Kettering Bug

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Kettering Bug

Der Kettering Bug war ein von 1917 bis 1920 in den USA von Charles Kettering entwickelter und erprobter unbemannter Flugkörper, der heute unter den Begriff Marschflugkörper fallen würde.

Konstruktion

Der Rumpf und die Tragflächen des als Doppeldecker ausgelegten Fluggerätes bestanden aus verleimtem Holz, das mit Stoff und Papier bespannt war. Als Antrieb diente ein 37 PS starker Motor mit einem Propeller. Die Steuerung erfolgte durch einen einfachen Kreiselkompass.[1] Die Reichweite konnte durch ein Zählwerk begrenzt werden, das den Motor nach der errechneten Umdrehungszahl für die geplante Wegstrecke abstellte und die Tragflächenbefestigung löste. Die Tragflächen fielen ab und der Flugzeugrumpf stürzte auf einer ballistischen Bahn in das Ziel.[2] Die Nutzlast konnte etwa 100 Kilometer weit befördert werden und bestand aus ungefähr 80 Kilogramm Sprengstoff, der beim Aufschlag gezündet wurde.

Gestartet wurde er von einem vierrädrigen Dolly, der auf Schienen fuhr.[3]

Geschichte

Die Entwicklung begann 1917.[4] Nach einem misslungenen Startversuch am 2. Oktober 1918 fand am 4. Oktober der Erstflug statt. Er dauerte 45 Minuten, in denen der Prototyp aber große Kreise zog, anstatt geradeaus zu fliegen.[5] Trotz des Misserfolgs wurden 75 Bugs bestellt, von denen aber nur weniger als 50 gebaut wurden.[6] Während des Ersten Weltkriegs erlangte der Kettering Bug keine Serienreife. Das Projekt wurde daher aufgegeben, da kein Bedarf mehr an dieser Waffe bestand, zumal sie aufgrund der verwendeten Technik nicht zuverlässig war.

Im National Museum of the United States Air Force ist seit 1964 ein Nachbau des Bug ausgestellt.[6]

Technische Daten

Kenngröße Daten[5]
Länge 3,80 m
Spannweite 4,60 m
Gewicht 240 kg
Geschwindigkeit 185 km/h
Dienstgipfelhöhe 3650 m
Reichweite >100 km
Antrieb Wills/DePalma 4-Zylinder Kolbenmotor (27 kW/37 PS)
Gefechtskopfgewicht 80 kg

Weblinks

Commons: Kettering Bug – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. First cruise missile — Kettering’s Bug. travelforaircraft.wordpress.com, 1. April 2011, abgerufen am 25. November 2012.
  2. Kettering Bug. daviddarling.info, abgerufen am 25. November 2012.
  3. The 'Aerial Target' and 'Aerial Torpedo' in the USA. ctie.monash.edu, abgerufen am 25. November 2012.
  4. Aircraft I Have Met. highroad.smugmug.com, abgerufen am 25. November 2012.
  5. a b Dayton Wright/Kettering Liberty Eagle ("Bug"). designation-systems.net, 12. Mai 2005, abgerufen am 25. November 2012.
  6. a b KETTERING AERIAL TORPEDO “BUG”. (Nicht mehr online verfügbar.) nationalmuseum.af.mil, 21. März 2007, archiviert vom Original am 17. Oktober 2012; abgerufen am 25. November 2012.