Kiellinie (Formation)

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Das Manöver „Crossing the T“, idealisiert fahren sowohl die rote als auch die blaue Flotte in Kiellinie.
Ein Geschwader der Deutschen Hochseeflotte fährt in Kiellinie (1917).

In Kiellinie fahren Schiffe, wenn sie sich genau hintereinander befinden, sodass das folgende Schiff sich immer im Kielwasser des vorausfahrenden befindet.

Die Formation der Kiellinie hatte als taktische Formation eine Bedeutung, da die beteiligten Schiffe alle gleichzeitig eine Breitseite feuern konnten.

Zu Zeiten der Linienschiffe bestand eine mögliche Taktik darin, die gegnerische Kiellinie zu durchbrechen, dadurch konnten die (jeweils beim Passieren des Gegners einzeln abgefeuerten) eigenen Geschütze die gegnerischen Schiffe längs bestreichen, wodurch sich den nicht mit Querschotten unterteilten Geschützdecks und der Takelage verheerende Schäden zufügen ließen. Besonders bekannt wurde diese Taktik aus der Schlacht von Trafalgar.

Die Kiellinie wurde mit der Entwicklung von gepanzerten Kriegsschiffen, deren Hauptbewaffnung in Drehtürmen aufgestellt war, bedeutungslos. Jetzt versuchte man gezielt, die eigene Kiellinie vor die des Gegners zu manövrieren, um einen Gefechtsvorteil zu erlangen. Diese Taktik ist als Crossing the T bekannt.

Heute hat die Kiellinie dagegen nur noch Bedeutung als repräsentative Formation. Im Gegensatz zur Kiellinie steht die Formation der Dwarslinie, bei der sich die Schiffe nebeneinander befinden.

Literatur