Karl Kock

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Karl Kock (* 16. Juni 1908 in Hamburg; † 26. Juni 1944 im Untersuchungsgefängnis Hamburg) war ein deutscher kommunistischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Opfer des Faschismus.

Leben

Ehrenhain Hamburgischer Widerstandskämpfer
Stolperstein Wilstorfer Straße 4 (Phoenixwerk)

Kock entstammte einer Hamburger Arbeiterfamilie. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er den Beruf des Gummifacharbeiters und war in der Firma Phoenix Gummi Werke beschäftigt. Er war Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und engagierte sich gegen den aufkommenden Nationalsozialismus. Nach der Machtübertragung an die NSDAP schloss er sich der Widerstandsgruppe „Bästlein-Jacob-Abshagen“ an, die nach Kriegsbeginn ausländische Zwangsarbeiter unterstützte, Aufklärung über das tatsächliche Kriegsgeschehen organisierte und Sabotagehandlungen ausführte. Als das Widerstandsnetz um Bästlein von der Gestapo zerschlagen wurde, konnte Kock untertauchen. Nachdem er mit Steckbrief gesucht wurde, versteckte ihn die Familie von Paul Dreibrodt und Ehefrau Grete in ihrer Wohnung. Aber auch dieses Versteck wurde bekannt, die Dreibrodts gerichtlich verfolgt und Kock mit anderen durch den Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung von zehn Todeskandidaten erfolgte im Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis.[1]

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus fand man sechs der Leichen im Kieler Anatomischen Institut in Formalinlösung aufbewahrt. Die Angehörigen und die Freunde von einem Komitee ehemaliger politischer Gefangener drängten auf eine Identifizierung und nachfolgende Bestattung der Toten. Das geschah zwischen dem 18. und 21. August 1947. Jonny Kock, der Vater von Karl Kock, war anwesend und musste die zerteilte Leiche seines Sohnes anschauen. Die Leiche von Kock und die der anderen Ermordeten wurden nach ihrer Einäscherung in Kiel im September 1947 in einem Ehrenhain auf dem Friedhof von Hamburg-Ohlsdorf beigesetzt.[2]

Ehrungen

Literatur

  • Beate Meyer: Die Verfolgung und Ermordung der Hamburger Juden 1933–1945, Institut für die Geschichte der Deutschen Juden, Hamburg 2006

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.hamburg.vvn-bda.de/_alt/buch/lesen.htm@1@2Vorlage:Toter Link/www.hamburg.vvn-bda.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen 26. August 2011
  2. http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_06/Demokratische_Geschichte_Band_06_Essay11.pdf Abgerufen 26. August 2011