Kaufhaus Ramelow

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Kaufhaus Ramelow in Stendal

Das Kaufhaus Ramelow in Stendal in Sachsen-Anhalt ist ein 1929/30[1] errichtetes Modehaus der Moderne.

Beschreibung

Das Haus befindet sich der Breiten Straße am Winckelmannplatz. Es wurde im April 1930 von dem 1872 in Klütz gegründeten Unternehmen Ramelow eröffnet. Architekt des Hauses war Fritz Ebhardt,[1] Sohn des Burgenbaumeisters Bodo Ebhardt, Schwiegersohn des Firmengründers Gustav Ramelow. Zuvor hatte das Unternehmen ein kleineres Kaufhaus in einem benachbarten Fachwerkgebäude betrieben. Bodo Ebhardt griff mit der Fassadengliederung durch stark hervortretende Wandpfeiler ein Typisches Kaufhausfassadenmotiv der Zeit auf, das an die Arbeiten Philipp Schaefers für die Firma Karstadt erinnert. Die starke Rundung der Fassade findet sich in der Zeit bei Kaufhäusern des Neuen Bauens, wie dem etwa zeitgleich errichteten Disch-Haus von Bruno Paul oder dem Chemnitzer Kaufhaus-Schocken-Bau von Erich Mendelsohn wieder, jedoch betont Ebhardt durch die zackigen Wandpfeiler stark die Vertikale, sodass das Gebäude eine stark expressionistische Wirkung entfaltet. Im Inneren besitzt das Kaufhaus zwei geschlossene Lichthöfe sowie ein repräsentatives Treppenhaus mit Schauvitrinen, die deutlich sachlicher gestaltet sind als die Fassade. Das Treppenhaus besitzt Schmuckfenster der Firma Puhl & Wagner, die an Arbeiten des Bauhäuslers Josef Albers erinnern und in ihrem bauzeitlichen Erhaltungszustand von überregionaler Bedeutung[1] sind.

Ende der 1940er Jahre wurde das Geschäft verstaatlicht und fortan von der HO unter dem Namen „Magnet“ als Vollkaufhaus betrieben. 1991 konnte die Familie Ramelow das Haus erneut erwerben und als Textilkaufhaus weiterführen.

Das Gebäude ist mit der Erfassungsnummer 094 17952 im Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalts eingetragen.

Weblinks

Commons: Breite Straße 20-21 (Stendal) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Luise Schier: Denkmal des Monats Januar 2019: Kaufhaus Ramelow, Breite Straße 20/21, Stendal. In: archlsa.de. Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale), Bau- uns Kunstdenkmalpflege, Januar 2019, abgerufen am 11. September 2021.

Koordinaten: 52° 36′ 22,2″ N, 11° 51′ 37,3″ O