Kemtau

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Kemtau
Koordinaten: 50° 44′ 20″ N, 12° 57′ 38″ O
Höhe: 405 (401–521,2) m
Fläche: 2,7 km²
Einwohner: 591 (31. Dez. 2011)[1]
Bevölkerungsdichte: 219 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1999
Postleitzahl: 09235
Vorwahl: 037209
Kemtau (Sachsen)

Lage von Kemtau in Sachsen

Kemtau ist seit dem 1. Januar 1999 ein Ortsteil der Gemeinde Burkhardtsdorf[2] im Erzgebirgskreis in Sachsen.

Geographie

Kemtauer Felsen

Kemtau liegt im Tal der Zwönitz südlich von Chemnitz. Südlich des Orts befindet sich, bereits in Gelenauer Gemarkung, der Kemtauer Felsen (603 m ü. NHN). Der Ort lässt sich in mehrere Bereiche gliedern:

  • Oberdorf
  • Unterdorf
  • Rand
  • Kamerun
  • Einöd
  • Kalkofen

Geschichte

Blick auf Kemtau

Die erste urkundliche Erwähnung von Kemtau als Kemnatz datiert aus dem Jahr 1455. Das Dorf gehörte wie viele Nachbardörfer zur Herrschaft Wolkenstein, später zur Herrschaft Scharfenstein. 1486 kam die Herrschaft Scharfenstein in den Besitz von Heinrich von Einsiedel.

1552 gründeten Vorfahren der Familie Uhlig ein Fuhrunternehmen. 1577 lebten in Kemtau 9 Bauern und 8 Häusler Einwohner (v. a. im Ober- und Unterdorf). Der erste urkundlich erwähnte Lehnsrichter war 1654 ein Christoph Wieland aus Kemtau. Ab 1800 begann im Ort die maschinelle Strumpfherstellung und Klöppelei als Nebengewerbe. 1842 entstand eine Strumpfwirkerinnung mit Dittersdorf und Einsiedel, ab 1870 wurden die hölzernen Webstühle durch eiserne Rundstühle ersetzt.

1885 wurde die Schule an der Burkhardtsdorfer Straße eingeweiht.

In den folgenden Jahren wurden in Kemtau mehrere Strumpffabriken gebaut:

1890: Fa. Uhlmann
1896: Fa. Reinhardt
1902: Fa. Harzer
1906: Fa. Förster
1907: Fa. Max Pfau
1919: Fa. Hlawaty

Im Jahr 1908 erfolgte der Anschluss des Ortes an das Stromnetz. 1928 errichtete der Turnverein in Eigeninitiative ein Turnerheim mit Sportplatz.

Am 1. Oktober 1935 erfolgte die Eingemeindung von Eibenberg nach Kemtau.[3]

1954 erfolgte die Gründung der LPG Dittersdorf/Weißbach vom Typ B. Ab 1955 wurde das Gebäude der Familie Uhlmann als Kirchgemeindehaus genutzt. Die erste Kindertageseinrichtung in Kemtau wurde 1959 eröffnet. Der Ausbau der ehemaligen Strumpffabrik „Kemter“ zu einer 10-klassigen Polytechnischen Oberschule für die Schüler von Eibenberg und Kemtau erfolgte 1960. In dieser Zeit begann auch die Entwicklung der Gemeinde zu einem Naherholungsgebiet für Chemnitz.

Nach der politischen Wende 1990 betrug die Arbeitslosenquote wegen der zahlreichen Firmenschließungen 42 %. Im selben Jahr ließ sich auch der erste Arzt, Dr. A. Fiedler, in Kemtau nieder. 1991 wurde die Zufahrtsstraße zum Ortsteil Kamerun saniert.

Der Ausbau des Telefonnetzes mit Anschluss aller Haushalte und die Sanierung des Dorfteiches in Eibenberg sowie der Bau des Wassertretbeckens im „Uhliggrund“ erfolgten 1994.

Der Radwanderweg Eibenberg–Dittersdorf wurde 1995 eröffnet. Im folgenden Jahr öffnete der Neubau einer Sparkasse-Servicestelle an der Bergstraße und das Wohngebiet „Am Feldrain“ wurde erschlossen.

1997 erfolgte ein Ausbau des Radwanderwegnetzes und die Sanierung der Ortsdurchfahrt B 180 Kemtau, außerdem wurde die Straßenbeleuchtung erneuert.

1998 wurde die Mühlwegbrücke gebaut und das Wohngebiet „Am Geiersberg“ erschlossen. Ab 2001 erfolgte die Umnutzung der ehemaligen Polytechnischen Oberschule zu einem „Gemeinschaftszentrum“ mit Kindertagesstätte und Kinderkrippe, Integrativbereich, Schulhort, Aula, Begegnungsstätte, evangelischer Sozialstation, Vereinsräumen, Zahnarzt, Räumen der Gemeindeverwaltung Burkhardtsdorf, zwei Kinderspielplätzen sowie Stellflächen.

Von 2001 bis 2003 wurde die Straße Auental ausgebaut und Abwasser- und Trinkwasserleitungen verlegt.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl[4]
1551 9 besessene Mann, 3 Häusler, 17 Inwohner
1764 9 besessene Mann, 10 Häusler, 5½ Hufen
1834 488
1871 674
Jahr Einwohnerzahl
1890 716
1910 820
1925 967
19391 2404
Jahr Einwohnerzahl
19461 2450
19501 2391
19641 2055
19901 1548

1 mit Eibenberg

Söhne und Töchter der Gemeinde

Verkehr

Der Haltepunkt Kemtau liegt an der Bahnstrecke Chemnitz–Adorf. Die Wartehalle wurde 1995 abgerissen und durch eine einfache Unterstellmöglichkeit ersetzt.

Literatur

  • Der Landkreis Chemnitz in historischen Ansichten. Geiger Verlag Horb am Neckar, 1992, ISBN 3-89264-730-5 (zur Geschichte der Orte des ehem. Landkreises Chemnitz: Kemtau S. 112–115)

Weblinks

Commons: Kemtau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Daten und Fakten zu Kemtau auf burkhardtsdorf.de, abgerufen am 7. März 2012
  2. StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.1999
  3. Statistik des Deutschen Reiches – Band 450, 3. Auflage, Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik GmbH, Berlin, 1936, Herausgeber Statistisches Reichsamt
  4. Vgl. Kemtau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen