Khaynach
Die Herren von Khaynach (auch: Kaynach, Khainach, Kainach o. ä.) sind ein österreichisches, später auch in Westfalen und im Rheinland ansässiges Adelsgeschlecht.
Geschichte
Das Geschlecht erscheint erstmals mit Johann von Khaynach und dessen Ehefrau Eva von Ebersdorf im Jahr 1042. Als Stammsitz der Familie gilt der Turm zu Kainach beim Dorf Kainach in der Weststeiermark. Bereits damals war Ainoede bei Knittfeld im Herzogtum Krain im Besitz der Familie.[2] Im Jahr 1060 werden Otto und Gilg urkundlich erwähnt. Mit Konrad I. lässt sich ab 1334 eine geschlossene Stammreihe der Khaynacher sicher nachweisen. In der folgenden Zeit dienten die Mitglieder der Familie als Ministeriale den Erzbischöfen von Salzburg sowie den Bischöfen von Seckau.[3]
Die Brüder Helfrich Christoph und Matthias von Khaynach, ersterer war Herr des Schlosses Kainach in der Steiermark, wurden am 28. Juli 1553 in den Freiherrenstand erhoben. Helfrich ließ auch Schloss Kleinkainach nach einem Brand wieder aufbauen.
Da die Mitglieder der Adelsfamilie protestantischen Glaubens waren, wanderten diese 1629 in die deutschen Reichsterritorien aus.[3] In Westfalen und am Niederrhein besaßen die Herren von Khaynach Braunsberg (Kreis Neuwied) (urkundl. 1643), Dellwig (Kreis Hamm) (1671–1829), Eynatten (Kreis Eupen) (1705) und Leonroth (1705).
Wappen
Stammwappen
Blasonierung des Stammwappens: In Rot ein silberner, mit Zinnen geschmückter Hausgiebel. Auf dem gekrönten Helm ein silbern befiederter Vogelfuß. Die Helmdecken sind rot-silbern.[4]
Stammwappen derer von Khaynach bei Siebmacher[5]
Abweichend zeigte die Helmzier auch einen wachsenden, gespalten silbern-rot gekleideten Mann, der eine über sich flatternde, silberne Fahne mit rotem Kreuz trägt.[6] Fahne beschreibt die Helmzier als schwarzen Federbusch auf einer roten Säule.[7] Außerdem beschreiben Fahne und Ledebur den Hausgiebel im Schild als golden.[8]
Freiherrenwappen
Blasonierung des vermehrten Freiherrenwappens (1553): Geviert mit Mittelschild von Silber und Rot durch Zinnenschnitt gespalten. Felder 1 und 4 das Stammwappen. Felder 2 und 3 in Silber ein rot gekleideter Mann, den Finger auf den Mund gelegt. Drei gekrönte Helme: I. schwarze Vogelklaue, II. wachsender silberner Engel, eine wir der Mittelschild gezeichnete Fahne an goldener Stange schrägrechts vor sich haltend, die Flügel wie der Mittelschild gezeichnet, III. der Mann aus Feld 3/4 wachsend. Die Helmdecken sind rot-silbern.[9]
- Wappen Khaynach Spießen T75.jpg
Freiherrenwappen derer von Khaynach[10]
Abweichend wird der Mann in den Feldern 2 und 3 und auf Helm III auch mit einem Kerbholz dargestellt.[11]
Literatur
- Anton Fahne: Geschichte der kölnischen, jülichschen und bergischen Geschlechter in Stammtafeln, Wappen, Siegeln und Urkunden. Band 2, Köln 1853, S. 81 f. (mit Stammtafel).
- Anton Fahne: Geschichte der westphälischen Geschlechter, 1858, S. 241.
- Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Bd. 1, T. 1: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute A–L, Nürnberg 1878, S. 198 und Tafel 247 (Digitalisat).
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 1: A–K, Berlin 1855, S. 430.
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 30; Band 2, Görlitz 1903, Tafel 75.
Einzelnachweise
- ↑ Fahne (1853), S. 81, Fahne (1858), S. 241.
- ↑ Fahne (1853), S. 81.
- ↑ a b Walter Brunner: Adel und Adelssitze. In: Walter Brunner (Hrsg.): Geschichte und Topographie des Bezirkes Voitsberg. Band 1. Steiermärkisches Landesarchiv, Graz 2011, S. 78.
- ↑ Hefner/Grenser/Mülverstedt (1878), S. 189.
- ↑ Hefner/Grenser/Mülverstedt (1878), Tafel 247.
- ↑ Hefner/Grenser/Mülverstedt (1878), S. 189.
- ↑ Fahne (1858), S. 241.
- ↑ Fahne (1853), S. 81, Fahne (1858), S. 241 und Ledebur (1855), S. 430.
- ↑ Spießen (1901–1903), S. 29.
- ↑ Spießen (1903), Tafel 75.
- ↑ Johann Siebmachers allgemeines großes und vollständiges Wappenbuch, 1. Teil, 12. Ausgabe, Nürnberg 1772, Tafel 23 (Digitalisat).