Kaspersky Anti-Virus

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Kaspersky Anti-Virus

Logo von Kaspersky Lab
Screenshot Kaspersky Anti Virus 2013
Kaspersky Anti-Virus 2013 auf Windows 7
Basisdaten

Entwickler Kaspersky Lab
Betriebssystem Microsoft Windows, Macintosh, Linux
Kategorie Antivirenprogramm
Lizenz Shareware
deutschsprachig ja
www.kaspersky.de

Kaspersky Anti-Virus (russisch Антивирус Касперского; früher bekannt unter AntiViral Toolkit Pro; oft mit KAV abgekürzt) ist ein Antivirenprogramm, welches von Kaspersky Lab entwickelt wurde. Es wurde primär für Computer mit Windows und Mac OS entwickelt und soll Benutzer vor Malware schützen. Es gibt zudem eine Linux-Version. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine warnt das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik vor dem Einsatz der Software von Kaspersky.[1]

Funktionen

Kaspersky Anti-Virus besitzt Echtzeitschutz, Erkennung und Entfernung von Viren, Trojanern, Würmern, Spyware, Adware, Keyloggern, Schadsoftware, Auto-Dialern sowie Erkennung und Entfernung von Rootkits. Des Weiteren erhält Kaspersky Anti-Virus automatische Echtzeitupdates vom Kaspersky Security Network Service.

Kaspersky Security Network Service ermöglicht Benutzern die Identifizierung von Schadsoftware.

Windows-Benutzer haben die Möglichkeit, eine Antivirus Rescue Disk herunterzuladen. Diese scannt den Host Computer während des Bootvorgangs aus einer isolierten Linux-Umgebung heraus. Darüber hinaus unterbindet Kaspersky durch einen internen Passwortschutz die Möglichkeit, dass Malware den Antivirus-Schutz deaktiviert oder interne Einstellungen ändert. Zudem scannt es eingehenden Instant-Messenger-Verkehr, E-Mail-Verkehr und deaktiviert automatisch Links zu bekannten Malware-Webseiten, die mit Internet Explorer oder Firefox aufgerufen werden.[2]

Im Programm inbegriffen ist zudem ein kostenloser technischer Support sowie gratis Programm-Upgrades innerhalb des bezahlten Abonnements. Kaspersky Lab bietet derzeit Jahres-, Zwei-Jahres- und Drei-Jahres-Abonnements an.[3]

Testergebnisse

Im Test von AV-Comparatives wurde Kaspersky Anti Virus 2013 als einer der schnellsten Virenscanner ausgezeichnet und erhielt das Prädikat Advanced+. Dabei wurden über 20 bekannte Antiviren-Lösungen mit Hilfe des Benchmarks PC Mark 7 auf die Geschwindigkeit beim Kopieren und Archivieren der Daten, sowie beim Installieren und Starten der Software hin untersucht.[4]

Einschränkungen

Kaspersky Anti-Virus fehlen einige Funktionen, die in der Bezahlversion Kaspersky Internet Security verfügbar sind. Diese Funktionen sind eine persönliche Firewall, HIPS, Sicheres Keyboard, Antispam, AntiBanner und Kinderschutzfunktionen.[5] Ebenso ist Kaspersky wie viele seiner Konkurrenten inkompatibel mit anderer Anti-Virus- und Anti-Spyware-Software.[6]

Macintosh

Die im Jahr 2009 veröffentlichte Macintosh-Version von Kaspersky Anti-Virus läuft auf allen (Intel Prozessor basierenden) Mac OS X Tiger (oder höher) Macs, inklusive der Version von Mac OS X Snow Leopard aus dem Jahre 2009. Laut Kaspersky Lab benötigt das Programm nur 1 Prozent der CPU-Leistung. Zudem besitzt es ein Mac-ähnliches Interface, mit dem Mac-Benutzer vertraut sind. Kaspersky Anti-Virus für Mac enthält Definitionen, um Schadsoftware für Windows, Linux und Mac OS X gleichermaßen zu erkennen und zu blockieren. Kaspersky Anti-Virus für Mac scannt auch freigegebene Ordner von Windows-Nutzern mithilfe eines Virtual PCs. Dazu benötigt es entsprechend leistungsfähige Apple Macintosh PCs.[7]

Linux

Eine Kaspersky Anti-Virus Lösung für Linux-Workstations ist erhältlich für Geschäftskunden.[8] Diese bietet die meisten Funktionen der Windows-Version inklusive der on-access und on-demand Scanner. Spezielle Editionen von Kaspersky Anti-Virus sind auch für eine Auswahl von Linux-Servern erhältlich. Diese bieten Schutz vor den meisten Formen von Schadsoftware.

Warnung durch das BSI

Am 15. März 2022 warnte das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik nach dem russischen Überfall auf die Ukraine vor der Nutzung von Kaspersky-Antivirensoftware und empfahl, die Produkte durch Software anderer Hersteller zu ersetzen:

„Das Vorgehen militärischer und/oder nachrichtendienstlicher Kräfte in Russland sowie die im Zuge des aktuellen kriegerischen Konflikts von russischer Seite ausgesprochenen Drohungen gegen die EU, die Nato und die Bundesrepublik Deutschland sind mit einem erheblichen Risiko eines erfolgreichen IT-Angriffs verbunden. Ein russischer IT-Hersteller könne selbst offensive Operationen durchführen, gegen seinen Willen gezwungen werden, Zielsysteme anzugreifen, oder selbst als Opfer einer Cyber-Operation ohne seine Kenntnis ausspioniert oder als Werkzeug für Angriffe gegen seine eigenen Kunden missbraucht werden.“

Pressemitteilung des BSI am 15. März 2022.[9]

Ein Antrag von Kaspersky gegen die Warnung vor dem Verwaltungsgericht Köln wurde Anfang April 2022 zurückgewiesen. Daraufhin reichte Kaspersky Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Münster ein,[10][11] das die Beschwerde mit Entscheidung vom 28. April 2022 rechtskräftig zurückwies (Aktenzeichen 4 B 473/22). Die Annahme des BSI, das Vorgehen militärischer und/oder nachrichtendienstlicher Kräfte in Russland sowie die in diesem Kontext ausgesprochenen Drohungen auch gegen die Bundesrepublik Deutschland seien mit einem erheblichen Risiko eines erfolgreichen IT-Angriffs mit weitreichenden Konsequenzen gerade unter Verwendung der Virenschutzsoftware von Kaspersky verbunden, beruhe auf hinreichenden Erkenntnissen zur aktuellen Cybersicherheitslage.[12]

Weblinks

Einzelnachweise