Klöster in Ohrdruf
Klöster und Stifte bestanden in Ohrdruf in Thüringen vom 8. bis zum 21. Jahrhundert.
Klöster und Stifte
Benediktinerkloster 725–um 775/1077
Um 725 soll der Missionar Bonifatius in Ohrdruf das erste Kloster in Thüringen gegründet haben.[1] Dieses befand sich links der Ohra am Ort der späteren Michaeliskirche. Vor 775 wurde es durch Bischof Lullus dem Kloster Hersfeld als Zelle (cellula) unterstellt.
Chorherrenstift St. Peter 980–1344
777 soll Lullus rechts der Ohra auf dem späteren Burggelände (Schloss Ehrenstein) eine Kapelle St. Peter gegründet haben, an der 980 ein Kollegiatstift eingerichtet wurde. 1137 wurde erstmals ein Kanoniker des Stifts erwähnt.[2] Möglicherweise wurde zu einem späteren Zeitpunkt die Regel der Augustiner-Chorherren angenommen. 1344 wurde das Stift nach Gotha verlegt.
Karmelitenkloster 1463–1523
1463 bezog der Karmelitenorden die leerstehenden Stiftsgebäude.[3] 1523 wurde das Kloster wieder aufgelöst.[4][5]
Karmelitenkloster 1991–2007
1991 gründeten die Karmeliten eine Ordensgemeinschaft an der katholischen Pfarrkirche St. Petrus. Diese Niederlassung hatte bis 2007 Bestand.
Literatur
- Friedrich Krügelstein: Nachrichten von der Stadt Ohrdruf und deren nächsten Umgegend 724–1631. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 1844. Reprint 2003. ISBN 978-3-934748-09-5. (Digitalisat).
- Karlheinz Blaschke: Ohrdruf. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 6. Artemis & Winkler, München/Zürich 1993, ISBN 3-7608-8906-9, Sp. 1375. (online)
Weblinks
- Klöster in Ohrdruf Pilgernetz
Anmerkungen
- ↑ vgl. Enno Bünz, Stefan Zebruck, Helmut G. Walther (Hrsg.): Religiöse Bewegungen im Mittelalter. Festschrift für Matthias Werner zum 65. Geburtstag (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Kleine Reihe 24, Schriftenreihe der Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung Bd. 19). Böhlau Köln u. a. 2007, ISBN 978-3-412-20060-2. S. 116f.
- ↑ Zur Geschichte des Stifts mit urkundlichen Nachrichten und allen erwähnten Chorherren siehe Friedrich Krügelstein: Nachrichten von der Stadt Ohrdruf und deren nächsten Umgegend 724–1631. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 1844. ISBN 978-3-934748-09-5. S. 31–41
- ↑ Krügelstein, Nachrichten, S. 195–202
- ↑ Inventar in Krügelstein, Nachrichten, S. 242–244
- ↑ Zum Karmelitenkloster siehe auch Edeltraud Kluering: Ohrdruf. In: Edeltraut Klueting, Stephan Panzer, Andreas H. Scholten (Hrsg.): Monasticon Carmelitanum. Klöster des Karmeliterordens (O.Carm.) in Deutschland von den Anfängen bis in die Gegenwart. Aschendorff Verlag, Münster 2012, ISBN 978-3-402-12954-8. S. 585–587.