Karl van Berk
Karl van Berk (* 9. Dezember 1910 in Oberhausen-Alstaden; † 28. Mai 1998) war ein deutscher Gewerkschafter und Abgeordneter für die SPD im Landtag von Nordrhein-Westfalen.
Herkunft und Beruf
Der aus einer Bergarbeiterfamilie stammende Karl van Berk wurde in Oberhausen-Alstaden geboren. Sowohl sein Vater als auch seine sechs Brüder waren als Bergleute tätig. Nach dem Ende der Volksschulzeit war Karl van Berk von 1926 bis 1946 ununterbrochen als Schlepper und Kohlehauer auf der Schachtanlage Westende in Duisburg-Meiderich tätig.
Gewerkschaftliche Tätigkeit
Die gewerkschaftliche Tätigkeit von Karl van Berk begann 1927 als Mitglied des Bergbauindustriearbeiter-Verbandes Deutschland. Schon am 4. April 1945 wurde er zum Vorsitzenden des provisorisch gewählten Betriebsrates an der Schachtanlage Westende gewählt. Im Juni 1946 wurde er Sekretär des Industrieverbandes Bergbau in Duisburg-Hamborn. Danach führte er diese Tätigkeit in der Hauptverwaltung in Bochum aus.
Am 26. Mai 1950 wurde der jetzt in Alsdorf lebende Karl van Berk zum Bezirksleiter Aachen der Industriegewerkschaft Bergbau gewählt. Er löste damit den Kommunisten Georg Grosse ab. 1956 wurde er in den Geschäftsführenden Vorstand der IG Bergbau gewählt. Hier war er Leiter der Hauptabteilung Tarifpolitik.
Ab 1964 war er weiterhin Mitglied des beratenden Ausschusses der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl. Hier war er ab 1965 Vizepräsident und ab November 1969 deren Präsident.
Am 16. November 1969 wählen die Delegierten der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie auf ihrem Gewerkschaftstag in Dortmund eine neue Führung. Neuer Vorsitzender für den zum Bundesarbeitsminister berufenen Walter Arendt (SPD) wurde mit 256 von 294 Stimmen Adolf Schmidt. Zu seinem Stellvertreter wurde als Nachfolger des neuen DGB-Vorsitzenden Heinz Oskar Vetter Karl van Berk gewählt. Diese Aufgabe nahm er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1971 wahr.
Weiter war Karl van Berk Mitglied der Gründungsaufsichtsräte der Saarbergwerke (1957) und der Ruhrkohle AG (1969).
Politische Tätigkeit
Mit 16 wurde er Mitglied der Sozialistischen Arbeiter-Jugend. Ab 1930 war er aktives Mitglied des Reichsbanners und trat in die SPD ein. Im Landkreis Aachen kandidierte er für die SPD zur Bundestagswahl 1953.
Für den Landtagswahlkampf 1966 setzte Heinz Kühn eine Gruppe der „engeren“ und „weiteren Repräsentanz“ durch. Die Gruppe der „engeren Repräsentanz“ bestand aus sechs Personen (darunter Johannes Rau). Die Gruppe der „weiteren Repräsentanz“, zu der Karl van Berk als Hauptvorstandsmitglied der IGBE gehörte, bestand aus neun Personen. Diese 15 Männer und Frauen sollten auf der Landesliste abgesichert werden. Auf der am 7. Mai 1966 tagenden Landesdelegiertenkonferenz genehmigten die Anwesenden diesen Vorschlag nur zum Teil. Statt 15 wurden 12 Personen auf die Spitzenplätze der Landesliste gesetzt. Karl van Berk, der bis dahin noch kein Landtagsmandat besaß, erhielt den Listenplatz 8. Johannes Rau wurde 1966 nicht abgesichert.
Mitglied des Landtages von Nordrhein-Westfalen war Karl van Berk in der 6. und 7. Wahlperiode vom 8. Dezember 1967 bis zum 27. Mai 1975. Vom 31. Juli 1970 bis zum 11. Dezember 1973 war er hier Vorsitzender des Parlamentarischen Ausschusses für Grubensicherheit.
Ehrungen
Karl van Berk wurde am 26. Oktober 1990 mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.[1]
Zitat
„Wenn der Betriebsrat ein Kerl ist, dann ist er der Erste aufm Pütt.[2]“
Literatur
- Georg W. Oesterdiekhoff; Hermann Strasser: Köpfe der Ruhr. 200 Jahre Industriegeschichte und Strukturwandel im Lichte von Biografien. Klartext Verlag, Essen 2009, ISBN 978-3-8375-0036-3, S. 261–265.
Weblinks
- Interview mit Karl van Berk (PDF-Datei; 117 kB)
- Karl van Berk beim Landtag Nordrhein-Westfalen
Einzelnachweise
- ↑ Verdienstordenträgerinnen und -träger seit 1986. Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 11. März 2017.
- ↑ "Jetzt sind wir dran", Karl van Berk erzählt in: Funktionärszeitung des DGB "Die Quelle" Mai 1995, S. 6
Personendaten | |
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NAME | Berk, Karl van |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD), MdL und Gewerkschafter |
GEBURTSDATUM | 9. Dezember 1910 |
GEBURTSORT | Oberhausen-Alstaden |
STERBEDATUM | 28. Mai 1998 |