Karl Rothmund

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Karl Rothmund (* 31. August 1943 in Langreder bei Barsinghausen) ist ein deutscher Kommunalpolitiker, ehemaliger Fußball-Sportfunktionär und Bürgermeister der Stadt Barsinghausen.[1]

Leben

Karl Rothmund wurde mitten im Zweiten Weltkrieg geboren und verlor seinen leiblichen Vater im Krieg im Alter von 17 Monaten. Zu den prägenden Kindheitserfahrungen des Jungen, dessen Mutter erneut heiratete und seinen Stiefbruder gebar, zählte neben der aus Oberschlesien stammenden Großmutter mütterlicherseits das Fußballspiel am 15. September 1956 im Niedersachsenstadion von Hannover mit der 1:2-Heimniederlage der Deutschen Nationalmannschaft gegen die Sowjetunion.[1]

Nach dem Realschulabschluss begann Karl Rothmund zum 1. April 1960 eine Lehre zum Industriekaufmann bei der Hanomag. Anschließend durchlief er eine Weiterbildung zum Betriebswirt und Wirtschaftsdolmetscher in Englisch, bevor er sich zum Geschäftsführer des Großhandelsbetriebes Hannoverscher Röhrenhandel hocharbeitete.[1]

1972 trat Rothmund der CDU bei und begann sich in Langreder in der Kommunalpolitik zu engagieren. Zugleich mit der Bildung der neuen Stadt Barsinghausen mit ihren 18 Ortsteilen wurde er für mehr als zwei Jahrzehnte Mitglied des Rates der Stadt. 1976 übernahm er den Vorsitz im Feuerwehrausschuss des Barsinghäuser Rates. Nach seiner Wahl zum Bürgermeister, ein Amt, das er sechs Jahre bekleidete, absolvierte er als Verwaltungschef des Ortes den Grundlehrgang zur Feuerwehr und sorgte für die Aufstellung der historischen Feuerwehrspritze im Eingangsbereich des Rathauses I.[1]

1982 wurde Rothmund in den Kreistag Hannover gewählt, wo er als Stellvertreter von Georg „Schorse“ Beier den Vize-Vorsitz der CDU-Kreistagsfraktion übernahm. Ebenfalls ab 1982 und bis 2001 wirkte er zudem als Mitglied der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Großraum Hannover. Zudem engagierte er sich als Mitglied im Verwaltungsrat der Stadtsparkasse Barsinghausen, als Mitglied im Verwaltungsrat der Kreissiedlungsgesellschaft, als Mitglied im Beirat des Technologiezentrums Hannover sowie als Mitglied im Aufsichtsrat der Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe. Darüber hinaus saß er viele Jahre der CDU Barsinghausen vor. Von 1986 bis 1994 engagierte er sich als ehrenamtlicher Finanzrichter.[1]

Unterdessen schlug Rothmund im Alter von 46 Jahren auf dem Höhepunkt seiner beruflichen Laufbahn im Jahr 1989 die ihm angebotene Position als Finanzvorstand einer Maschinenbaufirma mit rund 2500 Arbeitnehmern aus, um – in der Nachfolge von Otto Gereke – um 1990 das finanziell schwächere Angebot der Verwaltungsleitung des Niedersächsischen Fußballverbands (NFV) zu übernehmen. Zumindest war an die neue Aufgabe die Geschäftsführung des Sporthotels des NFV gekoppelt. Nachdem ihm der seinerzeitige NFV-Präsident Engelbert Nelle „in wirtschaftlichen Aktivitäten freie Hand“ zugesichert hatte, bezog Rothmund am 1. Juli 1990 sein Büro in Barsinghausen im 2. Stock des Verwaltungsgebäudes an der Schillerstraße. Vor dort aus aktivierte er sein in der Wirtschaft geknüpftes Beziehungsnetz für den Fußballverband und aktivierte insbesondere das seinerzeit noch kaum gebräuchliche Sponsoring für den NFV.[1]

Karl Rothmund initiierte die Patenschaft Barsinghausens zu dem in Munster angesiedelten Panzeraufklärungs-Lehrbataillon 11, vertiefte die Städtepartnerschaft mit Mont-Saint-Aignan und war gemeinsam mit Udo Mientus vielfacher Ideengeber und Förderer des Besucherbergwerkes Klosterstollen Barsinghausen. Er war einer der Mitbegründer des Fördervereins Alte Zeche, Ideengeber von Sportlerehrungen, Mitinitiator des Dorfgemeinschaftshauses Langreder und gemeinsam mit Bernd Hecke Organisator der Barsinghauser Tischtennis-Stadtmeisterschaft. Zudem initiierte Rothmund die Schulpartnerschaften zwischen der Kooperative Gesamtschule Barsinghausen und dem Ganztagsgymnasium mit den Unternehmen TRW und Bahlsen.[1]

Im Jahr 2005 übergab Rothmund die Verwaltungsdirektion des NFV an seinen Nachfolger Bastian Hellberg und übte seitdem und bis 2017 das Amt des Präsidenten des NFV aus. Zeitweilig parallel dazu wirkte er von 2006 bis 2018 als Vizepräsident Finanzen des Norddeutschen Fußballverbandes sowie von 2007 bis 2013 als Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).[1]

In Rothmunds Amtszeiten als DFB-Vizepräsident und Vizepräsident im NFV fielen unter anderem

Erst im Alter von 75 Jahren und nach dem Tod seiner Ehefrau schied Karl Rothmund aus dem Berufsleben aus und legte die meisten seiner Ehrenämter nieder.[1]

Ehrungen

Bis zu seinem 75. Geburtstag war Karl Rothmund unter anderem mit folgenden Auszeichnungen geehrt worden:

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae Wolf Kasse: Das Martinshorn des Niedersächsischen Fußballs wird langsam leiser / Karl Rothmund verabschiedet sich ..., Artikel auf der Seite deister-journal.de vom 11. September 2018, zuletzt abgerufen am 25. April 2019