Katja Urbatsch

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Katja Urbatsch (* 1979 in Ostwestfalen) ist Mitgründerin und Geschäftsführende der gemeinnützigen Organisation Arbeiterkind.de mit Hauptsitz in Berlin. Außerdem ist sie Sachbuchautorin und schreibt über Bildungsfragen.

Bildungsgeschichte

Katja Urbatsch und ihr Bruder Marc Urbatsch waren die Ersten in ihrer Familie, welche die Allgemeine Hochschulreife erlangten und daraufhin ein Studium begannen. Sie studierte an der Freien Universität Berlin Amerikanistik, Betriebswirtschaftslehre sowie Kommunikationswissenschaft.[1] Mittels eines Stipendiums des Deutschen Akademischen Austauschdiensts konnte Katja Urbatsch für ein Jahr ein Auslandsstudium an der Boston University absolvieren.[2] 2020 arbeitete sie an ihrer Dissertation in der Amerikanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Gründung von Arbeiterkind.de

Laut eigener Aussage war Katja Urbatsch bereits früh in ihrem Studium ein Informationsdefizit ihrerseits gegenüber Studenten aus Akademikerfamilien aufgefallen. Ihr fehlten Einblicke etwa bei Stipendien, was zu einem Gefühl der Unwissenheit führte. Diese Erlebnisse motivierten sie dazu, gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Wolf Dermann und ihrem Bruder Marc Urbatsch die Austauschplattform Arbeiterkind.de zu gründen.[3] Seither leitet und koordiniert sie die gemeinnützige Organisation, die im Jahr 2019 6.000 Ehrenamtliche in 80 lokalen Gruppen zählte.[4]

Auszeichnungen

Seit 2009 ist Urbatsch Ashoka-Fellow.[5] 2018 wurde ihr für ihr Engagement mit Arbeiterkind.de das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.[6]

Die Justus-Liebig-Universität Gießen verlieh ihr 2018 die Ehrensenatorwürde.[7] Ebenso wurde sie mit dem HAWK Preis der Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen geehrt.[8]

Schriften

  • Als Arbeiterkind an die Uni Praktisches für alle, die als Erste/r in ihrer Familie studieren. Springer Spektrum, Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-453-60214-4
  • Ausgebremst Warum das Recht auf Bildung nicht für alle gilt. Heyne, München 2011, ISBN 978-3-453-60214-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ann-Kathrin Hipp, Susanne Kippenberger: Dann wirst du doch eh nur Taxifahrer. In: Der Tagesspiegel. 10. Oktober 2018, abgerufen am 3. Dezember 2019.
  2. Christina Pfänder: Einsatz für die „First Generation“. In: Deutscher Akademischer Austauschdienst. 26. November 2018, abgerufen am 3. Dezember 2019.
  3. Thomas Hauser: Wenn junge Menschen ihr Studium nicht bezahlen können, findet Katja Urbatsch eine Lösung. In: Focus Online. 1. Dezember 2019, abgerufen am 6. März 2020.
  4. Dieter Kassel: Ängste vor Schulden und dem fremden Milieu. In: Deutschlandfunk Kultur. 3. Mai 2018, abgerufen am 6. März 2020.
  5. Katja Urbatsch – Ashoka-Profil. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Ashoka. 25. Juni 2018, ehemals im Original; abgerufen am 6. Mai 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.heimat-der-changemaker.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  6. Ordensverleihung zum Tag der Deutschen Einheit. In: bundespraesident.de. 2. Oktober 2018, abgerufen am 2. November 2019.
  7. JLU appoints former GCSC member Katja Urbatsch as honorary senator. In: Justus-Liebig-Universität Giessen. 2018, abgerufen am 3. Dezember 2019.
  8. Impressionen und Stimmen vom Festakt in der HAWK-Aula. In: Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen. 7. November 2018, abgerufen am 6. März 2020.