Karl Kautzsch

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Carl Wilhelm Kautzsch (* 17. Mai 1887 in Lengenfeld (Vogtland); † 30. April 1978 in Freilassing)[1] war ein deutscher Politiker (USPD, SPD, SED) und von 1922 bis 1933 Mitglied des Sächsischen Landtages.[2]

Leben

Kautzsch war zunächst in Zwickau als Gewerkschaftsfunktionär, später als Redakteur tätig. Am 28. Juni 1922 zog er für die USPD als Nachrücker in den Sächsischen Landtag ein, dem er bis zur Annullierung der Mandate der SPD-Abgeordneten am 23. Juni 1933 angehörte.[3] Von Juni 1929 bis Mai 1933 amtierte er dort als Schriftführer. Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde Kautzsch verhaftet und im Schutzhaftlager Schloss Osterstein eingesperrt.[4] Zu dieser Zeit verlor er auch sein Mandat als Stadtverordneter in Zwickau. Im Oktober 1933 wurde Kautzsch erneut verhaftet und ins KZ Sonnenburg eingeliefert.[3]

1945 war Kautzsch Mitbegründer der SPD im Kreis Zwickau. Er wurde von der US-amerikanischen Besatzungsmacht als Landrat eingesetzt. Der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED stand er kritisch gegenüber. 1950 erfolgte schließlich die Absetzung als Landrat und im folgenden Jahr der Ausschluss aus der SED.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sterberegister des Standesamtes Freilassing Nr. 68/1978.
  2. Kautzsch, Karl. In: Historische Protokolle des Sächsischen Landtages. Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, abgerufen am 4. November 2016. Die in der Übersicht zu dieser Quelle ebenfalls angegebene Mitgliedschaft in der Sächsischen Volkskammer 1919/20 ist in den Protokollen nicht nachweisbar.
  3. a b Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.L. Das Ende der Parlamente 1933 und die Abgeordneten der Landtage und Bürgerschaften der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus: Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933–1945. Ein biographischer Index. Droste Verlag, Düsseldorf 1995, S. 79.
  4. Hans Käseberg: Pioniere für Zwickau. Geschichte der Sozialdemokratie 1863 bis 1989 (Reihe Wehnerwerk Band 3), Herbert-und-Geta-Wehner-Stiftung, Dresden 2008, S. 42.
  5. Hans Käseberg: Pioniere für Zwickau. Geschichte der Sozialdemokratie 1863 bis 1989 (Reihe Wehnerwerk Band 3), Herbert-und-Geta-Wehner-Stiftung, Dresden 2008, S. 74.