Kerstin Blodig

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Kerstin Blodig (* in Berlin)[1] ist eine deutsche Folkmusikerin mit norwegischer Abstammung,[1][2] die auf traditionelle nordische Musik spezialisiert ist.

Leben und Wirken

Kerstin Blodig studierte in Berlin und Bergen (Norwegen) Musikwissenschaft und Nordistik. Sie erwarb neben Sprachkenntnissen auch Kenntnisse in Komposition, Arrangement und Saiteninstrumentenspiel. Ihr Schwerpunkt lag auf dem keltischen und dem skandinavischen Bereich,[1][3] hier wiederum auf dem norwegischen Volksliedgut.[2]

Blodig singt in der Stimmlage Mezzosopran[4] und spielt verschiedene Zupfinstrumente wie Gitarre, Bouzouki, Mandoline und Banjo und schlägt die irische Rahmentrommel Bodhrán.[2] Sie tritt beziehungsweise trat in verschiedenen keltischen Musikgruppen auf, die Touchwood, Talking Water und Norland Wind (hier zusammen mit den Clannad-Mitgliedern Pádraig und Noel Duggan) heißen.[3] In dem Frauen-Trio Huldrelokkk (das Dreifach-K steht für die drei Mitglieder) ist jeweils eine Vertreterin der norwegischen (sie selbst), der schwedischen und der dänischen Folklore vertreten. Ihre Vorliebe für die norwegische Folklore, die in ihren norwegischen Wurzeln begründet ist, lebt sie als Solistin und im Duo Kelpie aus (ihr Partner ist der Schotte Ian Melrose).[2]

Ihr Solo-CD-Debüt Valivann wurde im Mai 2002 mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet und erschien in Nordamerika bei dem renommierten Weltmusik-Label Allegro.[5] Ihre zweite CD Trollsang erhielt ebenfalls viel Aufmerksamkeit.[2][6]

Kerstin Blodig tourt mit ihren Projekten regelmäßig durch Deutschland, die Niederlande, Norwegen, Schottland, die USA und Kanada,[7] aber auch sporadisch durch andere Länder.[2] Sie beteiligte sich 2005 in ihrer Heimatstadt Berlin an Sirens of Berlin – die Konzertnacht im Festivalklub. Junge Musikerinnen aus Berlin stellen sich live vor und ist auf der Kompilation Sirens of Berlin mit einem Lied vertreten. Neben ihrer eigenen Musikkarriere assistiert sie auch im Studioaufnahmeprozess anderer Künstler.[2][3] Des Weiteren wirkte sie bei verschiedenen Theaterprojekten sowie Filmmusikproduktionen mit.[3]

Stil

Kerstin Blodig trägt nordische Traditionals und diesem Konzept angepasste Eigenkompositionen vor. Ihr Stil wird daher als Nordic Folk bezeichnet.[8]

Sie selbst unterscheidet die Musik ihrer Projekte: Als Solokünstlerin versteht sie sich als Interpretin von „Scandinavian World-Music“. Mit Kelpie kombiniert sie keltisch-skandinavische Weisen mit „New Acoustic Music“. Den Stil von Talking Water bezeichnet sie als „Groovy Celtic Ethnopop“. Bei Norland Wind rückt sie die Harfe in den Vordergrund.[2]

Diskografie

  • 2002: Valivann. Rhythmic Ballads from Both Sides of the North Sea (Alula Records)
  • 2005: Trollsang (Westpark Music)
  • 2008: Nordisk Sjel (Westpark Music)
  • 2015: Out of the Woods (Stockfisch Records)
  • 2018 (als Kerstin Blodig & Ian Melrose = Kelpie): Schneetreiben. Deutsche Winterlieder mit keltisch-skandinavischer Seele (Westpark Music)
Mit Touchwood
  • 1995: Passion Play (Armor)
Mit Norland Wind
  • 2000: Thomas Loefke & Norland Wind – Atlantic Driftwood. Harp Music & Song from the Celtic Northwest (Slow Motion Records)
  • 2002: December Journey (Alula Records)
  • 2002: Thomas Loefke & Norland Wind – Atlantic Driftwood. Harp Music & Song from the Celtic Northwest (Laika Records)
  • 2004: From Shore to Shore (Laika Records)
  • 2013: Storm in a Teacup (Laika Records)
Mit Talking Water
  • 2000: Western Winds on Celtic Shores (Biber Records)
  • 2006: Power of the Moon (Westpark Music)
Mit Kelpie
  • 2002: Kelpie. From Celtic-Scandinavian Roots of New Acoustic Music (Westpark Music)
  • 2007: Var det du – var det deg? (Westpark Music)
  • 2010: Kelpie: Live! (Westpark Music)
  • 2012: Desembermåne – December Moon (Westpark Music)
  • 2019: Danse mi vise (Westpark Music)
Mit Thomas Loefke & Friends
  • 2007: Northern Isles. Harp Instrumentals from the Celtic Northwest (Laika Records)
Mit Huldrelokkk
  • 2011: Trolldans (Lira Lyssna)
  • 2015: I levende live (Westpark Music)

Einzelnachweise

  1. a b c Angel Romero y Ruiz: Artist Profiles: Kerstin Blodig. In: worldmusiccentral.org. 17. Juni 2018, abgerufen am 19. März 2022 (englisch).
  2. a b c d e f g h Kerstin Blodig. Biography. In: kerstinblodig.com. Abgerufen am 19. März 2022 (englisch).
  3. a b c d Tatjana Zilg: Kerstin Blodig – Trollsang. In: aviva-berlin.de. Sharon Adler, 13. Mai 2008, abgerufen am 19. März 2022.
  4. Kerstin Blodig. Out of the Woods. In: dacapo-records.de. Abgerufen am 19. März 2022.
  5. Montag, 2.5.2005 mit: Kerstin Blodig. In: bluegirdcafe.de. Abgerufen am 19. März 2022.
  6. Siehe auch andere Einzelnachweise.
  7. Carsten Agthe: Kerstin Blodig. „Rhythmic Ballads from Both Sides of the North Sea“. In: Eclipsed. For real good Rock Music. 41, April 2002, 25. März 2002, S. 22.
  8. Carsten Agthe: Kerstin Blodig. „Trollsang“. In: Eclipsed. Rock Magazin. 69, Februar 2005, 20. Januar 2005, CD-Reviews, S. 48.

Weblinks