Karl Meirowsky

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Karl (auch Carl) Meirowsky (* 28. September 1919 in Berlin; † 24. April 1980 in Heidelberg) war ein deutscher Kunsthistoriker und Kabarettist. Er entstammte einer angesehenen Berliner jüdischen Familie. Seine Mutter Elsbeth Meirowsky, geb. Maretzki (* 29. April 1884 in Neidenburg) war Augenärztin und hatte im Ersten Weltkrieg an der Front gedient. Sie und ihre Tochter Rose (* 24. August 1924) wurden am 2. April 1942 von Gleis 17 im Grunewald in Berlin zunächst in das Warschauer Ghetto transportiert und schließlich ermordet. (Rose starb offenbar in Trawniki.) Beider genaues Todesdatum ist nicht bekannt.[1][2]

Karl Meirowsky war der Neffe des Dermatologen Emil Meirowsky und des Industriellen und Kunstsammlers Max Meirowsky.[3]

Über seinen Vater ist (bislang) nichts bekannt.

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Grabstätte von Karl und Katja Meirowsky auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof in Stahnsdorf bei Berlin

Karl Meirowsky wurde als junger Mann in das KZ Sachsenhausen interniert, konnte aber freigekauft werden und gelangte so 1939 nach England. Hier promovierte er zum Doktor der Kunstgeschichte. Es folgte ein Kanadaaufenthalt. 1947 kehrte er nach Berlin zurück, wo er für die US-amerikanische Militärregierung arbeitete und Direktor des Berlin-Büros der Hebrew Immigrant Aid Society (HIAS) wurde.[4] In Berlin lernte er auch seine spätere Frau, die Malerin Katja Meirowsky (geb. Casella) kennen. Beide gelten als Mitbegründer des Berliner Künstlerkabaretts „Die Badewanne“. 1952 wanderten Katja und Karl Meirowsky nach Ibiza aus.[5] Karl ist mit seiner Frau Kaja Meirowsky auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof in Stahnsdorf beerdigt.

Literatur

  • Elisabeth Lenk (Hrsg.): Die Badewanne. Ein Künstlerkabarett der frühen Nachkriegszeit. Dokumentiert und kommentiert von Jochen Hengst, Edition Hentrich, Berlin 1991, ISBN 3-926175-88-5
  • Berlin surreal … Camaro und das Künstlerkabarett die Badewanne. Ausstellungskatalog, Camaro Stiftung, Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 2014, ISBN 978-3-89479-857-4

Einzelnachweise