Karl van Eß

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Karl van Eß (zeitgenössisch auch Carl van Ess) (* 25. September 1770 in Warburg; † 21. Oktober 1824 in Huysburg[1]) war ein deutscher Benediktiner, Kirchenhistoriker und Autor.

Leben und Wirken

Nach der Schulausbildung in der Warburger Dominikanerschule trat er in die Benediktinerabtei Marienmünster ein. Er legte im Kloster Huysburg die Ordensgelübde unter Abt Engelbert Engemann ab. Er wurde 1794 zum Priester geweiht. 1796 wurde er Lektor und lehnte 1801 einen Ruf an die Universität Frankfurt an der Oder ab. Im selben Jahr wurde er Prior des Klosters.

Mit seinem jüngeren Cousin Leander van Eß übersetzte er das Neue Testament in die deutsche Sprache. Nach der Auflösung des Klosters wurde er von dem Fürstbischof von Hildesheim und Paderborn, Franz Egon von Fürstenberg am 25. November 1811 zum bischöflichen Kommissar (mit der Vollmacht eines Generalvikars) im „Saale- und Elbedepartement“ (des Königreichs Westphalen) und im Distrikt Helmstedt (für die Bezirke Magdeburg, Halberstadt und Helmstedt) ernannt. Unter preußischer Herrschaft blieb er „bischöflicher Generalcommissar für die Gemeinden im Magdeburgischen und Halberstädtischen“. Er war Autor von mehreren Büchern zur Theologie und Religion.

Schriften

  • Darstellung des katholisch-christlichen Religions-Unterrichts in Fragen und Antworten für Schulen. Dölle, Halberstadt [um 1800].
  • Kurze Geschichte der ehemaligen Benedictinerabtei Huysburg. Nebst einem Gemälde derselben und ihrer Umgebungen. Bureau für Litteratur und Kunst, Halberstadt 1810.
  • Erklärung und Aufforderung an den Herrn Dr. W. Koerte zu Halberstadt. Welius, Halberstadt 1817.
  • Entwurf einer kurzen Geschichte der Religion vom Anfange der Welt bis auf unsere Zeit. Zur Einleitung in eine nächstens folgende Darstellung der Religionslehre der allgemeinen Kirche Jesu Christi. Dölle, Halberstadt [1817].
  • Die heiligen Schriften des Neuen Testaments. 23. Auflage. Sulzbach 1828.
  • mit Rudolf Deutgen: Deutgens Gesang-Buch, verbessert mit einem Anhange vermehrt und mit einem zweckmäßiger Gebet-Buche versehen, von Freunden der Beförderung der wahren Andacht und des wahren Gottesdienstes. Dölle, Halberstadt 1836.

Literatur

  • Friedrich Wilhelm BautzKarl van Eß. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 1544.
  • Christian Friedrich Bernhard Augustin: Die Ursachen und Wirkungen der Reformation. Nebenbei auch der Geist der Liebe in des Herrn Carl van Eß Entwurf einer kurzen Geschichte der Religion. Bureau für Litteratur und Kunst, Halberstadt 1818.
  • Johann Hyacinth Kistemaker: Weißagung Jesu vom Gericht über Judäa und die Welt. Nebst Erklärung der Rede Mark. IX, 42–49 und Prüfung der van Eß'schen Uebersetzung des n. Test. Theissing/Aschendorff, Münster 1816.
  • Wilhelm Körte: Vorrede zur zweiten Auflage. ([Kritik an] Carl van Eß: Entwurf einer kurzen Geschichte der Religion ...). Halberstadt 1817.

Referenzen

Einzelnachweise