Kirill Karabits

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Logo des Orchesters mit dem Namen Kirill Karabits als Chefdirigenten
Kirill Karabits

Kirill Karabits (ukrainisch Кирило Іванович Карабиць, deutsche Transkription

Kyrylo Iwanowytsch Karabyz

)[1] (* 26. Dezember 1976 in Kiew, Ukrainische SSR, Sowjetunion) ist ein ukrainischer Dirigent. Sein Vater, Iwan Karabyz, war ebenfalls Dirigent und ein Komponist.

Leben

In seiner Jugend studierte Karabits Klavier, Musikwissenschaft und Komposition, währenddessen er sich schon im Alter von 13 Jahren für das Dirigieren eines Orchesters interessierte.[2] In Kiew studierte er zunächst an der Lysenko-Musikschule,[3] später an der Nationalen Musikakademie der Ukraine Peter Tschaikowski. 1995 wechselte er an die Musikhochschule Wien und erlangte nach fünf Jahren ein Diplom als Kapellmeister. Danach wechselte er an die Bachakademie in Stuttgart, wo er Schüler von Helmuth Rilling und Peter Gülke war. Mit einer wissenschaftlichen Arbeit im Musik-Archiv der Berliner Singakademie mit der Transkription der vermeintlich verschollenen Partitur der Johannes-Passion von Carl Philipp Emanuel Bach verdiente er sich Anerkennung.

Noch während seiner Studienzeit im Alter von 23 Jahren, von 1999 bis 2000, assistierte er als Dirigent am Festival Orchester Budapest. Danach arbeitete er als außerordentliches Mitglied am Orchestre Philharmonique de Radio France von 2002 bis 2005 als Dirigent. Dem schloss sich von 2005 bis 2007 die Tätigkeit des ersten Gastdirigenten am Orchestre Philharmonique de Strasbourg an.

Im Oktober 2006 gastierte er das erste Mal am Bournemouth Symphony Orchestra,[4] wo er bei zwei Konzerten mit seinem Können beeindruckt hatte.[5] Im November 2007 gab die Leitung des BSO bekannt, dass die Orchestermitglieder einstimmig für Karabits als Musikdirektor ab 2009 votiert hatten.[6][7] Seither wurde sein Vertrag mehrfach verlängert, sodass Karabits das BSO 2022 bereits im 13. Jahr leitet.[8] Mit dem BSO bespielte er CDs mit Kompositionen von Rodion Schtschedrin für Naxos und Kompositionen von Aram Chatschaturjan für das Onyx Classics Label.[9]

In einem Artikel der Thüringer Allgemeinen im Juli 2016 wurde bekannt, dass Karabits parallel zu seiner Tätigkeit in Bournemouth, nach dem Auslaufen des Vertrages der siebenjährigen Amtszeit mit Stefan Solyoms im Juli 2016 für zunächst drei Jahre auch als Generalmusikdirektor am Deutschen Nationaltheater und der Staatskapelle Weimar verpflichtet worden war.[10] Karabits hatte in Weimar als Gastdirigent schon zwei Mal in den Jahren 2014 und 2015 gewirkt.[11] Mitte 2018 wurde bekannt, dass Karabits seinen Vertrag mit dem Nationaltheater Weimar nicht verlängert und sein Engagement mit der Spielzeit 2018/19 enden werde.[12]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Weitere Schreibweisen und Transkriptionen: wissenschaftliche Transliteration des Ukrainischen Kyrylo Ivanovyč Karabyc’; russisch Кирилл Ивонович Карабиц, deutsche Transkription Kirill Iwanowitsch Karabiz, wissenschaftliche Transliteration Kirill Ivanovič Karabic
  2. Suzy Klein: Kirill Karabits: pushing the limits. In: The Guardian, 4. November 2010. Abgerufen am 6. November 2010.  (englisch)
  3. Lysenko-Musikschule. Abgerufen am 10. Dezember 2016. (englisch)
  4. Geoffrey Norris: Kirill Karabits: Triumphant blend of virile verve and fine focus. In: Telegraph, 19. Oktober 2007. Abgerufen am 4. Dezember 2007. 
  5. Geoffrey Norris: The young ones seize the baton. In: Telegraph, 26. November 2007. Abgerufen am 4. Dezember 2007. 
  6. Bournemouth Symphony Orchestra: Karabits appointed new Principal Conductor, 29. November 2007.
  7. James Inverne: Bournemouth Symphony Orchestra names new chief conductor. In: Gramophone, 23. November 2007.
  8. Bournemouth Symphony Orchestra: Kirill Karabits, Chief Conductor, abgerufen am 7. Juli 2022.
  9. Tim Ashley: Khachaturian: Spartacus; Gayaneh (excerpts) – review. In: The Guardian, 11. November 2010. Abgerufen am 11. August 2011. 
  10. Kirill Karabits neuer Generalmusikdirektor und Chefdirigent in Weimar. In: Thüringer Allgemeine, 3. Juli 2015. Abgerufen am 21. Juli 2015. 
  11. Parallel ist der gebürtige Ukrainer Chefdirigent des Bournemouth Symphony Orchestra. Website der Deutschen Nationaltheater und Staatskapelle Weimar. Abgerufen am 10. Dezember 2016.
  12. Wolfgang Hirsch: Staatskapelle Weimar: Merkwürdigkeiten zum Abschied von GMD Kirill Karabits. TLZ, 26. Juni 2018, abgerufen am 24. Januar 2019.