Karl Zieler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Karl Wilhelm Felix Zieler (* 4. Januar 1874 in Züllchow; † 28. März 1945 in Seifriedsburg) war ein deutscher Mediziner und Dermatologe.

Leben

Karl Zieler studierte an der Philipps-Universität Marburg, der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und der Universität Halle Medizin, wurde 1897 in Halle mit seiner Dissertation Ueber Nachkrankheiten der Leuchtgasvergiftung promoviert und wirkte anschließend als Assistent am Anatomischen Institut in Halle, am Pathologischen Institut in Göttingen sowie bei Albert Neisser an der Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Breslau, wo er, nachdem er sich zwischenzeitlich 1904 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn für Haut- und Geschlechtskrankheiten habilitiert hatte, 1906 Oberarzt und 1906/07 stellvertretender Direktor wurde. Im Jahr 1909 wurde er in der Nachfolge von Otto Seifert an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg außerordentlicher Professor und Vorstand der Universitätsklinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Während des Ersten Weltkrieges leitete er in der Zeit von 1916 bis 1918 in Brüssel ein vorwiegend als Speziallazarett für Geschlechtskranke genutztes Kriegslazarett. 1921 wurde er in Würzburg Ordinarius und 1939 emeritiert. Seine Nachfolge übernahm 1940 der Dermatologe Karl Hoede (1897–1974).

Karl Zieler war von 1919 bis 1933 Mitglied der DNVP, wurde 1936 Mitglied der NSDAP und wirkte in der Folge in seinem beruflichen Einflussbereich aktiv als überzeugter Nationalsozialist. Er leitete von 1933 bis 1945 als Vorsitzender die Deutsche Dermatologische Gesellschaft.

Er war Autor mehrerer dermatologischer Lehrbücher. Seine Forschungsschwerpunkte lagen im Bereich der Hauttuberkulose und der Syphilis.

Im Jahr 1940 wurde er als Mitglied in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen.[1]

Anlässlich seines 70. Geburtstages wurde ihm 1944 die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen.

Karl Zieler beging am 28. März 1945 im in der Nähe von Gemünden am Main gelegenen Seifriedsburg gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Suizid durch Vergiften.

Schriften (Auswahl)

  • Lehrbuch und Atlas der Haut- und Geschlechtskrankheiten. Urban & Schwarzenberg, Berlin und Wien 1924 (Digitalisat)

Literatur

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise