Klępsk
Klępsk | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Lebus | |
Powiat: | Zielonogórski | |
Gmina: | Sulechów | |
Fläche: | 10,83 km² | |
Geographische Lage: | 52° 7′ N, 15° 43′ O | |
Einwohner: | 560 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 68 | |
Kfz-Kennzeichen: | FZI | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Babimost – Sulechów | |
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Posen | |
Verwaltung (Stand: 2006) | ||
Schultheiß: | Magdalena Jaroszkiewicz Mikulska |
Klępsk [ˈklɛmpsk] (deutsch Klemzig) ist ein Dorf mit etwa 600 Einwohnern in Polen. Es liegt neun Kilometer nordöstlich von Sulechów (Züllichau) im Powiat Zielonogórski, Woiwodschaft Lebus und gehört zur Gmina Sulechów.
Geschichte
Klemzig wurde über die nähere Umgebung hinaus bekannt, als sich nach 1830 zahlreiche Familien weigerten, sich der unierten Evangelischen Kirche in den Königlich Preußischen Landen anzuschließen.[1] Stattdessen blieben sie beim alten Augsburgischen Bekenntnis und nannten sich ausdrücklich „Lutheraner“. (Als Fremdbezeichnung kam später der Begriff „Altlutheraner“ auf.[2]) Um dem Druck der staatlichen und der kirchlichen Obrigkeiten zu entgehen, wanderten unter der Führung ihres Pastors August Ludwig Kavel (1798–1860) 200 Klemziger und weitere 600 Bewohner der Nachbardörfer im Jahre 1838 nach Südaustralien aus.[3][4] Unweit von Adelaide gründeten sie eine Siedlung, der sie den Namen ihres Heimatdorfes gaben: Klemzig.
Bis 1945 lag Klemzig im ehemaligen Landkreis Züllichau-Schwiebus in der Provinz Brandenburg (Neumark). Das Dorf hatte 1939 539 Einwohner. Es gab eine Verkehrsanbindung zum Schienennetz der ehemaligen Deutschen Reichsbahn über den Bahnhof Langheinersdorf. In Klemzig gab es ein landwirtschaftliches Freigut mit Schloss und Weinkeller im Besitz der Familie von Philipsborn, in den 1930er / 1940er Jahren vornehmlich verwaltet von Herrn von Keyserlingk.
In den Jahren 1945 bis 1947 wurden die deutschen Bewohner gewaltsam vertrieben, zunächst durch die vorrückende Rote Armee, später durch ebenfalls zwangsweise umgesiedelte Polen. Das Schloss wurde infolge der Kriegswirren 1945/1946 vollkommen zerstört, erhalten sind einzelne Wirtschaftsgebäude, Stallungen und Reste des Schlossparks. Ebenfalls in altem Zustand erhalten sind die Schule und die Dorfkirche.
Sehenswürdigkeiten
Die örtliche Marienkirche wurde 1576 als Fachwerkbau für die evangelische Ortsbevölkerung gebaut[5] und ist eine der bedeutendsten Holzkirchen Polens. Noch aus der Gotik stammt der dreiflüglige Hauptaltar. Die Ausmalung des Innern von 1610 bis 1613, und dabei vor allem des hölzernen Tonnengewölbes, mit biblischen Motiven sowie die übrige, überaus reiche manieristische- bzw. Renaissanceausstattung, bestehend aus Kanzel, Altären, Emporen und Epitaphen blieb nahezu unverändert. Sie zeichnet sich durch volkstümliche Schnitzereien und 117 Kleingemälde aus, die von verschiedenen historischen Inschriften erläutert werden.[6] 1657 wurde der verschindelte wuchtige Frontturm mit Nadelhelm angebaut, später folgte noch die Philipsborn-Kapelle mit Fenstern und Wandmalereien des Künstlers Wolf Röhricht (1886–1953), Vorstandsmitglied der Freien Secession in Berlin, von Anfang der 1920er Jahre.[7][8]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Beitrag von Leonhard von Kalckreuth für den Heimatkreis Meseritz, abgerufen am 22. Juli 2014.
- ↑ Friedrich Wilhelm Kantzenbach, Joachim Mehlhausen: Neuluthertum. In: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 24. de Gruyter, Berlin 1994. S. 327–341, hier S. 327.
- ↑ Anitta Maksymowicz: Emigration from the Brandenburg-Silesian-Posen Borderland to South Australia in the 19th Century. Muzeum Ziemi Lubuskiej, Zielona Góra 2010, S. 15.
- ↑ Friedrich Wilhelm Kantzenbach, Joachim Mehlhausen: Neuluthertum. In: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 24. de Gruyter, Berlin 1994. S. 327–341, hier S. 336.
- ↑ Vgl. dziedzictwo.ekai.pl; abger. am 6. Juni 2008
- ↑ Vgl. man.poznan.pl; abger. am 6. Juni 2008 (Memento des Originals vom 1. Oktober 2006 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Quelle: Scheffler, Karl: Wandmalereien und neue Bilder von Wolf Röhricht. In: Kunst und Künstler 22 (1924), S. 104 ff.
- ↑ Vgl. lwkz.zgora.pl (Memento des Originals vom 2. April 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; abger. am 6. Juni 2008.