Keiper

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Keiper GmbH & Co. KG

Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1920
Sitz Kaiserslautern
Leitung Elmar Deegener, Manfred Rotterdam, Dr. Reiner Spatke, Robert Bruce McDonald, Jerome Dennis Okarma
Mitarbeiterzahl 6.142 (2008) [1]
Umsatz 808,6 Mio. Euro (2008) [1]
Branche Automobilzulieferer
Website www.adient.com
Keiper, Technisches Zentrum – Kaiserslautern
Büste des Firmengründers Fritz Keiper neben seinem Geburtshaus in Obermoschel

Die Keiper GmbH & Co. KG war ein deutscher Automobilzulieferer mit Sitz in Kaiserslautern. Keiper entwickelte und produzierte Sitzkomponenten und multifunktionale Sitzstrukturen aus Metall für internationale Automobilhersteller und deren Systemlieferanten. Das Unternehmen beschäftigte 2008 weltweit rund 6.150 Mitarbeiter an 19 Standorten in Nord- und Südamerika, Europa und Asien. Im Geschäftsjahr 2008 erzielte Keiper weltweit einen Umsatz von 808,6 Mio. Euro.[1] Keiper wurde 2010 eine Tochterfirma von Johnson Controls. Im Juni 2015 wurde bekannt, dass Johnson Controls die Automotive-Sparte und damit auch die Keiper GmbH & Co. KG wieder verkaufen will.[2] Die Sparten gingen in das neugegründete Unternehmen Adient ein.[3]

Firmengeschichte

Fritz Keiper gründete das Unternehmen 1920 im bergischen Remscheid unter dem Namen Fritz Keiper Verdeck- und Beschlagfabrik. Der gelernte Hufschmied machte sich in den ersten Jahrzehnten einen Namen mit Lösungen für Verdecke von Fahrzeugkarosserien. 1937 schaffte er mit seinem „Patent-Keiper-Schlafsitzbeschlag“ den Durchbruch: Mit dieser Nachrüst-Lösung ließ sich erstmals die Lehne eines Fahrzeugsitzes individuell einstellen.

1983 fusionierte das Unternehmen mit dem baden-württembergischen Fahrzeugsitzhersteller Recaro und firmierte bis 1997 unter dem Namen Keiper Recaro GmbH & Co. Im Jahr 1997 wurden vier rechtlich und wirtschaftlich eigenständige Spartengesellschaften geschaffen. Die Just-in-time-Sparte Keiper Car Seating wurde 1998 verkauft. Die drei verbleibenden Unternehmen sind seitdem in unterschiedlichen Geschäftsfeldern aktiv: Keiper mit Sitzkomponenten, Sitzstrukturen und Entwicklungsdienstleistungen für Automobilhersteller und deren Zulieferer (für PKW und für Nutzfahrzeuge); Recaro mit Fahrzeugsitzen (Recaro Automotive Seating) für den Erstausrüstungs- und den Nachrüstmarkt (inklusive Kindersitzen; Marken KEIPER und STORCHENMÜHLE), sowie Recaro Aircraft Seating mit Sitzen für Flugzeuge.

Alle drei Unternehmen sind unter dem Dach der PUTSCH GmbH & Co. KG mit Sitz in Kaiserslautern vereint, die unter dem Namen Keiper Recaro Group die Anteile an den drei Sparten hält.

Ende 2010 wurde die Unternehmensgruppe an den US-amerikanischen Automobilzulieferer Johnson Controls veräußert.[4] Die Bereiche Kindersitze und RECARO Aircraft Seating waren davon nicht betroffen.

Anfang 2015 wurde das Südamerika-Geschäft mit drei Standorten in Brasilien mit rund 1.000 Mitarbeitern an Prevent DEV verkauft. Damit hat sich die Putsch Holding weltweit von allen Keiper-Beteiligungen getrennt.[5][6]

Produkte

Kernprodukte von Keiper sind standardisierte Sitzlehneneinsteller und weitere Einstellkomponenten rund um den Fahrzeugsitz. Darüber hinaus zählen komplette Sitzstrukturen für Vordersitze sowie Fondanlagen mit multifunktionalen Lösungen zur Produktpalette. Zudem bietet 'Keiper Engineering' Entwicklungsdienstleistungen für komplette Sitzsysteme im Vordersitz- und Fondbereich an. 2007 ist Keiper in das Nutzfahrzeuggeschäft eingestiegen.

Standorte

Das Unternehmen ist weltweit mit insgesamt 20 Entwicklungs-, Vertriebs- und Produktionsstandorten präsent.

Einzelnachweise

  1. a b c Keiper.com: Zahlen und Fakten (Memento des Originals vom 24. Juli 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.keiper.com
  2. Johnson Controls prüft Abspaltung von Automotive-Sparte. (Memento des Originals vom 12. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.car-it.com car-it.com, 11. Juni 2015.
  3. Johnson Controls gibt Namen des neuen Automotive-Unternehmens bekannt: Adient / Neuer Name ist erster Schritt auf dem Weg zu eigenständiger Marke. In: presseportal.de. (presseportal.de [abgerufen am 28. Juni 2017]).
  4. Handelsblatt: Autozulieferer Keiper geht an Johnson Controls, 30. Dezember 2010
  5. Autositze: Prevent sichert sich mit Willkie Südamerika-Geschäft von Keiper, JUVE Nachrichten, 5. Januar 2015
  6. Bloomberg: Company Overview of Keiper Recaro Group, Business in South America (englisch)