Kiatassuaq

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Kiatassuaq
Kiatassuaqs Nordküste
Gewässer Baffin Bay
Geographische Lage 74° 30′ N, 57° 0′ WKoordinaten: 74° 30′ N, 57° 0′ W
Kiatassuaq (Grönland)
Länge 33 km
Breite 9 km
Fläche 181 km²
Höchste Erhebung 935 m
Einwohner unbewohnt

Kiatassuaq (dänisch Holm Ø) ist eine unbewohnte Insel im Norden des Upernavik-Archipels im Westen Grönlands. Administrativ gehört sie zur Avannaata Kommunia.

Geographie

Kiatassuaq liegt an der Bucht Kullorsuup Kangerlua (Alison Bugt) vor der Küste von Wandel-Land. Die langgestreckte, bis zu 9 Kilometer breite Insel misst in Ost-West-Richtung 33 Kilometer. Ihre Fläche beträgt 181 km².[1] Die Insel ist gebirgig und erreicht in einem namenlosen Gipfel eine Höhe von etwa 935 Metern.[2] Den westlichsten Punkt der Insel bildet das 751 Meter hohe Kap Kiatassuup Nuua (Wilcox Head).[1] Die Insel ist in den höheren Lagen zum Teil vergletschert. Im flacheren Südosten Kiatassuaqs liegt der Binnensee Tasersuaq.

Die nächstgelegene menschliche Siedlung ist Kullorsuaq auf der gleichnamigen Insel, die etwa 7,5 Kilometer nördlich von Kiatassuaq liegt.

Name

Die westgrönländischen Kitaamiut nannten die Insel zunächst Nuussuaq Ungalleq („das fernere große Kap“). Der Name bezog sich auf die südlich von Kiatassuaq gelegene Halbinsel Nuussuaq („großes Kap“). Die heutige Bezeichnung wurde erst im 20. Jahrhundert von den in der Thule-Region lebenden Inughuit übernommen.[3] Der dänische Name Holm Ø wurde zu Ehren des Marineoffiziers und Entdeckers Gustav Holm vergeben.

Sonstiges

Dass Kiatassuaq früher bewohnt war, beweisen die dort gefundenen Ruinen.[3]

Am Kap Kiatassuup Nuua befindet sich die nördlichste bekannte Brutkolonie des Kormorans (Phalacrocorax carbo) in Grönland.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Per Ivar Haug: Gazetteer of Greenland (Memento vom 15. Juni 2011 im Internet Archive) (=Til Oppslysning 15). Universitetsbiblioteket i Trondheim, Trondheim 2005. ISBN 82-7113-114-1 (englisch)
  2. Den grønlandske Lods – Sejladsanvisninger Vestgrønland. Geodatastyrelsen, 2020, ISBN 978-87-92107-91-6, S. 163 (dänisch, gst.dk [PDF]).
  3. a b Robert Petersen: Settlements, kinship and hunting grounds in traditional Greenland (= Meddelelser om Grønland • Man & Society. Band 27). Danish Polar Center, Kopenhagen 2003, ISBN 978-87-635-1261-9, S. 231 f. (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. David Boertmann, Nicholas Per Huffeldt: Seabird Colonies in the Melville Bay, Northwest Greenland. Scientific Report from DCE – Danish Centre for Environment and Energy, Aarhus 2013, S. 14 (dänisch, dce2.au.dk [PDF]).