Kathedrale von Tarragona

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Kathedrale von Tarragona
Grundriss
Innenraum

Die Kathedrale von Tarragona oder die Metropolitankathedralbasilika St. Marien (katalanisch

Catedral Basílica Metropolitana i Primada de Tarragona

) ist die zentrale Kirche der Stadt Tarragona in der gleichnamigen katalanischen Provinz in Spanien. Die Kathedrale des Erzbistums Tarragona wurde auf einem Hügel zusammen mit einem Kloster an der Stelle eines römischen Tempels erbaut, von dem noch Säulen im Klosterhof erhalten sind. Sie wurde nach romanischem Beginn im frühgotischen Stil errichtet, die Kirchweihe der wegen der Pest unvollendeten Kirche erfolgte 1331. Die Kirche erhielt 1894 durch Papst Leo XIII. den Titel einer Basilica minor[1] und wurde 1905 zum Nationalmonument erklärt.[2]

Geschichte

Die aus dem römischen Tarraco hervorgegangene Stadt Tarragona verlor durch die germanischen und später muslimischen Eroberer ihre Bedeutung für die hispanische Provinz und lag bis zur Rückeroberung durch die Grafen von Barcelona im 12. Jahrhundert im Grenzgebiet. Ende des Jahrhunderts wurde auf den zwischenzeitlich auch von einer westgotischen Basilika und einer Moschee genutzten Resten des Augustustempels die Kathedrale errichtet. Die Baugeschichte bis zur Weihe 1331 ist kaum belegt. Die vermutlich zunächst einschiffige romanische Kirche erhielt zur Verwendung als Wehrkirche robuste Mauern mit hoch liegenden Obergadenfenstern. Die Planung wurde um 1200 zugunsten einer dreischiffigen Basilika mit Querhaus und vier Nebenapsiden geändert, sie erhielt nicht sehr hohe Rippengewölbe. Unter Bischof Aspàreg de la Barca (1215–1234) konnten im Chor erste Gottesdienste gefeiert werden. 1250 wurde mit dem Bau der Kuppel begonnen und ab 1277 mit der Fassade. Nach der Kirchweihe 1331 wurde der Bau bis zum 18. Jahrhundert mit Kapellen im Stil der Gotik, der Renaissance und des Barock fortgesetzt.

Beschreibung

Die Hauptfassade ist geprägt durch das zwischen zwei romanischen Nebenportalen bis 1475 errichtete gotische Hauptportal mit reichem Skulpturenschmuck und das große Rosettenfenster darüber, das einen Durchmesser von 11 Metern hat. Die Mittelsäule des Portals ist mit einer Madonnenstatue geschmückt. Die drei etwa 100 Meter langen Kirchenschiffe schließen mit halbrunden Apsiden. Das lange Hauptschiff ist 26 Meter hoch und 16,5 Meter breit, die Seitenschiffe haben die halben Maße. Das Querhaus wird an beiden Enden von weiteren Rosettenfenstern beleuchtet. Die achteckige Vierungskuppel erhebt sich auf einer romanischen Basis mit rein gotischen Fenstern. Die Kirchenfenster wurden bis in den Barock hinein verändert. Im Chor steht der Hochaltar, das Retabel aus dem 15. Jahrhundert wurde von Pere Joan aus farbig bemaltem Alabaster geschaffen und zeigt den thronenden Gottvater im Mittelfeld und Szenen aus dem Leben der hl. Thekla.

Bedeutende gotische Kunstwerke sind das mit schönen Skulpturen geschmückte Bischofsgrab von Don Juan de Aragón, Sohn von Jakob II., der in seinen letzten fünf Lebensjahren Bischof von Tarragona war, und die Marienkapelle aus dem 14. Jahrhundert.[3]

Ein Marmorportal des 13. Jahrhunderts führt auf der linken Seite des Chors in den bedeutenden romanischen Kreuzgang, an den sich das Diözesanmuseum mit einer Sammlung sakraler Kunst aus dem Mittelalter und der Neuzeit anfügt. Es zeigt etwa die flämischen Wandteppiche aus der Brüsseler Werkstatt und das Altarbild von Jaume Huguet.[4] Auf der rechten Seite der Kathedrale steht der Glockenturm.

Weblinks

Commons: Kathedrale von Tarragona – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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