 f. (Digitalisat).
- Ludwig Schertel: Karl (1857–1926) und Hans Goldschmidt (1861–1923), In: Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsbiographien, Band 8. Aschendorff, Münster 1962, S. 94–122.
- Wolf von Niebelschütz: Karl Goldschmidt – Lebensbild eines deutschen Unternehmers. Hrsg.: Goldschmidt A.G. Essen 1957.
- Thomas Rother: Gründer & Erben: Die großen Familien im Ruhrgebiet. 2. Auflage. Pomp, Essen 1957, ISBN 3-89355-160-3, S. 145–150.
- Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Hrsg.: Stadt Essen–Historischer Verein für Stadt und Stift Essen. Klartext-Verlag, Essen 2015, ISBN 978-3-8375-1231-1, S. 120.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Laut dem Nachruf in Angewandte Chemie 39, 625 (1926) wurde er im Familiengrab in Seeheim beigesetzt; in allgem. Enzyklopädien findet sich dagegen abweichend Stuttgart als Sterbeort.
- ↑ Martin Kuhna: Folkwang – Essen – Ruhr. Ein Dreiklang mit Geschichte. In: Kulturinfo Ruhr, Heft 2022/1, S. 12–15, hier S. 13–14.
Personendaten | |
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NAME | Goldschmidt, Karl |
ALTERNATIVNAMEN | Goldschmidt, Karl Bernhard (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker und Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 11. Oktober 1857 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 5. Januar 1926 |
STERBEORT | Seeheim-Jugenheim |