Kawwana

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kawwana (כוונה, Plural: Kawwanot כוונות) ist ein hebräisches Wort und entstammt der Wurzel k-w-n, woraus Wörter mit der Bedeutung „zielen, beabsichtigen“ abgeleitet werden. Kawwana bedeutet Absicht, Hingabe, Andacht (beim Erfüllen der Mitzwot und vor allem im Gebet).

Kawwana im Judentum allgemein

Kawwana bezeichnet die Hingabe im Gebet, eine meditative Versenkung. Sie kann beim freien Gebet erfolgen, aber auch einen Text aus der Tora oder dem Zohar zum Ausgangspunkt nehmen. Spätestens seit Salomon Sulzer wurde es zum Ideal, die Kawwana als transzendente Gemütsausrichtung beim Gebet auf die Gemeinde zu übertragen.

Kawwana bei Isaak Luria

Auch für den Kabbalisten Isaak Luria bedeutet die Kawwana die Hingabe beim Gebet. Sein Kawwana-Gebet hat nun die Intention, die ursprüngliche Einheit Gottes und der Schöpfung zu restituieren und steht im Kontext von Lurias Idee des Tikkun.

Literatur

  • Gershom Scholem: Die jüdische Mystik in ihren Hauptströmungen (= Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 330). 1. Auflage, Nachdruck. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-518-27930-4.
  • Chajim Bloch: Das himmlische Urteil. Kabbalistische Legenden. Mit einer Einleitung und herausgegeben von Manfred Baumotte. LVH, Hannover 2001 ISBN 3-7859-0841-5.
  • Friedrich Weinreb: Buchstaben des Lebens. Das hebräische Alphabet. Erzählt nach jüdischer Überlieferung. 2. Auflage. Thauros-Verlag, Weiler 1990, ISBN 3-88411-038-1.