Katalin Cseh

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Katalin Cseh (* 29. Juni 1988 in Montreal, Kanada[1]) ist eine ungarische Politikerin der Momentum-Bewegung. Seit dem 2. Juli 2019 ist sie Mitglied des Europäischen Parlaments der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE) in der Fraktion Renew Europe.

Leben

Ausbildung und Beruf

Katalin Cseh besuchte von 2001 bis 2007 das Ferenc-Toldy-Gymnasium in Budapest. Anschließend studierte sie Medizin an der Semmelweis-Universität, wo sie 2014 zur Doktorin der Medizin promovierte.[2] An der Erasmus-Universität Rotterdam erwarb sie 2015 einen Master of Science in Health Economics and Public Policy. Nach Abschluss des Medizinstudiums war sie von 2015 bis 2017 an der Semmelweis-Universität an der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie tätig. 2018 begann sie an der Eötvös-Loránd-Universität ein Master-of-Business-Administration-Studium.[3]

Im Zuge der COVID-19-Pandemie meldete sie sich 2020 als Freiwillige für den ungarischen Rettungsdienst.[4][5][6] Vom The Parliament Magazine wurde sie 2022 im Rahmen der MEP Awards mit dem COVID-19 Response Award ausgezeichnet.[7][8]

Politik

Von 2012 bis 2016 war sie für die International Federation of Liberal Youth (IFLRY) aktiv.[2] Ab 2015 war sie Mitglied jener Bürgerbewegung, aus der 2017 die Momentum-Bewegung hervorging.[9][3][2] Bei der Parlamentswahl in Ungarn 2018 kandidierte sie für Momentum-Bewegung,[10] die Partei schaffte jedoch den Einzug ins Parlament nicht.

Bei der Europawahl 2019 war sie neben Margrethe Vestager, Nicola Beer, Guy Verhofstadt, Violeta Bulc, Emma Bonino und Luis Garicano Teil des siebenköpfigen Spitzenkandidaten-Teams Team Europe der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE).[11][12] Bei der Europawahl in Ungarn 2019 war sie Spitzenkandidatin der Momentum-Bewegung, die 9,93 Prozent der Stimmen und damit zwei Mandate im EU-Parlament erlangte. Das zweite Mandat ging an Anna Donáth.

Im Juni wurde sie unter Präsident Dacian Cioloș zu einer der Vizepräsidentinnen von Renew Europe gewählt.[13] In der mit 2. Juli 2019 beginnenden 9. Wahlperiode des Europäischen Parlamentes ist Cseh volles Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) sowie stellvertretendes Mitglied im Haushaltskontrollausschuss (CONT) und im Ausschuss für regionale Entwicklung (REGI).[1]

Im Kampf gegen Korruption forderte sie eine Schwarze Liste der EU mit Unternehmen mit Korruptionsvergangenheit. Diese sollten fünf Jahre lang von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen werden. Außerdem sollten Länder, die sich dem europäischen Staatsanwalt verweigern, kein Geld bekommen.[14]

Weblinks

Commons: Katalin Cseh – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Katalin Cseh in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen ParlamentsVorlage:MdEP/Wartung/Wikidata-Bezeichnung ungleich LemmaVorlage:MdEP/Wartung/Verschiedene Kenner in Wikipedia und Wikidata
  2. a b c Katalin Cseh - Renew Europe. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 10. Juli 2019; abgerufen am 10. Juli 2019.
  3. a b Katalin Cseh. Abgerufen am 10. Juli 2019.
  4. Nadja Schlüter: „Der Rechtsstaat geht nicht in Quarantäne“. In: Jetzt.de. 30. März 2020, abgerufen am 30. März 2020.
  5. Sandor Zsiros: Ungarische EU-Abgeordnete hilft im Krankenhaus aus. In: euronews.com. 25. März 2020, abgerufen am 27. März 2020.
  6. Ingrid Steiner-Gashi: "Orbán nutzt den Kampf gegen das Coronavirus als Fassade". In: Kurier.at. 31. März 2020, abgerufen am 1. April 2020.
  7. MEP AWARDS 2022. In: theparliamentmagazine.eu. Abgerufen am 3. Juli 2022.
  8. Rainer Ackermann: Europaparlament: Zwei Ungarn geehrt. In: budapester.hu. 3. Juli 2022, abgerufen am 3. Juli 2022.
  9. Selbstbewusst ins Europäische Parlament: Katalin Cseh. 9. Juli 2019, abgerufen am 10. Juli 2019.
  10. Cseh Katalin – Budapest 06. OEVK. Abgerufen am 10. Juli 2019.
  11. Europas Liberale küren Spitzenteam für die Europawahl. Abgerufen am 10. Juli 2019.
  12. Liberale Alde schickt Vestager ins Rennen. 20. März 2019, abgerufen am 10. Juli 2019.
  13. ALDE Group becomes Renew Europe. 18. Juni 2019, abgerufen am 10. Juli 2019.
  14. Sandor Zsiros: Neue Dimension im Kampf gegen die Korruption. In: euronews.com. 3. Juni 2020, abgerufen am 3. Juni 2020.